Beeindruckende Autorentätigkeit von Hanno Bürger, Ida Jacobs und Lene Bürger (Klasse 9b)
Ida, Hanno und Lene, jeder von euch hat ein eigenes Buch veröffentlicht, das man nun im Buchhandel erwerben kann. Wie kommt man dazu mit 14 Jahren zur Autorin oder zum Autor zu werden?
Ida: Bei mir ist das Schreiben schon lange zu meinem Hobby geworden. Mein erstes Buch habe ich mit 7 Jahren geschrieben, aber eben so wie man als Kind schreibt. Die erste ernstzunehmende Geschichte habe ich mit 10 ½ Jahren verfasst.
Hanno: Ich habe früher auch schonmal eine eigene Geschichte aufgeschrieben und ein Nachbar hat sie für mich ausgedruckt. Und als ich nun vom Schreibwettbewerb „Young Storyteller Award“ gehört habe, hat mich die Vorstellung gereizt, mein eigenes Buch verfasst und gebunden im Regal stehen zu haben – mit dieser Motivation habe ich begonnen eine neue Geschichte zu verfassen.
Lene: Bei mir war es so, dass ich als Fan von Fantasy Literatur viele eigene Fantasy Ideen entwickelt habe, die ich nun gerne in meiner ganz eigenen Geschichte umsetzen und meine eigene Welt erschaffen wollte.
Und worum geht es in euren Büchern?
Hanno: Meins dreht sich um Action und Abenteuer. Ein Junge muss auf einer einsamen Insel notlanden und will es schaffen, sich zu retten und zurückzukehren. Doch er muss Hunger und Durst leiden und ein indigenes Volk ist nicht gerade glücklich über die Eindringlinge.
Lene: Meine Geschichte entführt die Leserinnen und Leser in eine fantastische Welt. Ein Mädchen betritt, nachdem sie auf eine neue Schule gewechselt ist, eine magische Welt. Allerdings liegt ein Fluch über der Welt, welcher die Bewohner in Gut und Böse spaltet. Um ihren Kampf gegeneinander aufzuheben, müssen die beiden Jugendlichen zusammenarbeiten und gemeinsam Herausforderungen meistern. Das ist gar nicht so leicht, da der Junge von der bösen Seite stammt. Trotzdem haben sie die gemeinsame Mission, die Magie und die Welt zu retten. Mein Buch gehört zum Genre Fantasy, es enthält aber auch viel Spannung und ist eine Liebesgeschichte.
Ida: Mein Buch kann ich keinem wirklichen Genre zuordnen. Es trägt Merkmale vom Familienroman, Urban Fantasy aber auch Elemente einer Liebesgeschichte. Alles beginnt damit, dass ein Mädchen eine abgerissene Schriftrolle findet und in ihrer Entwicklung entdeckt, dass jeder in seinem Leben Magisches trägt und es auch entdecken kann, wenn er – und so auch der Leser – seine Sinne dafür öffnet. Insgesamt geht es stark um das Reflektieren von Wahrnehmungen und Energien und das Gefühl, das der Leser / die Leserin selbst bei der Lektüre entwickelt.
Spiegeln sich in euren Geschichten auch Eigenschaften eurer Persönlichkeit wider?
Hanno: Ja, vielleicht… Ich bin selbst abenteuerlustig und ich kann mich selbst für actionreiche Lektüre und Filme begeistern.
Lene: Bei mir ist es ähnlich. Ich lese selbst gerne Fantasy und die Charaktere in meinem Buch bringen zum Ausdruck, was meine eigene Überzeugung ist: Man sollte immer an seine Träume glauben und sie verfolgen, um seine Ziele zu erreichen – so, wie die Figuren in meinem Buch.
Woher habt ihr die Inspiration für eure Texte genommen?
Ida: Zum Zeitpunkt meines Schulwechsels hier zum FSG hatte ich eine sehr emotionale Lebensphase, in der ich viel reflektiert habe und auf der Suche nach mir selbst war. Die Empfindungen dieser Zeit, zum Beispiel über Freundschaften, die verloren gehen und neu gewonnen werden, haben mir Impulse für das Buch gegeben. Auch meine Wahrnehmung der Natur, in der ich mich sehr gerne aufhalte, hat mich inspiriert.
