Die Republik Lettland ist etwas kleiner als Bayern. Sie grenzt im Nordosten an Estland, im Osten an Russland, im Südosten an Weißrussland und im Süden an Litauen.
Unsere Austauschschule ist in Slampe im Kreis Tukums.
Geografisches, kulturelles und politisches Zentrum ist die Hauptstadt Riga. Lettland wird kulturell vor allem nordeuropäisch beeinflusst. Die Altstädte weisen die typischen im Raum der Hanse verbreiteten Elemente auf.
Natur und Naturschutz
Die Küstenlinie entlang der Rigaer Bucht im Norden und der Ostsee im Westen hat eine Länge von 500 km.
Ein Strandbesuch – meistens mit unkompliziertem Grillen – gehört zum Standardprogramm eines jeden Austausches.
In Lettland befinden sich drei Nationalparks und vier Naturschutzgebiete. Der Nationalpark Kemeri – ganz in der Nähe von Slampe, dem Ort unserer lettischen Partnerschule, – ist der zweitgrößte.
Eine Austauschgruppe im Hochmoor des Kemeri-Nationalparks
Die Kultur Lettlands
Lettland ist besonders bekannt für seine Folklore und Volksmusikkultur, in der vorchristliche Vorstellungen der altlettischen Religion eine zentrale Rolle spielen.
Eine zentrale Besonderheit der lettischen Kultur sind die Dainas. Dies sind meist vierzeilige, sich nicht reimende Lieder, zu allen nur erdenklichen Themen von der Mythologie bis zu den Niederungen des Alltags.
Besuch eines Skulpturenparks, der Dainas thematisiert
Lettisches Nationalgefühl
Wie bei den meisten sehr kleinen Völkern findet sich auch bei den Letten ein sehr ausgeprägtes Nationalgefühl.
Großes Nationalwappen Lettlands
Lettland ist am 1. Mai 2004 in die Europäische Union aufgenommen worden. In einem Referendum am 20. September 2003 stimmte die wahlberechtigte lettische Bevölkerung diesem Vorhaben mit knapp 67% zu.
Zu Deutschland gibt es in Lettland mannigfaltige Beziehungen. Im 2. Weltkrieg war Lettland Kriegsschauplatz, in dem nicht nur deutsche und russische Einheiten gegeneinander kämpften, sondern auch (oft zwangsrekrutierte) Letten auf beiden Seiten. Lettland hat mit Deutschland seinen wichtigsten Handelspartner.
Schule und Austauschaktivitäten
Seit 1995 besteht ein Kontakt zur Oberschule "Zemgales vidusskola Slampe". Diese Schule besuchen etwa 400 Schüler(innen) der Jahrgangsstufen 1 bis 12. Abschlüsse sind nach dem 9. und 12. Schuljahr – Abitur – möglich.
Aus den anfänglichen brieflichen Kontakten entwickelte sich über gegenseitige Besuche ein etablierter und besonders herzlicher Austausch. Starkes Interesse an dieser Partnerschaft besteht von beiden Seiten, zum Teil mit leichter Akzentverschiebung.
Von lettischer Seite ist neben dem Interesse, die deutsche Sprache authentisch zu lernen und zu erleben, vor allem der Wunsch, unsere Kultur, Wirtschaft und Lebensweise näher kennen zu lernen, Motor der Partnerschaft.
Besuch des Bergbaumuseums in Bochum mit lettischen Gästen
Unsere Schüler(innen) haben großen Gewinn, wenn sie die ökonomischen und kulturellen Unterschiede erleben, dabei ihre eigenen Werte und Normen einerseits relativieren und andererseits weiter tragen. Nebenbei erfahren die Schüler(innen) auch die universelle Nutzbarkeit der englischen Sprache, denn ein großer Teil der Kommunikationspartner beherrscht kein Deutsch, kann sich aber gut im Englischen verständigen.
Einüben eines lettischen Gruppentanzes
Zur Optimierung des Austausches bemühen wir uns, das Besuchsprogramm projektorientiert mit unterrichtlichen Prozessen vor und während des Austausches zu verknüpfen. Geschichtliche und gesellschaftliche Prozesse werden dabei im Vergleich besonders deutlich.
Gruppenarbeit im Computerraum der lettischen Schule
Aktivitäten aus dem sportlichen Bereich haben sich in besonderer Weise bewährt, weil sie einerseits eine nonverbale Kommunikation (und damit verständnisunabhängig von der jeweiligen Landessprache) ermöglichen und andererseits wieder Gesprächsanregungen für den Gedankenaustausch in einer Fremdsprache bieten.