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Schulprogramm

in der Fassung vom 20. Dez. 2005

Schulprogramm 2006

0   Vorbemerkungen   3

1   Friedrich Spee – ein pädagogisches Leitbild   3

2    Schulgeschichte - Verbindung von Tradition und Moderne   4

3    Allgemeines zum Unterricht   5

3.1    Stundentafel – Freiräume für Zusatzangebote – „Rüthener Modell“  5

3.2    Unterstufe   6

3.2.1    Tag der offenen Tür – Beratung und Information   6

3.2.2    Erprobungsstufe – sich kennen lernen und durchstarten   7

3.2.3    „Inselwoche“ - Horizonterweiterung   8

3.3    Mittelstufe: Wahlpflichtbereich – alle drei Lernbereiche vertreten   8

3.4    Oberstufe – selbstständiges Arbeiten   9

3.4.1    Facharbeit  9

3.4.2    Fächer verbindende Projekte  9

3.4.3    Schülerbetriebspraktika als Maßnahme zur Berufsorientierung   9

3.4.4    Kooperation mit dem Gymnasium Warstein   10

3.5    Neue Medien - Zukunftsorientierung   11

3.6    Referendare/Praktikanten – gemeinsames Lernen   12

3.7    Qualitätssicherung – Sicherung von Berufs- und Lebenschancen   13

3.7.1    Qualitätssichernde Maßnahmen   13

3.7.2    Fortbildung (außerhalb der Fachschaften) 14

3.7.2.1    Fortbildung des Gesamtkollegiums  14

3.7.2.2    Fortbildung von Einzelpersonen  15

3.7.3    Vorstellungen für die Zukunft: 15

4    Schulleben – Beitrag zur Persönlichkeitsentwicklung   15

4.1    Schritte zur Selbstfindung   15

4.1.1    Künstlerisch-musisches Profil  15

4.1.1.1    Theater 15

4.1.1.2    Musik  17

4.1.1.3    Kunst 18

4.1.2    Sport – Fit For Life  19

4.1.2.1    Voraussetzungen  19

4.1.2.2    Ziele des Faches Sport in der Schule  19

4.1.2.3    Inhalte des Sportunterrichts  20

4.1.2.4    Umsetzung  20

4.1.2.5    Entwicklungsperspektive  22

4.1.3    Religion – Erziehung zur Toleranz  22

4.1.3.1    Gottesdienste  22

4.1.3.2    Besinnungstage  23

4.1.3.3    Besuch religiös bedeutsamer Orte und Denkmäler 23

4.1.3.4    Projekte  23

4.1.3.5    Religiöse Woche  24

4.2    Lesekultur   24

4.2.1    Bibliothekstrakt – Oase des Lernens  24

4.2.1.1    Ziele  24

4.2.1.2    Derzeitige Umsetzung  24

4.2.1.3    Entwicklungsperspektiven  25

4.2.2    Unter- und Mittelstufenbibliothek – Welten eröffnen   25

4.2.3    Autorenlesungen – Dichtung hautnah   26

4.3    Austausch – Interaktionen mit Menschen anderer Nationalitäten   26

4.3.1    Frankreich   26

4.3.2    USA   26

4.3.3    Großbritannien   28

4.3.4    Lettland   29

4.3.5    Individuelle Auslandsaufenthalte  29

4.4    Verkehrserziehung – Verantwortung im Straßenverkehr   29

4.4.1    Ziele der Verkehrserziehung   29

4.4.2    Umsetzung   30

4.4.3    Perspektive  30

4.5    Erste Hilfe – Ausbildung   /  Blutspende-Aktion   30

4.6    Fahrten – soziales und fachliches Lernen   30

4.6.1    Klassen- bzw. Studienfahrten   30

4.7    Wettbewerbe - Vergleich mit anderen Jugendlichen   31

4.8    Arbeitsgemeinschaften – freiwilliges zusätzliches Lernen   32

4.8.1    Russisch   32

4.8.2    Italienisch   32

4.8.3    Spanisch   33

4.8.4    Internet  33

4.8.5    Schach   33

4.9    Beratung – Bearbeitung von Problemlagen   34

4.9.1    Legitimation von Beratung   34

4.9.2    Beratungskonzeption   34

4.9.3    Zielperspektive  34

4.10    Elternmitarbeit   35

4.11    Schülermitarbeit   36

4.12    Dokumentation des Schullebens - Kontakte   36

4.12.1    Rüthener Hefte - erinnernder Rückblick   36

4.12.2    Homepage – aktuelle Infos  37

5    Verein der Eltern, Ehemaligen und Freunde   37


Schulprogramm

des Friedrich-Spee-Gymnasiums Rüthen (FSG)

- Stand: 20.12.2005 -

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0         Vorbemerkungen

Die vorliegende Ausarbeitung ist eine Aktualisierung und Weiterentwicklung unseres ersten Schulprogramms aus dem Jahre 2001. Vieles wird einfach modifiziert fortgeschrieben, da es sich weiter im Grundsatz bewährt hat und ein kleines Kollegium sich nicht verzetteln darf durch aktionistische Einzelaktivitäten. Mehrere 2001 formulierte Ziele wurden inzwischen erreicht und damit als Standard integriert. Einige Aspekte waren 2001 noch nicht thematisiert, wurden aber erkannt, abgearbeitet und verankert. Nicht vollständig erreichte und weiterhin akzeptierte Zielsetzungen werden nun mit neuen Akzentuierungen geplant. Darüber hinaus ergeben sich aufgrund gesellschaftlicher und schulpolitischer Entwicklungen selbst­verständlich auch ganz neue Aufgaben. Wir, Schüler(innen), Eltern und Lehrer(innen), geben dieser vorliegenden einmütig beschlossenen Festschreibung eine vierfache Perspektive:

  1. Das Programm dokumentiert - über Richtlinienvorgaben hinaus - unsere gewachsenen Vor­stellungen, unsere Alltagsarbeit, unsere Verpflichtungen etc. und gibt damit allen Interessierten die Möglichkeit, das Profil des FSG und seine spezifischen Konkretisierungen, wie sie sich aus der fortlaufenden Arbeit der Mitwirkungsgremien entwickelt haben, kennen zu lernen.
  2. Die kontinuierliche Arbeit an Programmteilen eröffnet(e) allen am Schulleben Beteiligten die Chance der Selbstvergewisserung und auch Kooperation/Partizipation und damit letzt­endlich auch der Identifikation mit dem FSG. Insgesamt ist dies ein Beitrag zu höherer Transparenz des Schullebens, die verstärkt die Möglichkeit des Einforderns für Schü­ler(innen), Eltern und Lehrer(innen) gewährleistet.
  3. Das Programm versteht sich aber auch als Arbeitsaufforderung - nicht nur im Sinne einer Orientierung am Bewährten, sondern auch als Anstoß zur Weiterentwicklung bei Beachtung der Veränderungen in der Jugendkultur, in der (empirischen) Unterrichtsforschung sowie der gesetzlichen Vorgaben des Landes NRW. Unsere Reaktionen auf diese Veränderungen werden ganz explizit in einzelnen Punkten auch als verpflichtende Auffor­de­rung/­Erwartungs­haltung formuliert. Gerade diese Teile des Schulprogramms müssen sich einer verstärkten Evaluation stellen.
  4. Auf Unterrichtsfächer und deren Inhalte wird nur eingegangen, wenn ihnen eine besondere Bedeutung im Profil unserer Schule zukommt.

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1         Friedrich Spee – ein pädagogisches Leitbild

Mit dem Namen „Friedrich Spee“ hat unser Gymnasium seit 1993 ein besonderes Profil und einen individuellen Auftrag im musischen, literarischen und gesellschaftlichen Bereich über­nommen. Von der Persönlichkeit und vom Leben des „Hexenanwalts“ Spee ging schon im­mer eine große Faszination aus. Sein Lebenswerk, das sich neben seinem literarischen Schaf­fen vor allem durch sein pädagogisches Handeln und couragiertes Eintreten für die Grund­rechte des Menschen auszeichnet, macht bis heute Mut, seinem Beispiel zu folgen.

Als Gymnasiallehrer verstand Spee es, die Wissensvermittlung dadurch zu erleichtern und zu festigen, dass er die in Gedichtform gekleideten Inhalte zu Liedern komponierte. Bis heute haben 150 Lieder aus seiner Feder überlebt und gehören zum besonderen Kulturgut unseres Landes. Mit seinen Gedichten in der „Trutznachtigall“ zählt Friedrich Spee zu den bedeu­tendsten Lyrikern des 17. Jahrhunderts und gilt als Schöpfer des geistlichen Liebesliedes in der neuen deutschen Dichtung.

