Sie befinden sich hier: Schulleben / Comenius / 3_Widerstand /   Homepage | Kontakt | Gästebuch | Sitemap | Impressum

 



Comenius geht ins 3. Jahr

Internationales Comeniustreffen in Rüthen

Hinter dem Namen Comenius verbirgt sich ein Förderprogramm der Europäischen Union, mit dem die internationale Zusammenarbeit von Schulen gefördert wird. Das Friedrich-Spee-Gymnasium Rüthen kooperiert gegenwärtig mit Schulen aus England, Frankreich und Lettland an einem Projekt, in dem Arbeitsgemeinschaften der beteiligten Länder den Alltag im 2. Weltkrieg aufarbeiten. In Rüthen wird das internationale Projekt von den Lehrern Dr. Ottmar Goy, Birgit Henkel, Dale Komander und Christian Neuhaus koordiniert und geleitet.

Nach den Ausstellungen „Alltag im Krieg“ (2005) und „Propaganda“ (2006) ist für dieses Jahr noch eine Ausstellung zum Thema „Widerstand gegen die nationalsozialistische Gewaltherrschaft“ geplant.  Wie in Rüthen werden noch am Ende des Schuljahres Präsentationen in den drei anderen beteiligten Ländern erfolgen. In Lettland wird es nicht nur eine vergleichbare Ausstellung geben, sondern auch ein Arbeitstreffen mit Schülerinnen und Schülern aller beteiligten Länder, die in internationalen Gruppen in der Ausstellung arbeiten werden. Für die Planung der bevorstehenden Ausstellung und Absprachen über Gemeinsamkeiten bei der Layoutgestaltung der Plakate usw. nahmen sich die Lehrer in der zweiten Januarwoche einen Tag Zeit. Unterstützt wurden sie dabei zeitweise von Schülern, die in der Rüthener Comeniusgruppe mitarbeiten.

Einen zweiten Arbeitstag lang entwickelte die internationale Konferenz ein neues Projekt, an dem die Schulen auch in den Folgejahren zusammenarbeiten wollen. Es wird allerdings eine Ausweitung der teilnehmenden Länder bzw. Schulen angestrebt. Einbezogen werden sollen Schülerinnen und Schüler sowie Lehrerinnen und Lehrer auch aus Rumänien, Litauen und Schweden. Die Arbeitsgruppe entwickelte ein Konzept für ein zweijähriges Projekt zum Thema „Minderheiten“.

Der dritte Tag des Treffens – der Samstag – hatte eher informellen Charakter. Im Mittelpunkt der Diskussionen standen zwar die unterschiedlichen Schulsysteme in den Ländern, aber auch allgemeinpolitische Themen in Europa wurden aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet. Begleitet wurde das Arbeitstreffen durch ein kulturelles Rahmenprogramm, in dem man z.B. die Ausstellung in der Dortmunder Steinwache (einem ehemaligen Gestapo-Gefängnis) zum Thema „Widerstand im Dortmunder Raum“ besuchte.

Resümierend waren sich alle einig: Trotz der erheblichen zusätzlichen Arbeit, die ein solches Projekt mit sich bringt, ist die Zusammenarbeit in internationalen Projekten für Schüler und Lehrer eine äußerst interessante und erfüllende Tätigkeit.

 

Von links: Dale Komander (Deutschland), Guntis Skuja (Lettland), Dr. Ottmar Goy (Deutschland), Andrew Thatcher (Frankreich), Laila Vevere (Lettland), Patrick Lattré (Deutschland), René Pelat (Frankreich), Charles Uddin (Großbritannien), Christian Neuhaus (Deutschland) und Rick Enste (Deutschland)

Widerstand im 2. Weltkrieg: FSG-Schüler reisen zur Ausstellungseröffnung nach Lettland

12.-16.05.07

Seit drei Jahren nehmen Schüler des Friedrich-Spee-Gymnasiums am Comenius-Programm teil. Im Rahmen eines internationalen Geschichtsprojekts beschäftigen sie sich gemeinsam mit französischen, englischen und lettischen Schülern mit verschiedenen Aspekten des Lebens während des 2. Weltkrieges. In diesem Jahr galt ihr Interesse dem Widerstand in jener Zeit. Seit Beginn des Schuljahres informierten sich Rüthener Schüler der Jahrgangstufen 10 bis 12 im Rahmen einer Arbeitsgemeinschaft über den Widerstand gegen den Nationalsozialismus in Deutschland. Unter parallelen Fragestellungen wie zum Beispiel den Motiven des Widerstands oder dem Widerstand von Jugendlichen erarbeiteten die Teilnehmer in allen Ländern im Laufe des Schuljahres eine internationale Ausstellung, die nun im lettischen Slampe (nahe Riga) im Rahmen einer Begegnung aller Beteiligten feierlich eröffnet wurde.