Wie lange habt ihr an euren Büchern gearbeitet?
Ida: Ich habe ca. drei Monate daran geschrieben.
Hanno: Ich habe die Sommerferien genutzt. Dabei gab es Wochen, da habe ich ganz viel geschrieben und manchmal auch eine Woche lang gar nicht.
Wie sieht ein Ort aus, an dem man ein gutes Buch schreiben kann?
Ida: Eine inspirierende Atmosphäre habe ich im Wald, angelehnt an eine dicke Eiche gefunden.
Hanno: Ich habe an den unterschiedlichsten Orten geschrieben. Am besten gelungen ist es meistens gemütlich auf dem Bett, weil es ein Ort der Ruhe ist, an dem man nicht wie am Schreibtisch all den Dingen begegnet, die es sonst zu erledigen gibt. Und ein besonderer Ort zum Schreiben, war der Turm einer alten Burg in der Toskana – hier konnte ich sehr konzentriert schreiben.
Lene: Ich habe bei jeder Gelegenheit und überall an der Geschichte gearbeitet – sogar auf Autofahrten. Besonders in den Ferien konnte ich gut schreiben, denn ohne Zeitdruck und Termine hatte ich viel öfter die entspannte Stimmung, die nötig ist, um kreative Ideen zu entwickeln.
Wie gestaltete sich dann der Weg von der aufgeschriebenen Fantasie zum fertigen Buch?
Ida: Ganz wichtig war das ehrliche Feedback von Familie und Freunden. Wenn sie Kritik geübt haben, war dies im ersten Moment zwar eine deprimierendes Gefühl und damit verbunden, dass ich nun alles wieder und wieder überarbeiten musste. Aber dabei habe ich auch die Verbesserung meines Schreibens erkannt, was wiederum motivierend war.
Lene: Beim Wettbewerb gab es Richtlinien in Bezug auf die Seitenzahl, die Kapitelanzahl, die Bilder und weitere Aspekte. Allein wegen dieser formalen Vorgaben mussten wir immer wieder etwas streichen und überarbeiten.
Hanno: Irgendwann hatten die ständigen Überarbeitungen und Verbesserungen ein Ende, da die Abgabefrist anstand.
Und wie geht es nun weiter?
Ida: Eine Jury bewertet das jeweilige Buch nach strengen Richtlinien. Und da der Wettbewerb in Kooperation mit der Buchhandlung Thalia stattfindet, werden unsere fertig gedruckten Bücher nun dort verkauft.
Lene: Neben den Punkten der Jury bringt es jeden Storyteller im Wettbewerb weiter, wenn mehr als 300 Exemplare seines Buches verkauft werden. Influencer dürfen dabei nur 50% der ersten Plätze belegen. Deswegen würde ich mich über eure Unterstützung freuen, um meinen Traum vom ersten eigenen Buch zu verwirklichen.
Hanno: Meine Motivation zum Schreiben war es gar nicht, erfolgreich zu werden, sondern in erster Linie das stolze Gefühl, sein eigenes gedrucktes Buch in der Hand zu halten. Trotzdem freue ich mich natürlich über jeden, der es kauft.
Ida: Ich habe schon einige Exemplare verkauft und freue mich über das Feedback zu meiner Geschichte. Dadurch will ich mich weiter in meinem Schreiben verbessern. Ein Vorbild ist für mich Mirjam Müntefering. Sie ist eine tolle Autorin, die unter einem Pseudonym alle Genres bedient. Wenn ich so gut schreiben könnte wie sie, würde ich gerne irgendwann nebenberuflich als Autorin arbeiten.
Danke für die Einblicke in eure beeindruckende Autorentätigkeit als „Young Story Tellers“. Wir wünschen euch beim Wettbewerb und eurer zukünftigen Schreibkarriere viele tolle Ideen, Freude und Erfolg!