Seine an die Obrigkeit gerichtete Streitschrift Cautio criminalis, in der er die Hexenverfol­gung seiner Zeit als großes Unrecht anprangerte, war „die tapferste Tat in der Zeit des 30-jährigen Krieges, eine Tat der Menschlichkeit und Kultur“ (Golo Mann). Leipniz nennt diese Anklageschrift „das männlichste Buch, das je­mals aus der Feder eines Kämpfers für Wahrheit und Recht gegen Lüge und Unrecht ent­stan­den ist“. Spee fühlte sich verpflichtet „mit seinem Bellen sogar Könige aus dem Schlaf zu wecken, wenn Gefahr droht“. „Es gehöre sich nicht“, angesichts des himmelschreienden Un­rechts „zu denen zu gehören, die der Prophet stumme Hunde heißt, die nicht zu bellen wis­sen“. Seine Standfestigkeit und sein waches soziales Ge­wissen können gerade in der heutigen Zeit, die durch schnelle Umbrüche, beständigen Werte­wandel und manchmal unverbindlichen Pluralismus bestimmt ist, päda­go­gisches Leitbild sein, vorgelebt von einem Mann, der stets an den selbst gestellten Aufgaben festhielt und sich mit allen seinen Fähigkeiten zum Handeln im Sinne seiner Überzeugungen verpflichtet fühlte. Sein Eintreten für die Menschenrechte und seine gegen Fanatismus und kurzsichtigen Egoismus gerichteten Argumentationen in der Cautio criminalis waren bereits geprägt von einem Denken, das über die Ideen und Forde­run­gen der Aufklärung und Französischen Revolution zu dem führte, was später in der Charta der Vereinten Nationen und im Grund­gesetz der Bundesrepublik Deutschland endgültig als Grundrechte des Men­schen seinen Niederschlag fand und formuliert wurde.

Anknüpfungspunkte für den musischen, litera­ri­schen und gesellschaftswissenschaftlichen Schwerpunkt unseres Gymnasiums lassen sich daher im Schulleben leicht finden, z.B. im Rah­men des Projektunterrichts und bei der Anfertigung von Facharbeiten in der Oberstufe, aber auch bei Aufführungen und Ausstellungen, die sich mit Spee auseinander setzen.

Gerade angesichts der Zuwanderungsdiskussionen und Integrationsnotwendigkeiten in einer sich globalisierenden Welt ist Spee, der sich für Ausländer in Not einsetzte und sich bei ihrer Betreuung tödlich infizierte, ein Leitbild für Humanität und Menschlichkeit. Insofern gab er uns auch Kraft und Ansporn für besondere unterrichtliche und außerunterrichtliche Aktivitäten, als 2003 einer unserer amerikanischen Austauschschüler in Rüthen überfallen und verletzt wurde durch fremdenfeindliche Täter. Unsere Arbeit für Akzeptanz von Unterschieden und der Einsatz für Menschenrechte wurde verstärkt in den Unterricht integriert.

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2         Schulgeschichte - Verbindung von Tradition und Moderne

Das Friedrich-Spee-Gymnasium steht in der Stadt Rüthen in einer Entwicklungslinie, die dem Bildungswesen beson­dere Bedeutung einräumt. Mit der „Normalschule“ zur Ausbildung von Lehrern in Rü­then setzte der Reformer Friedrich Adolf Sauer von 1795 bis 1803 bedeutende methodi­sche und inhaltliche Akzente für die Volksschulentwicklung in Westfalen. Auch das Katholische Lehrerseminar mit Übungsschule und Präparandie zog von 1876-1926 viele Jugendliche vom Lande an und ermöglichte ca. 1460 Seminaristen eine weiterführende Bildung.

Mit der 1926 eingerichteten Aufbauschule in dem 1915 fertig gestellten Gebäude des Lehrer­seminars erhielt Rüthen eine sechsjährige Kurzform der höheren Schule, die sich an die Volksschule anschloss. Mit ihr eröffneten sich endlich individuelle Chancen, dass mehr be­gabte Kinder aus Rüthen und Umgebung Zugang zu höherer Bildung erhielten, was ihnen dann auch ein Universitätsstudium ermöglichte. Inhaltlich war diese Gründung unserer Schule zwar nach der Richertschen Schulreform 1923/24 deutschkundlich orientiert, doch setzte die Lehrer­schaft auch reformpädagogische Methoden ein. Der Nationalsozialismus erwies sich dann wie andernorts nicht durchgängig als Bruch.

Der „Sammelcharakter“ dieser koedukativen Schule verstärkte sich deutlich ab 1953, als Schüler aus der damaligen DDR (SBZ) und später auch aus polnischen Gebieten sowie der UdSSR in so genannte Förderklassen, die überwiegend im St. Petrus Canisius-Schülerheim wohnten, aufgenommen und zum Abitur geführt wurden. Die Schule stellte sich erfolgreich den neuen Anforderungen, die mit dem unterschiedlichen kulturellen Hintergrund der Schüler verbunden waren. 1966 wurde das inzwischen siebenklassige Staatliche Aufbaugymnasium um ein grundständiges Gymnasium ergänzt. Wachsende Übergangsquoten von den Grundschulen der Region verdrängten die Bedeutung des Aufbaugymnasiums, sodass diese Form 1993 auslief. Die erfolgreiche pädagogische und fachliche Arbeit mit vertriebenen oder umgesiedelten Schülern führte 1982 für sieben Jahre zu Abitur-Kursen mit Vietnamesen (Boat-People) und von 1990 bis 2000 zu viersemestrigen Sonderlehrgängen für Aussied­ler(innen) aus den Nachfolgestaaten der UdSSR. Das Zusammenleben mit diesen Schüler­gruppen aus unterschiedlichen Kultur- und Sprachräumen war geprägt von Toleranz und erwies sich als Bereicherung des Schulalltags.

Die wachsende Zahl der Schüler(innen), die aus der näheren und weiteren Umgebung zum Rüthener Gymnasium kamen, machte bauliche Erweiterungen notwendig: Turnhalle, Lehr­schwimmbecken und naturwissenschaftlicher Trakt entstanden. Für die über 1100 Schüler im Jahr 1980 hatte die Stadt Rüthen als neuer Träger durch einen Neubau mit 15 weiteren Klas­sen- und Fachräumen, Pausenhalle und zweiter Turnhalle vorgesorgt. 1999/2000 investierte die Stadt u.a. durch Aufstockung des Neubaus weitere Millionen Euro, um den Kindern der Stadt und aus dem Möhnetal eine zukunftsorientierte Ausbildung in modernsten Fachräumen für Musik, Kunst und Informatik zu ermöglichen. Internetanschlüsse in fast allen Klas­senräumen sowie zahlreiche Beamer für Präsentationen zeigen die Bereitschaft, sich neuen Entwicklungen zu stellen.

Das Friedrich-Spee-Gymnasium, das im September 2001 sein 75-jähriges Jubiläum feierte, erwies sich seit 1926 erst als Aufbauschule, später als grundständiges Gymnasium mit einem weiten Einzugsbereich als kulturelles Zentrum des südlichen Kreisgebietes. Mit seinen 720 Schü­ler(inne)n hat das Gymnasium heute eine Größe, die eine vielfältige fundierte Ausbildung, aber zugleich auch ein gut überschaubares Gemeinschaftsleben ermöglicht.

Auf Ehemaligentreffen wird immer wieder belegt, dass die Tradition der Schule,

  • pädagogische Arbeit mit Schülern unterschiedlichster geographischer und sozialer Her­kunft zu leisten (hierzu zählt auch das Bemühen um Aufnahme von Kindern aus sog. bildungsfernen Schichten in die Jahrgangsstufe 5),
  • einer höheren Schule adäquate fachliche Anforderungen inhaltlicher und methodischer Art zu stellen (belegt auch an den Abiturleistungen und Lernstandserhebungen),
  • die Persönlichkeitsentwicklung der Schüler(innen) auch durch musische Angebote (Thea­ter, Orchester, Chor), Schüleraustauschprogramme (USA, England, Frankreich, Lettland) und Betriebspraktika zu fördern,
  • eine vielseitige Bildung gewährleistet, die es den Abiturient(inn)en erleichtert, ihren Platz in Beruf und Gesellschaft zu finden.

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3         Allgemeines zum Unterricht

3.1        Stundentafel – Freiräume für Zusatzangebote – „Rüthener Modell“

Das Friedrich-Spee-Gymnasium sieht im Rahmen des vorgegebenen Bildungs- und Erziehungsauftrags seine Aufgabe zunächst darin, möglichst nahtlos an die Ausbildung in der Grundschule anzuknüpfen und den Schü­ler(inne)n eine gemeinsame Grundbildung zu vermitteln. In der Sekundarstufe I sollen die Schüler(innen) befähigt werden, in die Bildungsgänge der allgemein bildenden oder beruflichen Sekundarstufe II einzutreten oder – als früher Ausstieg – eine Berufsausbildung aufzunehmen. Neben dem primären Ziel der Sek. II die Studierfähigkeit zu vermitteln, bleibt auch hier die direkte Berufsorientierung im Blick.

Der Wechsel von der Grundschule zum Gymnasium stellt für viele Kinder eine besondere Belastung dar, weil sie aus einer gewohnten Lerngruppe und einer sehr persönlichen Unter­richtsorganisation in das Fachlehrersystem eines Gymnasiums kommen. Deswegen bietet das FSG besondere Maßnahmen an, die Erziehung und Ausbildung in der Erprobungsstufe in besonderer Weise fördern können. (s. 3.3.2)

Im Rahmen der für die Sekundarstufe I verbindlichen Stundentafeln setzen wir Akzente, die pädagogische und lernpsychologische Gesichtspunkte berücksich­tigen und den Lernerfolg steigern. Verbunden mit einer besonderen Anordnung im Stunden­plan ist es so möglich, ein breites Angebot an zusätzlichen Unterrichtsveranstaltungen vorzu­sehen, wenn die Versorgung mit Lehrern der Schülerzahl mindestens entspricht.

