Nach einigen theoretischen Vorbereitungen in der Astronomie-AG ergab sich jetzt endlich die Gelegenheit, den prachtvollen Wintersternenhimmel live zu beobachten. Ausgestattet mit Sternenhimmel-Apps, Teleskopen und Ferngläsern versammelten wir uns bei eisigen Temperaturen im Feld vor Rüthen.
Unser Nachbarplanet Venus war schon in der Dämmerung auffälligster Punkt am Himmel und auch Jupiter sowie der rotschimmernde Mars waren mit bloßem Auge gut zu erkennen. Im Teleskop wurde dann nicht nur die Sichelgestalt der Venus sichtbar, sondern wir konnten auch zwei der vier großen Jupitermonde betrachten.
Das Wintersechseck mit seinen eindrucksvollen Sternbildern strahlte hoch im Süden. Besonders auffällig ist der Himmelsjäger Orion mit seinen drei Gürtelsternen und seinem „Fußstern“ Rigel, einem blauen Überriesen. Den tiefsten Punkt des Wintersechsecks bildet der ebenfalls bläulich leuchtende Sirius, Hauptstern im großen Hund und hellster Stern am Himmel. Sirius ist etwa acht Lichtjahre von der Erde entfernt. Das Licht braucht also acht Jahre, um von Sirus zur Erde zu gelangen.
Das Siebengestirn der Plejaden befindet sich westlich vom Stier mit seinem Hauptstern Aldebaran. Es erscheint mit bloßem Auge nur als Nebelfleckchen, aber schon mit einem einfachen Fernglas zeigte sich, dass es sich um einen prächtigen Sternhaufen handelt.
Am Osthimmel konnten wir bereits den Löwen beobachten, der als Frühlingssternbild den nahenden Frühling ankündigt.
Wie in jeder klaren Nacht war auch der große Wagen zu sehen. Verlängert man die Verbindung seiner hinteren „Kastensterne“, so gelangt man zum Polarstern, der den Himmelsnordpol markiert, aber verglichen mit den Sternen des Wintersechsecks ein unauffälliger Stern am Nachthimmel ist.
Mit Hilfe verschiedener „Sternenhimmel-Apps“ haben die Himmelsbeobachter auch viele eher unscheinbare Sternbilder gefunden und Informationen zu Sternen, Sternhaufen und weiteren Deep-Sky-Objekten nachlesen können, u.a. auch zum Orionnebel, einem sehr aktiven Sternentstehungsgebiet unterhalb der Gürtelschnalle des Orion. Der etwa 1350 Lichtjahre entfernte Orionnebel ist schon mit bloßem Auge als Nebelfleckchen zu sehen.
Geplant sind ein weiterer Beobachtungsabend im Frühling sowie ein Besuch der Sternwarte in Schloss Neuhaus.

