Rolextage am FSG

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Vom 24.-26.1. bezogen die Schülerinnen der Jahrgangsstufe 9 das örtliche Pfarrheim, um sich hier an drei erlebnisreichen Vormittagen Fragen rund um die eigene Persönlichkeit zu stellen.

Wie sehe ich mich? Wie sehen mich andere?

Selbstdarstellung und damit verbundene Fremdwahrnehmung nimmt (nicht nur) im Jugendalter eine wichtige Rolle ein, dies wird im Kontext vom Selfies, Social Media und Co besonders deutlich. Die Schülerinnen reflektierten den damit einhergehenden Druck sowie die Stimmigkeit ihrer Selbst- und Fremdwahrnehmung und gelangten durch das Feedback ihrer Mitschülerinnen zu neuen Erkenntnissen darüber, wie sie von anderen gesehen werden – dies war oft ermutigend. Ihre Selbsterkenntnis setzten die jungen Frauen dann zum Beispiel kreativ bei der Gestaltung der entsprechenden Innen- und Außenseiten von Masken um.

Auch die Reflexion von Vorurteilen, Stereotypen und Sexismus im Umgang mit den unterschiedlichen Geschlechtern sowie den langfristigen Folgen, die dies für die Selbstwahrnehmung und Lebensgestaltung als Frau haben kann, wurde in den Blick genommen.

Selbstsicherheit, Entspannung, Körperbewusstsein:

In einem Selbstsicherheitstraining konnten die jungen Frauen die Wirkung selbstbewussten Kommunizierens und Auftretens zum Beispiel durch ihre Stimme, eine aufrechte Körperhaltung und die Wirkung von Gestik und Mimik üben. Es wurden Methoden vermittelt, wie sie Gefährdungssituationen vermeiden oder sich in diesen verhalten können, beispielsweise auch durch das zur Wehr setzen mittels einfacher Selbstverteidigungstechniken.

Die Verantwortung für Körper und Psyche im Zeitalter von Stress und (medialer) Reizüberflutung stellte einen weiteren Baustein der Rolex-Tage dar. Hier stand das Kennenlernen von Entspannungstechniken wie Tiefenatmung, Yoga und progressiver Muskelentspannung im Vordergrund, die die Möglichkeit bieten, sich Auszeiten und Erholung im Alltag zu ermöglichen.

Geschlechtsrollen, Sexualität und Partnerschaft

Die Gynäkologin Frau Dr. Küsel besuchte die Jugendlichen und konnte in ihrem Vortrag viele Informationen rund um Sexualität, Verhütung und weibliche Gesundheit geben und ging dabei auf die vielfältigen Fragen der Neuntklässlerinnen ein.

Zu intensivem Austausch kam es im Hinblick auf die Thematik geschlechtlicher Vielfalt. Während zum einen Aufkärung über die Begrifflichkeiten und Fakten im Kontext von LGBTQ erfolgte, konnten die Schülerinnen auch ganz persönliche Einblicke in die Biographie queerer Jugendlicher erhalten, die als Gesprächspartner bereitstanden. Sie hatten so die Gelegenheit in erfrischend ehrlichen Gesprächen alles rund um Outing, Vorurteile und Hilfestellungen zu erfahren.

Zukunftsvisionen

Insgesamt boten die drei intensiven Tagen den jungen Frauen Gelegenheiten sich selbst zu Fähigkeiten und Stärken zu reflektieren, in sich hinein zu hören und eigene Wünsche und Ziele bewusst werden zu lassen. Am Ende erstellten sie daher Collagen, in denen Sie ihre Zukunftsvisionen im Hinblick auf ihre persönliche Lebensplanung visualisierten.

Die Schüler der Jahrgangsstufe 9 erlebten parallel dazu die Jungenwelten, begleitet und gefördert von den Lehrern Christian Heimbrink, Philip Lenser, Maurice Schencking, Sebastian Wachsmuth und Tim-Oliver Wagner.

Am ersten Tag reflektierten die Jungen typische Vorstellungen von Männlichkeit: welche Attribute hat ihr „Idealmann“ und warum? Was tut „Mann“ was tut „Frau“? – Erkennen von eigenen „automatischen“ Zuordnungen. Gibt es (ungeschriebene) Gesetze unter Jungen und Männern?

Der zweite Tag war dem Thema „Freundschaft“ gewidmet: „Es gibt keinen besseren Spiegel als einen Freund“ lautet das Motto aus dem Programm. Die Schüler setzten sich mit Vorstellungen und Wünschen an Freundschaften auseinander, zunächst mit dem Schwerpunkt „Männerfreundschaften“. Aufgelockert durch partnerschaftliche Vertrauensübungen stellten sich die Jungen schließlich in einer Traumreise persönlichen Niederlagen und Verletzungen.

Der dritte Tag umfasste die beiden Blöcke Sexualität und Lebensplanung. Über anonymisierte Fragetechniken konnten die Jungen dann in Gruppen auch Tabuthemen zur Sexualität ansprechen und diskutieren, z.B. „Was kann beim ersten Mal schief gehen?“ „Welche Geschlechtskrankheiten gibt es, und wie schütze ich mich davor?“

Anschließend wurden die Jungen spielerisch mit Lebenskrisen konfrontiert und konnten als Gruppe nach Lösungen suchen, mit diesen Krisen konstruktiv umzugehen.

Als kleines Highlight wurden Briefe „an die Mädchengruppen“ (in dem Wissen, dass die Schülerinnen ihnen ebenfalls Briefe schreiben würden) von den Jungen empfunden. In diesen Briefen schrieben die Jungen und Mädchen jeweils, was sie an dem anderen Geschlecht mögen und über was sie sich wundern. Mit Spannung erwarteten die Jungen am Morgen des dritten Tages die Briefe von den Mädchen, waren sie doch neugierig, was diese über sie denken.