Die Stundentafel für die Sekundarstufe I lässt einen Spielraum zur Schwer­punktbildung in den einzelnen Jahrgangsstufen. Ziel unserer Aufteilung ist es, die Wochenstundenzahl der einzelnen Bereiche in der Sekundarstufe I zu sichern, dabei aber die spezifische Belastbarkeit in den verschiedenen Jahrgangsstufen zu berücksichtigen. Deswe­gen sieht die Stundentafel besonders für die Jahrgangsstufe 5 vor, dass ein häufiger Wechsel zwischen den Fächern, die primär verstandesmäßige Anforderungen stellen, mit den Fächern Musik, Kunst und Sport stattfindet, die vornehmlich musische und körperliche Fähigkeiten der Kinder ansprechen. Damit befinden wir uns im Einklang mit neueren wissenschaftlichen Erkenntnissen.

Der „freie Samstag“ wird an anderen Schulen dadurch erreicht, dass jeder Wochentag mit jeweils 6 Unterrichtsstunden ausgefüllt ist und die überhängenden Stunden des Wahlpflichtbereichs II und zusätzliche Unterrichtsangebote in die siebten Stunden bzw. in den späteren Nachmittag fallen. Demgegenüber haben wir mit dem „Rüthener Modell“ eine Aufteilung entwickelt, die auf der einen Seite einen freien Samstag ermöglicht, andererseits aber die Schüler nicht mit pädagogisch fragwürdigen siebten Stunden und unzumutbaren Wartezeiten belastet. Da ein großer Teil unserer Schüler mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur Schule kommt, fahren nach der fünften Stunde und nach Schulschluss um 13.15 Uhr Busse in alle Richtungen. Zu den anderen Zeiten müssten die Schüler zum Teil sehr lange auf den fahrplanmäßigen Bus warten. Unser Stundenplanraster ist daher neben den sechs Stunden von Mon­tag bis Freitag am Mittwoch um eine 8. und 9. Stunde erweitert auf insgesamt 32 Wo­chen­stunden. Die Mittagspause in der 7. Stunde ist auf eine Zeitstunde verlängert. In dieser Zeit können ortsansässige Schüler mit Einwilligung der Eltern nach Hause gehen. Alle Schüler können in der Mittagspause Angebote der Schule im Bereich Sport oder Informatik nutzen bzw. die Cafeteria aufsuchen. Diese gemeinsame Freistunde wird von vielen Schüler(inne)n vor allem deswegen geschätzt, weil sie außerhalb des Unterrichts Ge­meinschaft erfahren können. Danach – 15.50 Uhr – fahren Busse in alle Richtungen, sodass viele Schüler kurz nach 16 Uhr zu Hause sein können. Am Mittwoch entfällt die Hausaufgabe für den nächsten Tag.

In diesem Stundenplanraster haben die Stundentafeln aller Klassen Platz, viele Jahrgangs­stu­fen haben mindestens eine freie sechste Stunde und können diese so für Förderunterricht oder Chorteilnahme nutzen. Die vierte Stunde der dritten Fremdsprache liegt ebenfalls in diesem Raster. Dieses Modell hat sich bisher bewährt und muss sich nun den Herausforderungen der Verkürzung der Gymnasialzeit auf acht Jahre und den damit einhergehenden Ausweitungen des wöchentlichen Stundenvolumens stellen.

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3.2        Unterstufe

3.2.1       Tag der offenen Tür – Beratung und Information

Einmal im Jahr öffnet das Friedrich-Spee-Gymnasium seine Türen, um den Viertklässlern aus den Grundschulen Rüthens und seiner umliegenden Ortschaften, aber auch aus denen des Möhnetals die Gelegenheit zu geben, sich zusammen mit ihren Eltern ein Bild einer weiter­führenden Schule zu machen.

Was vor Jahren mit dem Besuch von ungefähr 15 Eltern und ihren Kindern mit einem recht spontanen Unterrichtsbesuch in einer Sexta an einem Samstagmorgen begann – Unterricht wurde damals noch 14-tägig samstags erteilt – ist heute zu einer Veranstaltung geworden, bei der sich durchschnittlich 100 Schüler(innen) mit ihren Eltern und z.T. auch Ge­schwistern in der Alten Aula des Rüthener Gymnasiums versammeln.

Nach einer musikalischen Einstimmung durch unsere Fünftklässler können die Grundschüler an kurzen Unterrichtsstunden teil­nehmen. Fächer wie Latein und Französisch als neue Fremdsprachen sind besonders beliebt, aber auch Biologie-, Erdkunde- und Geschichts­un­ter­richt werden begeistert aufgenommen.

Unterdessen steht das Kollegium den Eltern zur Verfügung,

  • um Fragen zur Schulform Gymnasium,
  • einige der dringenden Fragen, die beim Übergang von der Grundschule zur weiterführenden Schule interessieren, sowie
  • Fragen zur pädagogischen Konzeption des Friedrich-Spee-Gymnasiums

zu beantworten.

Der Verlauf der ersten Schulwoche ist so konzipiert, dass

  • die Schüler(innen) ihr neues Um­feld kennen lernen können,
  • die Klassengemeinschaft gefördert wird u.a. durch verstärkten Klassenlehrerunterricht,
  • Programme zur Konzentrationsfähigkeit und zum effektiven Lernen in Zusammen­arbeit mit dem Elternhaus begonnen werden und
  • wir uns um einen möglichst schnellen Ausgleich von Unterschieden im methodischen Bereich bemühen.

Dabei bietet die Planung unseres neuen Konzepts zu den Bereichen „Soziales Lernen“ und „Methodentraining“ (besonders in Mathematik und Englisch) oft Anlass für intensive Gespräche. Auch darüber hinausgehende Auskünfte zur Stundentafel der Sekun­darstufe I allgemein, sowie zu Wahlmög­lich­keiten im Differenzierungsbereich werden erteilt.

Besonders wertvoll für die Eltern sind die Informationen der Vertreter der Schulpflegschaft und der Klassenpflegschaften der Erprobungsstufe. Sie können nämlich auf Grundlage ihrer konkreten Erfahrungen mit dem Schulalltag nützliche Entscheidungskriterien für den Über­gang zur weiterführenden Schule aus der Sicht der Eltern einbringen. Dieser Praxisbezug stellt eine wesentliche Bereicherung der Beratung der Eltern dar.

Nach diesen Gesprächen treffen die Eltern ihre Kinder, die inzwischen nach der Unterrichts­stunde in den Sporthallen ihrem natürlichen Bewegungsdrang unter der Anleitung einiger Sport­kolleg(inn)en nachgekommen sind, wieder, um durch das Schulgebäude geführt zu werden. So können Eltern und Kinder gemeinsam zum Abschluss des Tages einen Überblick über die räumliche und technische Ausstattung der Schule gewin­nen und während kleiner Vorführungen in den Fachräumen einen ersten Eindruck von der Themen­vielfalt der Fächer bekommen.

Dieser Tag wird besonders von den Eltern als interessant und informativ eingeschätzt.

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3.2.2       Erprobungsstufe – sich kennen lernen und durchstarten

Der Übergang von der Grundschule zum Gymnasium und das Erreichen der Ziele in der Er­probungsstufe werden durch verschiedene Maßnahmen unterstützt, von denen sich die meisten an unserer Schule seit längerer Zeit bewährt haben.

Nach dem ’Tag der Offenen Tür’ (s. 3.3.1) werden die zukünftigen Sextaner vor den Sommer­ferien eingeladen, um ihre(n) Klassenlehrer(in) und ihre Mitschüler(innen) kennen zu lernen. Dabei werden Informationen zur ersten Schulwoche vermittelt, um Ängste vor der neuen Situation abzubauen und um praktische Überlegungen (zum Beschaffen von Unterrichts-material) langfristig tätigen zu können. Die Eltern bekommen parallel dazu Informationen zum Start ihrer Kinder im neuen Schuljahr.

Für die erste Schulwoche gibt es einen speziell entwickelten Stundenplan, der darauf ausge­rich­tet ist, dass die neuen Schüler(innen) allmählich und sukzessiv alle Fächer und Fachlehrer kennen lernen. Der Klassenlehrer unterrichtet die Klasse verstärkt in dieser ersten Woche und stimmt die Inhalte (der „Soziales Lernen“-Stunde) auf die Bedürfnisse der neuen Lerngruppe ab: Kennenlern-Phasen, die Orientierung in der Schule sowie Regeln im Umgang miteinander stehen im Mittelpunkt.

Ein schrittweises Heranführen an die ein­zelnen Fächer wird durch Absprachen mit den Fachlehrern gewährleistet. Es wird aus zwei Gründen bewusst darauf verzichtet, die erste Woche durch weitere Projekte und Aktivitäten, die eher spielerischen Charakter haben, aufzulockern. Erstens sind die Schüler(innen) sehr daran in­teressiert, die verschiedenen Fächer mit ihren Ansprüchen kennen zu lernen, und zweitens soll nicht der Eindruck vermittelt werden, dass der Übergang keine neuen Anforderungen mit sich bringt. Das Bewältigen angemessener Probleme gehört zu den Zielen im Rahmen schu­lischen Lernens.

Die Kennenlerntage im ersten Halbjahr (Übernachtung in einer Jugendherberge in der näheren Umgebung) dienen vorrangig dem sozialen Lernen im Klassenverband.