Ramona Dahlhoff, Lena Schulz und Samuel Richter aus der Jahrgangsstufe 11 und Michael Arens aus der 12 nahmen in Begleitung der Englischlehrerin Dale Komander und des Geschichtslehrers Christian Neuhaus an dem Treffen teil und kehrten mit vielen schönen Erfahrungen und neuen Eindrücken aus Lettland zurück. Die Arbeit mit den Schülern aus den anderen Ländern war zwar sprachlich nicht immer einfach, brachte aber viele interessante und auch überraschende Einblicke. In der Ausstellung zeigte sich, dass in den teilnehmenden Ländern der Widerstand durchaus unterschiedliche Schwerpunkte hatte und dass die Plakate aus England, Lettland und Deutschland sich auch in ihrer Gestaltung und den inhaltlichen Aspekten unterschieden.

Neben der thematischen Zusammenarbeit boten die lettischen Gastgeber den 22 Schülern und 7 Lehrern auch ein abwechslungsreiches Besichtigungsprogramm. Schüler und Lehrer erkundeten das Umland von Slampe, besichtigten ein Schloss und fuhren an die Ostseeküste. Höhepunkt des Programms war die gemeinsame Fahrt in die Hauptstadt Riga. Jugendliche wie Lehrer waren begeistert von der Herzlichkeit der lettischen Gastgeber, so dass am Ende des Aufenthalts allen der Abschied aus Lettland schwer fiel. Das Comenius-Projekt zum 2. Weltkrieg ist damit beendet, doch nach den positiven Erfahrungen sind sich alle Teilnehmer darin einig, dass diese erfolgreiche Zusammenarbeit in einem neuen Projekt fortgesetzt werden soll. Nach den Sommerferien wird die Ausstellung „Widerstand im 2. Weltkrieg“ auch in der Alten Aula des Friedrich-Spee-Gymnasiums zu sehen sein.


Gegen das Unrecht: Internationale Ausstellung im Friedrich-Spee-Gymnasium berichtet über den Widerstand im 2. Weltkrieg


Am Freitag, den 26. Oktober, wird in der Alten Aula des Friedrich-Spee-Gymnasiums eine internationale Ausstellung unter dem Titel "Leben im 2.Weltkrieg: Widerstand" eröffnet. Gemeinsam mit Jugendlichen aus Lettland, Frankreich und Großbritannien haben Rüthener Schülerinnen und Schülern sich seit dem vergangenen Schuljahr intensiv mit dem Widerstand in ihren Heimatländern beschäftigt. Die Ergebnisse dieser internationalen Zusammenarbeit, die zunächst im Mai im lettischen Slampe präsentiert wurden, werden nun auch im Friedrich-Spee.Gymnasium gezeigt. Der deutschen Gruppe lag gerade das Thema "Widerstand" am Herzen. Die Jugendlichen wollten ihren ausländischen Partnern zeigen, dass es auch in Deutschland, dem Ausgangspunkt des nationalsozialistischen Terrors, mutige Menschen gab, die sich gegen das Regime auflehnten. Hierzu begaben sich 10 interessierte Jugendliche aus den Jahrgangsstufe 10 bis 12 ber ein Jahr lang einmal pro Woche in einer Geschichts-AG unter Leitung ihres Lehrers Christian Neuhaus auf Spurensuche begeben. Es gab viele offene Fragen: Wieso leisteten nur so wenige Deutsche Widerstand? Welche Gefahren waren damit verbunden? Was bewegte die Menschen, die im Kampf gegen die Nationalsozialisten ihr Leben riskierten? Welche verschiedenen Formen des Widerstands gab es? Die Nachforschungen in Bibliotheken und im Internet wurde durch eine Fahrt in die Mahn- und Gedenkstätte Steinwache in Dortmund ergänzt. Hier erfuhren die Schülerinnen und Schüler hautnah, warum und wie mutige Menschen Widerstand leisteten und welche Gefahren ihnen dabei drohten. Am interessantesten war dabei für alle die Frage des Verhaltens der damaligen Jugendlichen. Überrascht stellten die Rüthener Schülerinnen und Schüler fest, dass sich nicht alle Jugendliche von der Hitlerjugend und dem Bund Deutscher Mädel vereinnahmen ließen. Auch wenn dieses Verhalten eher vom Wunsch nach persönlicher Freiheit und Selbstbestimmung zeugt, fasziniert die heutige Generation das unangepasste Verhalten von Swingjugend und "wilden Cliquen" wie etwa den Edelweißpiraten: All diese Erkenntnisse präsentieren die Teilnehmer der Arbeitsgemeinschaft nun in einer umfassenden und vielseitigen Ausstellung. Die Gestaltung der Plakate zu den verschiedenen Themen übernahmen die Kunstkurse der 9. Klasse unter Anleitung von Dr. Goy. Die Ausstellung ist der Schlusspunkt des Comenius-Projektes, das sich über einen Zeitraum von drei Jahren mit Aspekten des Themas "Leben im 2.Weltkrieg" beschäftigt hat. Neben der thematischen Arbeit zu den drei Oberthemen Alltag, Propaganda und Widerstand standen der Austausch und die Begegnung der Jugendlichen aus den vier beteiligten Ländern im Zentrum der erfolgreichen Zusammenarbeit. Neben den Geschichtskursen sind natürlich auch alle anderen Schülerinnen und Schüler sowie Lehrer des Friedrich-Spee-Gymnasiums und die interessierte Öffentlichkeit herzlich eingeladen, die Ausstellung zu besichtigen, die noch bis zum 9. November in der Alten Aula zu sehen ist.


