SV-Spendenaktion: „Singila mingi“ aus der Zentralafrikanischen Republik

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Die SV des FSG hat gemeinsam mit mehreren Klassen der Erprobungs- und Mittelstufe nach dem vergangenen Sommerfest einen stolzen Betrag gesammelt, der nun an unsere afrikanische Partnerschule in Mobaye übergeben werden konnte. 

Dazu erreichte uns diese Nachricht von unserer Kontaktperson in Mobaye, Olaf Derenthal:

„Einen sonnigen Gruß sende ich Euch aus Eurer Partnerschule “Collège Jacques Laval” in Mobaye in der Zentralafrikanischen Republik. Zusammen mit einem großen “Singila mingi” (das ist unsere Landessprache Sango und heißt “Vielen Dank”) für Eure Unterstützung in Höhe von 1.200 Euro. Eure Hilfe erlaubt es uns, dass der Unterricht auch in diesem Jahr stattfinden kann, denn das ist alles andere als selbstverständlich.

Der Staat unterstützt kirchliche Schulen nicht, sodass wir Schulgebühren erheben müssen: 2.500 fcfa pro Monat, das sind ungefähr 3 Euro und 75 Cent pro Schüler*in. Für manche Familien ist das schon extrem viel, vor allem wenn für mehrere Geschwister Schulgeld bezahlt werden muss. Wenn wir die Gebühren nun weiter erhöhen würden, könnten etliche Jugendliche nicht weiter zur Schule gehen. Also verwenden wir Eure Spenden, um die Gebühren auf dem Niveau halten und die Lehrer fair bezahlen zu können. […]

In unserer Realschule legen wir einen Schwerpunkt auf die praktischen Fächer: Textilgestaltung (also Umgang mit einer manuellen Nähmaschine), Schreinern und Mauern. Damit wollen wir unseren Schüler*innen ermöglichen, direkt nach der Mittleren Reife als Hilfsarbeiter in einer Nähstube, in einer Schreinerwerkstatt oder auf einem Bau anzuheuern. Nur wenige werden nämlich das Abitur machen oder gar ein Studium abschließen können.

Ob unsere Jugendlichen gern zur Schule gehen? Im Prinzip JA! Wenn sie denn die Zeit dafür finden. Einige von ihnen müssen nämlich mehrere Stunden am Tag bei der Arbeit in Haus und Familie mithelfen: Wasser am Brunnen schöpfen, Wäsche mit der Hand waschen, auf dem Markt Feldprodukte verkaufen, auf die jüngeren Geschwister aufpassen, auf dem Feld arbeiten gehen, nachts auf dem Fluss die Netze auswerfen und Fische fangen usw. usw. […] 

Aber Erfolgsgeschichten gibt es viele, und die lassen uns weitermachen: Einige schaffen den Wechsel auf ein anspruchsvolles Gymnasium in der Hauptstadt, andere haben schon ihr eigenes Nähstudio eröffnet und sind ins Berufsleben eingestiegen. Und der Schulbau hat auch schon begonnen, denn bislang findet der Unterricht beengt in kleinen Räumen der Pfarrei statt. Euch allen auch ein gutes Schuljahr!“

Euer Olaf Derenthal