Die Zusammenarbeit mit den Grundschullehrern hat im Rahmen der Arbeit in der Erpro­bungs­stufe einen hohen Stellenwert. Der Austausch des Wissens und das Treffen von Verein­barungen bezüglich des praktizierten Lernens an den verschiedenen Grundschulen und der ge­nauen Erwartungen unseres Gymnasiums sind Voraussetzung für einen effektiven Unterricht in den Jahrgangsstufen 5 und 6. Die Teilnahme der Grundschullehrer an Erprobungsstu­fen­kon­ferenzen ermöglicht außerdem eine bessere Einschätzung der individuellen Per­sönlichkeit des Schülers und seines Leistungsprofils. Ziel ist es, die Möglichkeit des Hospitierens an den Grundschulen häufiger zu nutzen, um die Voraussetzungen der Grundschüler auch durch eigene Erfahrungen kennen zu lernen.

Die bisher getroffenen Maßnahmen im Bereich des Spektrums ’Lernen lernen’, nämlich In­formationen von Fachleuten an Elternabenden, Absprachen zwischen Fachlehrern bezüglich eines gezielten Methodeneinsatzes – besonders in Mathematik und Englisch, Unterrichts­reihen zu diesem Thema, das Transparent­machen entsprechender Probleme für die Schüler, besonders im Hinblick auf das Ziel des ’auto­nomen Lerners’, sollen in Zukunft noch systematischer und umfassender durchgeführt werden. Die getroffenen Maßnahmen, die erstmals im Schuljahr 2005/06 zu einem Konzept verdichtet wurden, sollen im kommenden Schuljahr auch durch systematische Befragungen von  Eltern, Lehrern und Schülern überprüft und weiter entwickelt werden. Erste Eindrücke signalisieren positive Auswirkungen.

Insgesamt wird die Arbeit in der Erprobungsstufe von den Eltern sehr positiv aufgenommen.

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3.2.3       „Inselwoche“ - Horizonterweiterung

Zum vierten Mal wird im Schuljahr 2005/06 eine ’Inselwoche’ auf Borkum für die Jahr­gangsstufe 6 durchgeführt. Fachübergreifendes Lernen in den Fächern Biologie, Geographie, Sport, Kunst und Deutsch ist in diesem Rahmen entscheidend. So werden verschiedene The­men, z.B. ’Am Meer' (Entstehung der Insel, Gezeiten, Urlaub, Sturmfluten und Deichbau, Schutz des Wattenmeeres) vor der Fahrt im Geographieunterricht vorbereitet und während der Fahrt durch praxisbezogenes Arbeiten vertieft. Dieser 'Inselunterricht' wird fachübergreifend durchgeführt, indem z.B. das Leben im Wattenmeer als biologische Perspektive die geogra­phischen Aspekte ergänzt und bestimmte Sachbereiche in englischer Sprache erarbeitet wer­den. Zum individuellen Ablauf eines Tages gehören Unterrichtsphasen, in denen im Sinne der ’Öffnung von Schule’ Orte außerhalb der Unterkunft (z.B. eine geführte Wattwanderung oder das Heimatmuseum) aufgesucht werden. Hinzu kommen Zeiträume, die dem sozialen Lernen dienen. Dies erweist sich dann als besonders bedeutsam, wenn aufgrund der Sprachenwahl eine Klassenneubildung in der Jahrgangsstufe 6 notwendig war. Bestimmte Gruppenspiele und sportliche Aktivitäten werden dementsprechend vorbereitet. Wichtig ist es auch zu lernen, die Freizeit sinnvoll zu gestalten. Hier wird besonderer Wert darauf gelegt, Phasen der Muße ein­zu­räumen und zu erleben.

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3.3        Mittelstufe: Wahlpflichtbereich – alle drei Lernbereiche vertreten

Nachdem in Klasse 6  bei der Sprachenfolge derzeit zwischen Französisch und Latein gewählt werden kann, beginnt mit dem Abschluss der Erprobungsstufe in Klasse 7 die Mittelstufe.

In der 9. und 10. Klasse - demnächst schon ab Klasse 8 - umfasst der Unterricht den 'normalen' Pflichtbereich und den Wahl­pflichtbereich. Es ist die Aufgabe dieses Wahl­pflicht­bereiches, den Schüler(inne)n im Rah­men der Gegebenheiten der Schule eine Schwer­punkt­setzung zu ermöglichen, die ihren Fä­hig­keiten und Interessen entspricht. Wegen der unter­schiedlichen Neigungen und Fä­higkeiten bezieht sich das Angebot der Schule daher auf alle drei Lernbereiche, denen man die Unter­richtsfächer zuordnen kann.

Da ist zum einen mit Französisch das Angebot der 3. Fremdsprache, zum anderen bestehen Wahlmöglichkeiten im mathematisch-naturwissenschaftlich-technischen Bereich - hier wird die Informatik angeboten - und im gesellschaftswissenschaftlichen Bereich mit zwei Kombi­nationskursen: Politik/Wirt­schaft oder Kunst/Gesellschaft.

Waren es zwischenzeitlich zwei Informatikkurse, die wir auf Grund der Nachfrage und der neuen räumlichen und technischen Voraussetzungen erstmals seit dem Schuljahr 2000/01 einrichten konnten, hat sich das Wahlverhalten seitdem etwas verlagert. Da viele Schüler offensichtlich über hinreichende Grundkenntnisse am Computer verfügen, kommt dies den anderen Angeboten zugute. Hier ist zu hoffen, dass das ausgewogene Verhältnis der drei Lernbereiche auch zukünftig beibehalten werden kann.

Die Vorbereitung auf die Qualifikationsphase der Oberstufe erfolgt demnächst aufgrund der Verkürzung der gymnasialen Schulzeit schon in der Klasse 10.

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3.4        Oberstufe – selbstständiges Arbeiten

3.4.1       Facharbeit

Über die Anfertigung einer Facharbeit als schriftliche Hausarbeit sollen die Schüler(innen) mit den Prinzipien und Formen selbstständigen, wissenschaftspropädeutischen Lernens stärker ver­traut gemacht werden. Sie ersetzt in der Jahrgangsstufe 12.2 die erste Klausur.

Das Thema, das aus dem Unterricht erwachsen soll, wird festgelegt nach Absprache und mit Genehmigung des unterrichtenden Lehrers. Bis zu vier (evtl. fünf) Facharbeiten sind anzuneh­men (bei Unterricht in zwei Kursen sechs) und fachlich zu begleiten. Der Bearbeitungs­zeitraum beträgt zwei Monate (Mitte Januar bis Mitte März). Die Vorbereitung der Schüler(innen) erfolgt über das Angebot von Ein­führungskursen zur Nutzung von Rechner und Internet, über das Kennen­lernen der Dar­stellungsform im Deutschunterricht und über einen Workshop, in dem formale Vorgaben, Mediennutzung, Beurteilung/Bewertung erarbeitet werden.

Diese Vorbereitung auf die Facharbeit soll in den nächsten Jahren zu einem Konzept „Methoden-Lernen“ analog zum Konzept in der Jgst. 5 erweitert werden. Ziel ist u.a. eine Sicherung des bisher erarbeiteten Standards und eine Integration der Neuzugänge aus Haupt- und Realschule.

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3.4.2       Fächer verbindende Projekte

Da Fächerkopplungen in der Oberstufe nicht institutionalisiert sind, liegt fächerverbindendes/ fächerübergreifendes Lernen in der Verantwortung der Fachkonferenzen. Darüber hinaus ist für alle Schüler(innen) im Rahmen ihrer Oberstufenlaufbahn die Teilnahme an einem entspre­chenden übergreifenden Projekt auf Jahrgangsstufenebene verbindlich.

Bei den letzten Jahrgängen wurde das Konzept der fächerübergreifenden Projek­te auf die Vorbereitung und Durchführung der gemeinsamen Fahrt in der Stufe 13 bezogen – auch um auf diesem Wege den Charakter einer Studienfahrt zu betonen.  Die Projekte in Bezug auf geographische, kulturelle, ge­schicht­liche sowie biologisch-chemische Themen haben einen direkten Praxis­bezug zu dem Fahrtziel und werden von den Schü­ler(inne)n in Gruppen arbeits­teilig durchgeführt. Die Ergebnisse werden in Informations­map­pen aufbereitet und auf der Studienfahrt präsentiert. Diese neue Form der Durchführung bedarf der Evaluation bei Schülern und Lehrern im Hinblick auf die Gewährleistung eines wissenschaftspropä­deutischen und fächerübergreifenden Charakters. 

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3.4.3       Schülerbetriebspraktika als Maßnahme zur Berufsorientierung

Im Rahmen einer „zeitgemäßen Allgemeinbildung“ gehört es auch zu den grundlegenden Aufgaben gymnasialer Bildung, die Schüler(innen) auf die Wirtschafts-, Arbeits- und Berufs­welt vorzubereiten. Dies Ziel umfasst nicht nur Wissen über rein wirtschaftliche Tatbe­stände, Zusammenhänge, Prozesse und Probleme, sondern beinhaltet auch die Kenntnis sozialer Implikationen vor Ort und weltweit.

