Zum zweiten Mal in Folge wurden die Projekttage der Jahrgangsstufe 10 Anfang Juli durchgeführt. Thematisch standen sie unter dem Zitat des ehemaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker: „Wer aber vor der Vergangenheit die Augen verschließt, wird blind für die Gegenwart. Wer sich der Unmenschlichkeit nicht erinnern will, der wird wieder anfällig für neue Ansteckungsgefahren.“ Gemäß dieser Aussage haben sich die Schülerinnen und Schüler während der drei Projekttage intensiv mit der Geschichte des Nationalsozialismus und neuen rechtsextremen Tendenzen beschäftigt.
Die Zehntklässler bekommen während der Projekttage die Möglichkeit, das Wissen, das sie im Unterricht zum Thema Nationalsozialismus erworben haben, zu vertiefen und Bezüge zu politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen der Gegenwart herzustellen, um auf diese Weise auch ein Bewusstsein für demokratiegefährdende und menschenverachtende gesellschaftliche Entwicklungen zu schaffen.
Unterstützt wurde die Fachschaft Geschichte bei der diesjährigen Durchführung der Projekttage von der Konrad-Adenauer-Stiftung, die mit fünfzehn Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufe 10 einen Workshop zum Thema „Zivilcourage stärken – Argumentieren gegen Parolen im Alltag“ durchgeführt hat. Das Feedback der teilnehmenden Schülerinnen und Schüler war einstimmig: Der Workshop hätte gerne noch länger gehen können und sie haben viel gelernt.
Ein anderer Teil der Schülerinnen und Schüler beschäftigte sich mit lokalhistorischen Forschungsthemen aus der Zeit des Nationalsozialismus. Sie forschten zum Beispiel unter Anleitung des Stadtarchivars Dr. Lukas Grawe im Stadtarchiv Rüthen und erfuhren einiges über die Geschichte Rüthens im Nationalsozialismus sowie das Schicksal der jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger in dieser Zeit. Auch die Wewelsburg war Gegenstand verschiedener Forschungsarbeiten.
Eine andere Gruppe setzte sich mit den Parallelen der nationalsozialistischen Geschichte in der „Neuen Rechten“ sowie aktuellen zivilgesellschaftlichen Themen aus dem Bereich Rechtspopulismus und Rechtsextremismus auseinander. „Wie sicher ist unsere Demokratie?“, „Die Neue Rechte in den sozialen Medien“ und „Erkennungsmerkmale der Neuen Rechten“ waren dabei nur einige Themen, die die Schülerinnen und Schüler intensiv untersucht und aufbereitet haben.
Vertieft wurden die gewonnen Erkenntnisse durch eindrückliche Stadtführungen von Martin Krüper zum Thema „Jüdisches Leben in Rüthen mit dem Schwerpunkt Nationalsozialismus“.
Zum Abschluss der Projekttage konnten alle Arbeitsgruppen ihre Ergebnisse präsentieren und sich gegenseitig über die neu gewonnenen Erkenntnisse informieren. Entstanden sind Erklärvideos, Podcasts, informative Instagramseiten und Plakate, die im November auch der Schulöffentlichkeit präsentiert werden sollen.
„Solche Projekttage sollten eigentlich jedes Jahr durchgeführt werden.“, war von den Zehntklässlern in der abschließenden Feedbackrunde öfter zu hören. Sie waren sich einig darin, dass die Projekttage zum Themenbereich Nationalsozialismus und Rechtsextremismus nicht nur wichtig, sondern auch spannend waren und es sich gelohnt hat, Zeit und Arbeit zu investieren.