der Patriot vom 29.10.2007

Improvisieren statt exerzieren

Comenius-Ausstellung eröffnet: „Im offenen Widerspruch laut Nein sagen.“ Im Fokus der Schüler steht das unangepasste Verhalten der Swing-Jugend
Mutig sein, Widerstand leisten, sich im offenen Widerspruch zu seiner Zeit befinden und laut „Nein!“ sagen: Es waren hehre Worte, mit denen die Oberstufen-Schüler des Friedrich-Spee-Gymnasiums in der Alten Aula ihre Ausstellung zum Comenisu-Geschichtsprojekt „Widerstand gegen den nationalsozialismus“ eröffneten. Aber die Jugendlichen haben sich auch mit der Gegenseite auseinandergesetzt, mit Mitläufern und Ja-Sagern. „Widerstand? Gegen die Macht der Partei und der Gestapo können wir nichts ausrichten“, gibt ein aufgehängtes Zitat die Meinung der Verängstigten wieder. Der moralische Zeigefinger soll mit der Ausstellung nicht gehoben werden, wie Geschichtslehrer Christian Neuhaus betont. Stattdessen solle einfach gezeigt werden, dass es Menschen gegeben habe, die den Mut hatten, aufzustehen. Dabei interessierten sich die Jugendlichen von heute besonders für das Verhalten der Jugendlichen von damals: Dokumente zu den Edelweißpiraten finden sich ebenso wie die Forschungsergebnisse zur Swing-Jugend, die statt durch Widerstand im eigentlichen Sinne eher durch ungepasstes Verhalten auffiel. Swingmusik, das stehe synonym für die grenzenlose Freiheit, für „improvisieren statt zu exerzieren oder marschieren“. Mit so etwas könnten sich die jungen Menschen im 21. Jahrhundert eher identifizieren als mit dem Widerstand der Elite um Claus Schenk Graf von Stauffenberg, berichtete Lehrer Neuhaus. Das Projekt Comenius ist mit 15 000 Euro aus EU-Mitteln gefördert worden und habe fächerübergreifenden Charakter, meinte der stellvertretende Schulleiter Ottmar Goy. So seien die mehrsprachigen Plakate im Kunstunterricht entworfen worden. Durch einen Gedankenaustausch mit lettischen, englischen und französischen Schülern gewannen die Jugendlichen zusätzliche Erkenntnisse. Die Plakate der Letten finden sich ebenfalls auf den Stellwänden, die symbolisch in der Form eines von einem Keil zerschmetterten Hakenkreuz aufgestellt sind. Die Ausstellung ist bis zum 7. November für Schüler, Lehrer und die Öffentlichkeit zugänglich.









Friedrich-Spee-Gymnasium | Lippstädter Str. 8 | 59602 Rüthen
Telefon: 02952-1583 |  Fax: 02952-8025