Dem Betriebspraktikum im Sinne einer Realbegegnung mit der Arbeitswelt, die erfah­rungs­bezogenes Lernen ermöglicht, kommt in diesem Rahmen eine besondere Bedeutung zu. Das Praktikum soll für den Einzelnen als auch für den Unterricht Folgendes leisten:

  • Erfahrung vielfältiger Anforderungen und Bedingungen am Arbeits­platz,
  • Erfahrung des häufig komplexen betrieblichen Leistungser­stellungs­prozesses,
  • Erfahrung des Betriebes als Sozialgebilde mit divergierenden Interessen.

Dabei lassen sich die Einzelerfahrungen durch Reflexion über das Betriebspraktikum und mittels berufs- und anforderungsbezogener Aspekte in geeigneten Unterrichtsfächern zu einem Über­blick über die Arbeitswelt bündeln. Darüber hinaus kann auf diesem Wege die fach­liche und persönliche Kompe­tenz der Schüler(innen) für eine Berufs- und Studienent­scheidung verbessert werden.

Schon der den Schüler(inne)n obliegende Zwang zur Wahl einer Praktikumsstelle aus dem (über-)regionalen Angebot fördert die Überprüfung von Berufspräferenzen.

Mit 14 Arbeitstagen hat das Praktikum, das Ende der Jahrgangsstufe 11.1 liegt, einen aus Sicht der Betriebe und der Schule angemessenen Umfang. Über Berichtshefte, bei deren Be­wer­tung durch die Schule besonders auf das Reflexionsvermögen abgehoben wird, sowie durch Gruppengespräche werden die Schüler(innen) zur Analyse ihrer Erfahrungen ver­anlasst.

Der berufsorientierende Charakter des Praktikums findet eine Hinführung durch den in der Jgst. 9 stattfindenden „Girls’ – Day“, der zu einem Berufsorientierungstag für alle Schüler der Klassen 9 erweitert worden ist. Eine Erweiterung erfolgt durch diverse Angebote des Arbeitsamtes, durch das Angebot von Berufseignungstests und durch schul­interne Veran­staltungen, die einen Einblick in konkrete Studien- und Berufsfelder liefern. Daneben bieten wir individuelle Beratungen zu freiwilligen Praktika (u.a. work experience), Auslands­aufent­halten, Universitätsbesuchen usw., die ihre Ergänzung finden durch kursspezifische Exkur­sionen.

Entwicklung

Der geringe - sehr stark regional geprägte - Erfahrungshorizont der Schüler(innen) über die mo­derne Arbeitswelt macht eine stärkere Einbeziehung außerschulischer Lernorte (Industrie, Institutionen, Dienstleistungsbereichen, Uni­versität, Kulturbetrieb usw.) in den Schulalltag notwendig. Daher wird den Schüler(inne)n offeriert, die Initiative zu ergreifen und sich auch im überregionalen Raum nach geeigneten Praktikaplätzen umzusehen. Die Bereitschaft zu einer größeren Mobilität als Voraussetzung zu einer derartigen Ausweitung ist in der Schülerschaft vorhanden.

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3.4.4       Kooperation mit dem Gymnasium Warstein

In der gymnasialen Oberstufe bestimmen die Schüler(innen) mit ihren Wahlen das Kursprofil der Jahrgangsstufe. Damit bei geringen Schülerzahlen möglichst viele gewählte Kurse neben­einander belegt werden können, verteilt das FSG die Leistungskurse bei Bedarf auf drei Schienen, die mit angegliederten Grundkursen die Wahlmöglichkeiten wesentlich erweitern. Eine individu­el­le Schwerpunktbildung aus den drei Aufgabenfeldern ist daher im Rahmen der Pflichtbin­dun­gen grundsätzlich möglich.

Um die Zahl der einzurichtenden Kurse und damit die Vielfalt im Fächerkanon im Qualifi­zie­rungs­bereich der Oberstufe im Interesse der Schüler(innen) zu erhöhen, wird seit Jah­ren eine Kooperation mit dem Warsteiner Gymnasium im Leistungskursbereich durchgeführt. Gemein­same Entscheidungsprozesse der zuständigen Lehrer(innen) der beiden Schulen auf sog. Ko­ope­ra­tionssitzungen in Anwesen­heit von Eltern und Schülern erzeugen die notwendi­ge Trans­parenz und damit Akzeptanz. So ist es möglich, die zunächst geringeren Wahlmöglichkeiten in zahlen­mäßig kleinen Jahrgangsstufen deutlich zu verbessern.

Gelegentliche gemeinsame Wanderungen der Kollegien zur Förderung des Kennenlernens und der fachli­chen Kommunikation sollen die Basis für gemeinsame Veranstaltungen der Fachschaften legen - mit dem Ziel, die Anforderungen in der Mittel- und Oberstufe abzustimmen, um so die fachlichen Grundlagen zwischen den Schüler(inne)n der Schulen zu harmonisieren und evtl. die Kooperation auch auf Grundkurse ausweiten zu können. Letzteres könnte langfristig bei rückläufigen Schülerzahlen in der Region im Interesse der Schülerschaften der beiden Schu­len notwendig werden.

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3.5        Neue Medien - Zukunftsorientierung

Die gesellschaftliche Bedeutung der Telekommunikation oder Neuen Medien nimmt ständig zu, wie die gesellschaftliche Diskussion darüber und die Vielzahl neuer IT-Berufe belegen. Damit verbunden steigen auch die Anforderungen der Arbeitswelt und Gesellschaft allgemein an die Schule.

In der Schule sollten in erster Linie handlungsorientierte Zugangsweisen erprobt werden mit dem Ziel, die Schülerinnen und Schüler in die Lage zu versetzen, die Neuen Medien ziel­sicher einzusetzen und Vor- und Nachteile dieser Entwicklung einschätzen zu können. Das bedeutet, dass die Auseinandersetzung mit den Neuen Medien keineswegs auf Informatik­kurse beschränkt sein darf. Es kann sich aber auch nicht um einseitige Technikgläubigkeit handeln, sondern bedarf der intensiven inhaltlichen Planung in den Fachschaften und fächer­übergreifend.

Die räumlichen und technischen Voraussetzungen für einen sinnvollen Einsatz sind seit dem Schuljahr 2000/01 weitestgehend gegeben. So verfügt die Schule über zwei Computerräume mit Internetzugang, zwei Sonderräume mit kompletten audiovisuellen Präsentations­mög­lich­keiten (Video, Verstärker, Beamer). Ähnliche Ausstattungen gibt es auch in den meisten Fachräumen. Weitere In­ter­netzugänge gibt es zudem für Schüler (Internet-Cafe mit vier Rechnern) und für Lehrer (Leh­rerzimmer). Alle Computer sind vernetzt und an das schuleigene Intranet angeschlossen. Die meisten Klassenzimmer sind bereits mit dem Serverraum verkabelt und lassen sich bei Bedarf mit einem PC ausstatten. Alle PCs verfügen über eine Standardsoftwareausrüstung.

Folgende Möglichkeiten sind vorhanden bzw. werden ausgebaut:

  • Informationsbeschaffung
    • Ausbau des schuleigenen Intranets, d.h. Vernetzung der Hard- und Software im schulischen Bereich
    • aktuelle Informationsbeschaffung aus schulintern aufbereiteten Websites und Daten­banken
    • Materialbeschaffung per Internet
    • Zugangsmöglichkeit für Lehrer und Schüler ins Internet, auch außerhalb der Unter­richtsstunden
    • Nutzung der Authentizität der Kommunikation im Internet
    • Unterstützung des Fremdsprachenunterrichts ( E-Mail- und Internetprojekte, fremd­sprachliche Programme )
    • Durchführung fach- und schulübergreifender Projekte, insbesondere auch außerhalb der Fächer der informationstechnischen Bildung, z.B. im Rahmen des Comenius-Projektes.
    • Vergleich: Telekommunikation -- herkömmliche Verfahren
    • Softwarebeschaffung und Softwareaustausch
  • Präsentation von Ergebnissen
    • Computer unterstützen den Lernprozess bei der Erstellung von Hausaufgaben, Referaten oder Facharbeiten.
    • Die Schule fördert die Schüler(innen) bei der Erstellung geeigneter Präsentationen (Textverarbeitung, Präsentationsprogramme )
  • Förderung von Kontakten
    • Kontakte zu anderen Schulen ( z.B. den Partnerschulen)
  • Unterstützung des einübenden Lernens
    • z.B. durch Lernspiele, Vokabel- oder Grammatiktrainer und Empfehlung unterrichtsbegleitender Lernsoftware
  • Fortbildung

Zum Schulprofil gehört auch die kontinuierliche Fortbildung des Kollegiums durch inter­ne und externe Maßnahmen. In der Vergangenheit hat es folgende interne Veranstaltungen gegeben:

    • Bedienung der Hardware
    • der PC im Netzwerk
    • Aufbau und Ziele des Intranets
    • Zugangsmöglichkeiten zum Internet
    • Downloads aus dem Internet und Weiterverarbeitung in der Textverarbeitung
    • grundlegende Gestaltungsmerkmale von Texten, v.a. Arbeit mit Tabellen
    • gezielte Suche im Internet

Diese „Kulturtechniken“ gehören inzwischen weitgehend zum Alltagsgeschäft im Schulbetrieb.

