Schauspielhaus und Voice Kids bringen gemeinsam Musical auf die Bühne
Tageszeitung „Der Patriot“ vom 16.6.2025 / Marcus Kloer
Da war die Begeisterung groß und die Schüler ordentlich aufgeregt, als Coco, ein Star in der Showbranche, zu Gast in der Stadt war und auch noch einem Schüler oder einer Schülerin des örtlichen Gymnasiums einen Backstage-Pass zukommen lassen wollte. Doch wer sollte der glückliche Schüler sein, der den Star hautnah erleben kann? So begann das Musical „Coco Superstar“, welches die Unterstufenklassen fünf und sechs des Friedrich-Spee-Gymnasiums nun in der Alten Aula aufgeführt haben.
Wie in den Vorjahren gestalteten der Chor „Voice Kids“ unter der Leitung von Britta Schiller und das „Schauspielhaus“ mit der szenischen Leiterin Britta Wiegand-Claes das Bühnenstück in Kooperation, wobei das Theaterspiel von den Gesangseinlagen untermalt wurde. Die Hauptrollen waren doppelt besetzt, so dass sich die Schüler in den beiden Aufführungen abwechseln konnten.
Mit erstaunlicher Spielfreude begeisterten die jungen Schüler auf der Bühne. In dem Stück ging es nämlich nicht nur darum, den auserwählten Schüler für den Starbesuch zu finden, sondern auch um die Frage, nach welchen Kriterien er gefunden werden soll.
Da wollten die Direktorin (Elea Sellmann, Kiara Marquart) und ihr Kollege (Melvin Frische, Joleen Tschech) die besten Zensuren als Maßstab nehmen. Aber sollten das die Noten in den Sprachen oder Naturwissenschaften, in Sport oder Kunst sein? Und überhaupt fragten die Schüler: „Geht es immer nur nach Zensuren?“ Da kam auch die Direktorin ins Grübeln, irgendwie gab es da nicht eine beste Leistung, sondern verschiedene Talente und eine Vielfalt an Interessen, die das Leben an ihrer Schule und nicht nur dort ausmachen.
Und die Selbstreflexion führte noch zu mehr. „Was ist aus den Träumen geworden? Wann habe ich aufgehört zu träumen? Ehe man sich versieht, wird man vernünftig“, holte das Musiktheater das Publikum in den eigenen jungen oder jung gebliebenen Gedanken ab und ermunterte, den Kopf aus dem Alltag hochzuheben.
Mit Temperament und Gefühl ging passend auch der Chor zu Werke. Die „Voice Kids“ hatten mutige Solisten. Da wurde gerappt, zauberhaft im Hintergrund begleitet und passend zu einer gespielten Rangelei auf der Bühne Dramatik erzeugt.
Und dann war da noch ein Charakter, der mit seinen Auftritten die Handlung erst scheinbar liebevoll störte und dann doch zur Lösung der Situation beitrug: der Hausmeister (Frederick Steenbock, Theo Ahring). Mit Besen, Kabeln und Werkzeug kam er zu seinen Reparatureinsätzen auf die Bühne, wo doch scheinbar ein anderes Stück spielte. Den Sprachwitz des Drehbuchs wusste der Hausmeister in seinen Dialogen und Monologen gekonnt umzusetzen. Nach einigem Hin und Her zum Ende organisierte der Hausmeister eine Live-Übertragung von dem Coco-Auftritt für alle Schüler und sorgte so zur Lösung der Misere – denn: wenn alle gemeinsam feiern, ist der Backstage-Pass gar nicht mehr so wichtig.
Mit langem Applaus bedankte sich das Publikum für die gelungene Musicalaufführung, die unterhaltsam aus dem Alltag entführt hatte.
Fotos Freitag (Neumann):












































Fotos Montag:
