Weitere Fortbildungsmaßnahmen beziehen sich v.a. auf:

  • Alternative Präsentationsmöglichkeiten von Daten für Schüler und Lehrer über Powerpoint hinaus,
  • Einführung in die Homepagegestaltung mit dem Schwerpunkt der Aufbereitung von Informationen für einen erleichterten schulinternen Datenaustausch,
  • die medialen Aspekte der Umsetzung der Kernlehrpläne, die mit Beginn des Schuljahres 2005/06 in Kraft getreten sind,
  • das Internet als Austauschbörse für Lehrer und Schüler (z.B. über Lo-net),
  • die filmische Aufbereitung von Unterrichtsergebnissen.

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3.6        Referendare/Praktikanten – gemeinsames Lernen

Grundsätzlich gilt, dass Beamte zur Ausbildung ihres Nachwuchses verpflichtet sind. Die Unterrichtenden unserer Schule nehmen diese Herausforderung gerne an, denn Referendare kosten nicht nur Arbeitszeit, sie geben auch wichtige Impulse für die erfahrenen Lehrer.

Nach wie vor erfolgt ein zentraler Teil der Referen­darsausbildung durch die Fachlehrer. Zum schulischen Ausbildungsanteil gehört u. a. Anleitung und Beratung, Ermöglichung vielfältiger Erfahrungen (nicht nur im Fachunterricht, sondern auch bei Elternberatung, Klassen­fahrten und anderen außerunterrichtlichen Schulveranstaltungen). Seit 1999 sind Schulgruppen­sitzungen unter der Leitung der Ausbil­dungs­koordinatoren in das Aus­bil­dungs­programm aufgenommen worden. Für die Schulgruppensitzungen wurden in Kooperation der beteiligten Schulen und dem Studienseminar Eckwerte vereinbart. Inhalte sind z.B. alltägliche und beson­dere Aufgaben und Pflichten von Lehrer(inne)n, Hausaufgaben, Probleme und Ver­fahren der Leistungsbewertung, Versetzungsordnung Sek. I, Ver­fahren beim Abitur, Um­setzen innovativer Elemente der Richtlinien usw. Die Absprachen zwi­schen Studienseminar und Ausbildungsschulen sehen schulspezifische Schwerpunkte vor. An un­serer Schule nutzen wir diese dergestalt, dass wir einen wesentlichen Teil der Schulgruppen­sitzun­gen auf die Bearbeitung von konkreten Problemen der Referendare verwenden. Dabei werden im Verlauf des Schuljahres durch die immer neuen Probleme die genannten Inhalte für die Schul­grup­pensitzungen fast automatisch abgearbeitet (Elternsprechtag – Eltern­be­ratung, Projekttage – innovative Elemente der Richtlinien, mündliches Abitur – Verfahren beim Abitur, Schul­jahres­ende – Versetzungsordnung usw.). Lernen ist hier ein begleitendes Reflektieren in der Gruppe über das, was im Schuljahresrhythmus ohnehin an Aufgaben anfällt. Diese Form des Lernen halten wir für besonders effektiv und unserem Schul­profil angemessen.

Einerseits profitieren die Referendare von den Kenntnissen und Erfahrungen der bewährten Leh­rer. Aber andererseits sind auch die angehenden Lehrer für die langjährig Unterrichtenden ein Ge­winn: Referendare geben neue Impulse, zwingen zur vertieften Auseinandersetzung mit den neuen Richtlinien, stellen alte Gewohnheiten infrage, bringen neue Methoden ein usw. Das Pfle­gen der produktiven Dynamik im gegenseitigen Geben und Nehmen zwischen er­fahrenen Lehrer(inne)n einerseits und Referendar(inn)en anderer­seits kann als Bereicherung angesehen werden.

Studierende der Lehramtsstudiengänge an NRW-Universitäten müssen zwischen zwei und acht Wochen sog. Schulpraktische Studien im Rahmen ihrer Ausbildung absolvieren (Praktikum). Sie werden von den Ausbildungskoordinatoren unserer Referendare betreut. Bis zu drei Studierende (zwei pro Fach) nehmen wir gleichzeitig auf.

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3.7        Qualitätssicherung – Sicherung von Berufs- und Lebenschancen

Lernstandserhebungen werden derzeit als ein zentrales Mittel gesehen, um den Leistungsstand in den Fächern Mathematik, Englisch und Deutsch zu überprüfen. Wir stellen uns selbstverständlich diesen Vergleichen und streben einen einer höheren Schule adäquaten Leistungsstand an. Vergangene Tests haben gezeigt, dass uns dies auch gelingt. Bei Leistungsdefiziten in einzelnen Klassen wird Ursachenforschung betrieben und Abhilfe versucht u.a. über Korrektur der Unterrichtspraxis oder Zusatzunterricht.

Qualität von Schule, die im Spektrum von Bildung und Erziehung anzusiedeln ist, ist allerdings kom­plexer, als diese landesweit durchgeführten Erhebungen. Während die Leistungsfähigkeit besonders im Bereich Wissen etc. durch Vergleich noch am ehesten erfasst werden kann, ist die Atmosphäre einer Schule (u.a. als Interaktion zwischen den Schülern und in Bezug zur Lehrerschaft) schwerer zu überprüfen. Unter pädago­gischer Qualität, einer wich­tigen Ergänzung zur fachlichen Leistung, verstehen wir ein Klima der Toleranz und Achtung, die Schaffung eines angstfreien Raumes. Die Schüler(innen) haben Anspruch auf Zuwendung, Geduld und Fehlertoleranz. Eine fehlende derartige Kultur führt eher zu Gewalt, Aggression und Zerstörung - Negativa, die unserem Schulleben fremd sind. Positiv drückt sich die vor­handene soziale Motivation, die von der Schülerschaft immer wieder initiativ werdend ge­zeigt wird, aus durch Hilfestellung für Asylbewerber, Unterstützung der Arbeit mit Straßenkinder in Südamerika, Unter­stützung einer Kinderabteilung einer Krebsklinik usw.

Ein vertrauensvoller Umgang miteinander und die Bereitschaft, die Schüler(innen) zu fordern und zu fördern, ist maßgebend dafür, dass inzwischen ca. 35 % unserer Schüler(innen) bei den Neuzugängen aus anderen Schul­­einzugsbereichen stammen. Zudem „schafft“ ein nicht unerheblicher Teil  der Schüler(innen) das Abitur, bei denen nach der Grundschule „nur“ eine Realschulempfehlung vorlag. Dies sehen wir als Ausdruck unseres Engagements bei der Förderung aller Schüler(innen).

Unsere Schüler(innen) tragen stolz Kleidung mit der Auf­schrift „Ich bin ein Freddy“. Das soll auch so bleiben!

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3.7.1       Qualitätssichernde Maßnahmen

Qualitätssichernde Maßnahmen, die bereits durchgeführt werden aber auch immer wieder neuer Anstrengungen im weiteren Entwicklungsprozess bedürfen, sind die folgenden:

  • In den Fachkonferenzen wird die Möglichkeit genutzt, alle an der Mitwirkung in der Schule Beteiligten - Schüler(innen), Eltern und Kollegen(innen) - zur Optimierung des Unter­richts und der Qualitätssicherung heranzuziehen:
    • Unterrichtsreihen werden regelmäßig vorgestellt und diskutiert, besonders im Hinblick auf die Gewährleistung der Umsetzung der Richtlinien und im Zusammenhang mit themati­schen Schwerpunkten von Fortbildungsveranstaltungen.
    • Vorlagen für Leistungsüberprüfungen verschiedener Jahrgangsstufen werden dabei besprochen; der Aufgabenapparat, die konkreten Anforderungen und die Bewertung stehen dabei im Mittelpunkt.
    • c) Die Rezeption neuer fachwissenschaftlicher Beiträge und anschließende Bewertung ist regelmäßig Gegenstand der Fachsitzungen.
    • In jeder Fachsitzung nichtschriftlicher Fächer in der Sek. I sollen abwechselnd bisher wenig erprobte Unterrichtsinhalte bzw. methodisch-didaktische Zugänge vorgestellt werden.
  • Die vorgeschriebenen Parallelarbeiten werden vorbereitet und geschrieben, zunächst unter den betroffenen Kollegen besprochen und die Auswertung als Anregung in die Fachkonferenz wei­tergegeben.
  • Schulinterne Wettbewerbe in Mathematik und Deutsch werden in der Sek. I durchgeführt.
  • Klassenarbeitsentwürfe und korrigierte Arbeiten werden in regelmäßigen Abständen in den ver­schiedenen Jahrgangsstufen von der Schulleitung in Zusammenarbeit mit den jeweiligen Koordinatoren eingesehen und auf Übereinstimmung mit den Richtlinien und Bewertungs­normen sowie im Hinblick auf die Vergleichbarkeit überprüft.
  • In der Zusammenarbeit von Fachkonferenzen und einzelnen Kollegen mit den entspre­chen­den Fachschaften des Kooperationsgymnasiums ergeben sich weitere Möglich­kei­ten der Qualitäts­abstimmung.
  • Regelmäßiger Schüleraustausch mit Partnerschulen dient der Qualitätssicherung (Motivation für Fremdsprachen, Anwendung in realen Situationen, Sicht auf Deutschland von außen, Anbahnung internationaler Perspektiven usw.).
  • Die Versetzungskonferenzen am Ende der Erprobungsstufe sichern durch ent­spre­chen­de Übergangsempfehlungen den Leistungsstand der Mittelstufe.
  • Wie in der Vergangenheit schon die Abiturprüfung (als auch die Fremdkorrekturen) für fast alle Fächer könnte ab 2006/07 auch die zentrale Abschlussprüfung in Mathematik, Englisch und Deutsch am Ende der Jgst. 10 eine deut­liche Qualitätsprüfung werden.

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3.7.2       Fortbildung (außerhalb der Fachschaften)

3.7.2.1     Fortbildung des Gesamtkollegiums

Seit dem Schuljahr 1998/99 beschäftigten sich die Mitglieder des Kollegiums an Pädagogischen Tagen mit den vor dem Hintergrund eines Strukturwandels der Jugendphase veränderten Lernsituationen, die z.B. eine stärkere Schülerorientierung herausfordern.

  • Mit Konflikten im schulischen Alltag aufgrund veränderter schulischer und gesellschaftlicher Rahmenbedingungen, insbesondere mit Störfällen im Unterricht.
  • Inselwoche, Kennenlerntage, 1. Schulwoche. Insbesondere für die Inselwoche wurde ein sehr erfolgreiches Konzept entwickelt. Hier findet auch eine fortlaufende Weiterbildung statt, indem Kolleginnen und Kollegen ohne Inselwochenerfahrung von solchen mit entsprechenden Erfahrungen eingearbeitet werden.
  • Neue Formen des Lernens wurden insbesondere im Kontext der konstruktivistischen Lerntheorie im Rahmen eines Pädagogischen Tages thematisiert. Die erworbenen Grundlagen können in weiteren fachlichen und überfachlichen Fortbildungen vertieft werden.
  • Umfangreiche Weiterbildungen im Umgang mit dem Computer fanden in der Vergangenheit statt. Diese haben die Medienkompetenz des Kollegiums deutlich verbessert, was eine empirische Evaluation deutlich ausweist. Gleichwohl gibt es im Einzelfall weiteren Fortbildungsbedarf.

Jährlich stattfindende pädagogische Tagungen (mit auswärtigen Referenten) und schulin­terne Fortbildung zu virulenten und aktuellen pädagogischen Fragen sichern neben der Schulprogrammentwicklung mit gezielten Evaluationen die Fortbildung des Gesamt­kollegiums. In Fortführung der bisherigen Arbeit soll die Sicherung eines „guten Unter­richts“ durch vertiefte Beachtung konstruktivistischer Elemente Mittelpunkt der weiteren Fort­bil­dung sein.

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3.7.2.2     Fortbildung von Einzelpersonen

Die Fortbildung von einzelnen Kolleginnen und Kollegen erfolgt aufgrund von Wünschen der Fach­kon­ferenz (derzeit dominiert von Veranstaltungen zu Lernstandserhebungen, zum Zentralabitur, zu Kernlehrplänen usw.). Einzelwünschen nach Fortbildung  wird entsprochen, wenn sie unterrichtsverwertbare Erkenntnisse erwarten lassen.

3.7.3       Vorstellungen für die Zukunft:

  • Austausch bzw. Sammlung von Aufgaben für die verschiedenen Jahrgänge eines Faches mit dem Ziel einer Verstärkung der Kooperation der Fachkollegen (, die in einer Stufe unterrichten).
  • Erhaltung des gegenwärtigen Umfangs und Niveaus der Mitarbeit in internationalen Schulpartnerschaften: Comenius, Projektorientierter Austausch
  • Evaluation des fächerverbindenden Projekts in der Jgst. 12 – in Verbindung mit der Studienfahrt.
  • Verstärkter Einsatz von Elementen der konstruktivistisch orientierten Didaktik im Unterricht.
  • Permanente Aktualisierung der Homepage (nach Abschluss des derzeitigen Umbaus zu größerer Benutzerfreundlichkeit).
  • Evaluation der Methodenstunden in Englisch und Mathematik sowie der Stunde „Soziales Lernen“ in der Stufe 5 (1. Hälfte).

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4         Schulleben – Beitrag zur Persönlichkeitsentwicklung

4.1        Schritte zur Selbstfindung

4.1.1       Künstlerisch-musisches Profil

4.1.1.1     Theater

Spectaculum

Das Theaterspiel ist viel mehr als die bloße Beschäftigung mit Inhalten, mit vorgegebenen kleinen Bühnenszenen und Dramen, die - weil es vielleicht Spaß macht - in Bühnenprojekten von den einzelnen Gruppen umzusetzen sind. Das Theaterspielen - und dabei ist auch das Rezitieren von Gedichten bzw. Liedern vor einem Publikum gemeint - weist auf eine beson­dere Affinität von Denken - Sprechen - Spielen hin. Es geht also nicht um eine einzelne Inszenierung mit besonderer inhaltlicher Akzentuierung, sondern der gesamte Horizont, der sich für Aktive und die Zuschauer auftut, bestimmt den Stellenwert einer Theatergruppe in der „Institution“ Gymnasium: die Notwendigkeit von Kontinuität, Zustimmung der Schul­lei­tung und des Kollegiums, ein hohes Maß an interdisziplinärer Zusammenarbeit der musischen Fächer, aber auch vor allem Begeisterungsfähigkeit auf allen Seiten, Wille zum Engagement und Mut, sei es aus sich herauszutreten oder sich selbst darzustellen als Spieler auf den „Bret­tern, die die Welt (be-)deuten“. Aber auch die Arbeit hinter den Kulissen sei erwähnt: die Kostümgestaltung und -fertigung, Bühnenbildplanung und -bau, Beleuchtungs- und Akus­tik­planung und die technische Durchführung; und nicht zuletzt seien die Souffleusen und Regie­assistent(inn)en genannt. - Förderung also über das Erleben eines ungewohnt intensiven Wir-Gefühls zu neuem Selbstbewusstsein des Einzelnen. - Ein gutes Fundament auch für das Ler­nen in allen Fächern!

Seit über 25 Jahren gibt es nun schon das Oberstufentheater Spectaculum. Erst in diesem Jahr (2005) bot das Ensemble in seiner Jubiläumsinszenierung mit sechs Aufführungen Lessings „Emilia Galotti“. Eine Jubiläumschronik „Spectaculum - 25 Jahre Theaterspiel“ dokumentiert die Projektarbeit der vergangenen 2 ½ Jahrzehnte. In jedem Jahr stand demnach  eine große Inszenierung auf dem Programm, häufig dazu noch Rezitationsabende mit Gedich­ten und Liedern von Goethe, Schiller, Brecht,  Heine usw. In Vorbereitung (2006) steht „Gedichte und Lieder der Romantik“ auf dem Programm, danach (Herbst 2006)  Hofmannsthals „Jeder­mann“ in der Altenrüthener Kirche. Gespielt wurde in den 2 ½  Jahr­zehnten eine erstaunliche Bandbreite an Dramen, wobei es die einzelnen Inszenierungen zu fünf bis sieben Aufführungen brachten.  Mit wenig Respekt vor großen Namen wagte sich Spectaculum oft an Schwieriges: mehrmals Shakespeare und Brecht, Büchner, Moliere und Giraudoux,  Kleist, Horvath, Goldoni, Frisch, Ionesco und Dürrenmatt, auch zweimal ausgewähltes Boulevard-Theater. Ein ganz besonderes Erlebnis war 2003 mit umwerfendem Erfolg Goethes „Faust – Der Tragödie Erster Teil“, aufgeführt in der Stadthalle Rüthen. Neben den Kammertheater-Aufführungen in der Alten Aula und den zehn Projekten für die Stadthalle, den vielen Gast­spielen in Brilon, Belecke, Geseke und Lippstadt bleiben wohl die drei Freilichtaufführungen deutlich in Erinnerung: „Wie es euch gefällt“ als beeindruckende Produktion in unserem idyllischen Schulpark und zwei Inszenierungen vor dem alten barocken Rathaus in der Innenstadt Rüthens, und zwar „Ein Sommernachtstraum“ und Hugo von Hofmannsthals „Jedermann“ im Sommer 1988. Zu den sechs Aufführungen des letztgenannten Stückes kamen etwas über 2000 Zuschauer, der größte Publikumserfolg von Spectaculum.

Was bleibt für die Erinnerung? - Viel  Zuspruch von allen Seiten und insbesondere der Dank vieler Ehemaliger, die oft erst im Nachhinein eine differenzierte Wertung für sich selbst vor­nehmen konnten. Erwähnenswert in diesem Zusammenhang ist die Homepage, die sich seit 2003 größter Beliebtheit insbesondere auch bei den Ehemaligen erfreut, weil sie Aktuelles und die gesamte Dokumentation in Wort und Bild widerspiegelt. - www.spectaculum-ruethen.de - Bühnenerlebnisse als Begegnung mit verdichteter Realität, demnach mit moralischer Wertung und der Erkenntnis, dass der Umgang mit ausgewählter Dramen-Litera­tur und der weiteren Umsetzung auf der Bühne ein Weg zur Selbstfindung, vielleicht sogar zur Wahrheit, zur eigenen Aufrichtigkeit sein kann. - „Und wissen Sie noch und weißt du noch damals in dieser oder jener Aufführung, als dieses oder jenes passierte?“ - Wie oft ge­schieht es, dass bei Aufführungen allem Lampenfieber und „Gedächtnisschwund“ zum Trotz Kräfte bei allen Beteiligten freigesetzt werden, die dem Spiel so etwas wie eine vierte Dimen­sion hinzugewinnen, und gerade in diesem Erlebnis wachsen selbst die konträrsten Schüler­grup­pen zu einer Gemeinschaft zusammen. - Man versteht sich und den anderen plötzlich!

„Indem wir uns für die Rollen auf der Bühne disponieren, üben wir uns in das Leben ein.“ (Friedrich Kienecker, 1965)

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The Understudies

Seit dem Schuljahr 1994/95 führt der Englisch-Literaturkurs unter dem Namen „The Understudies“ Theaterstücke auf, die die Leiterin den teilnehmenden Schü­ler(inne)n auf den Leib schreibt, d.h., dass sie das Drehbuch selber konzipiert und formuliert unter Beachtung der Zusammensetzung des Kurses und der Fä­hig­keiten der Schüler(innen). Jahrelange schu­lische Theatererfahrung bilden eine Basis, um das Potential der Schüler(innen) entwickeln zu können. Obwohl es für die Schüler(innen) nicht leicht ist, die neuen Vokabeln und die richtige Aus­sprache sowie Intonation zu lernen, zeigten sie immer beeindruckende schauspielerische Leistungen, ob Komödie oder eher Melodrama – immer atmosphärisch leicht und unter­halt­sam, mit viel Humor und hintergründigem Tiefgang.

Die Mühen der Proben lohnen sich nicht allein für den Sprachgebrauch, sondern sind eine gute Investition in die Zukunft. Theaterspielen – und dann noch in englischer Sprache – ist ein besonderer Beitrag zur Förderung des Selbstbewusstseins und der Selbstfindung.

Die Jubiläumsinszenierung (2005) mit dem Titel „The Dream“ war eine moderne Version von Shakespeares „A Midsummer Night’s Dream“.

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4.1.1.2     Musik

Die Erziehung zur Musik und durch Musik ist am Friedrich-Spee-Gymnasium bereits seit Jahrzehnten besonders ernst genommen worden.

Die Bedeutung des Musikunterrichts und der außerunterrichtlichen Musikarbeit wird vor allem bei festlichen Höhepunkten des schulischen Lebens sichtbar: Festgottesdienste, Festakte, Musiktheateraufführungen und Schulkonzerte spiegeln das vielfältige Kolorit der am Gymnasium institutionalisierten Musikensembles wider.

  • Das Schulorchester umfasst Schüler(innen) der Jgst. 5 - 13 und besteht je nach Schülerschaft zum einen aus traditionellem Instrumentarium eines Sinfonie-Orchesters (Querflöten, Klari­netten, Trompeten, Posaunen, Geigen, Saxophone) und zum anderen aus typischen  Instru­men­ten der Rock- und Popmusik (Keyboards, Schlagzeug, E-Bass und E-Gitarren). Dement­sprechend ergibt sich für das Repertoire, dass es jeweils von den unterschiedlichen Leistungs­graden und von der Besetzung abhängig ist. Das Ensemble­spiel wird regelmäßig und intensiv ein­geübt. Eine feststehende wöchentliche Probenzeit (freitags Nachmittag nach dem Unter­richt!) nehmen die Orchester­mitglieder freiwillig wahr. Die Besetzung wechselt jährlich, da die „alten Hasen“ nach dem Abitur das Schul­orchester verlassen. Jedes Jahr muss also das Schulorchester an seinem „Sound“ und Klang­bild neu arbeiten. Einmal im Schuljahr findet deshalb eine dreitägige Orchester­zeit statt. Das gemein­same Freizeiterlebnis aller Schüler kommt natürlich auch nicht zu kurz und stärkt deutlich die gute Gemeinschaft des Orchesters.
  • Den Schüler(inne)n eröffnen zwei Schulchöre die Möglichkeit, stimm­bildnerisch ausgebildet zu werden und vielfältige sängerische Erfahrungen zu sammeln. Der Unterstufenchor, der aus den Jahrgangsstufen 5 – 8 seine Mitglieder rekru­tiert, führt im 2-jährigen Rhythmus ein Kinder­musical auf. In die Projektarbeit des Chores werden teilweise fächerverbindende Unterrichtsergebnisse des Musiktheaters aus der Obli­ga­torik der Jgst. 9/10 integriert. Der Ober­stufenchor ist für alle singfreudigen Schüler der Jahrgangsstufen 9 - 13 offen. Neben dem breit angelegten chorischen Repertoire, das vielfältige Musikstile und -richtungen umfasst, haben die Schüler(innen) die Möglichkeit, sich solistisch vor allem im Rahmen der durchge­führten Musicalprojekte und Konzertaufführungen zu beteiligen und ihre musikalische Krea­tivität zu entwickeln.
  • Aus dem Instrumentalpotential des Schulorchesters ergab sich notwendigerweise zur Beglei­tung diverser Aufführungen der Schulchöre die „Freddy-Band“ der Schule, die als Projekt-Band besteht und in Intensiv-Phasen ihren musikalischen Einsatz einstudiert. Im Repertoire des Instrumentalensembles haben die Klassiker der Pop- und Rockmusik einen breiten Platz eingenommen.
  • Der „Tag der offenen Tür“ bietet vor allem für die Unterstufe eine erste „Feuerprobe“ öffentlichen Mitwirkens, da dort die Ergebnisse aus obligatorischen Projektphasen des Musik­unterrichts vorgestellt werden. Der fächerverbindende Aspekt spielt dabei eine große Rolle: neben der musikalischen Einstudierung werden hier vor allem Freude und Kreativität bei der Herstellung entsprechender Kulissen initiiert. 
  • Der in den Richtlinien verankerten Forderung nach Beschäftigung mit kulturellen Traditionen wird über den Unterricht hinaus durch Konzert- und Theaterfahrten Rechnung getragen. So besuchen schon die jüngsten Jahrgangsstufen die Detmolder Schulkonzertreihe. Für die Mittel- und Oberstufe berücksichtigen die Theaterbesuche (Kassel, Essen, Paderborn, Dortmund) sowohl das klassische Theaterrepertoire als auch Produktionen neuer Musicals.

Alle Musikensembles gestalten traditionell ein gemeinsames Schulkonzert, das alljährlich vor den Sommerferien stattfindet.

Auf der Grundlage oben genannter allgemein-unterrichtlicher und musikalischer Erfahrungen inner­halb des Schullebens fördert und erweitert das Fach Musik die Orientierung in der vielgestaltigen kul­tu­rellen Wirklichkeit. Unsere Schülerschaft entwickelt durch die Ausein­andersetzung mit Musik so Perspektiven für eine verantwortete Gestaltung des eigenen kul­turellen Lebens. Sie wird ferner durch die geschaffenen Freiräume und „schulischen Krea­tivitätsnischen“ angeregt, am Musikleben bewusst und reflektierend teilzunehmen und erlernt dort Toleranz, Respektierung des anderen und Offenheit. Insofern erweitert das gemeinsame Musizieren auch die soziale Kompetenz.

Die personellen Ressourcen begrenzen derzeit die notwendige Einrichtung eines zweiten Unterstufen­­chores und einer zweiten Instrumentalgruppe.

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4.1.1.3     Kunst

Eltern und Lehrer anderer Fächer nehmen das Fach Kunst in erster Linie von seiner Außen­wirkung her wahr: Dekoration von Wänden im Schulgebäude, Ausstellungen und Bilder auf der Homepage der Schule. Es ist durchaus möglich, große Teile des Faches über diese Arbei­ten zu verstehen. Dies erfordert dann allerdings ein genaues Hinsehen, das über die Wahrneh­mung des Dekorationsaspektes weit hinausgeht. Im Folgenden werden die zentralen Leistun­gen des Faches Kunst im Allgemeinen und teilweise an unserer Schule im Besonderen holz­schnittartig herausgestellt. Einige der Aspekte können besonders auf bestimmte Jahrgangs­stu­fen bezogen werden, alle schwingen aber in fast jedem Kunstunterricht mit.

Wie in anderen Fächern auch gehört zum Fach Kunst die wissenschaftspropädeutische Aus­ein­andersetzung mit ihren Gegenständen. Hier ist schwerpunktmäßig an die methodenbe­wusste Bildanalyse zu denken. Besondere Aufmerksamkeit gebührt dabei drei Aspektberei­chen, die jeweils eigene Anknüpfungspunkte zu unterschiedlichen Bezugswissenschaften und Möglichkeiten überfachlicher Bildung bieten:

  • Der mediale Aspekt: Inhalt und Bedeutung sind nicht unabhängig von dem Medium, in dem der Inhalt (re-)präsentiert wird. Ein Holzschnitt hat z.B. andere Ausdrucksqualitäten als eine Filzstiftzeichnung. Einige Inhalte lassen sich besser in dem einen, andere in dem anderen Medium transportieren. Man kann mit einem Filzstift nicht so zeichnen, als ob man einen Holzschnitt anfertigen würde oder umgekehrt.
  • Der historische Aspekt: Inhalte und Medien sind historisch bedingt. Im Mittelalter war z.B. das Selbstporträt keine relevante Bildgattung. Der bildhaft überlieferte Zeitgeist richtete seine Aufmerksamkeit fast ausschließlich auf religiöse Themen. Die Entstehung des Selbst­porträts ist nur im Zusammenhang mit den gravierenden geistesgeschichtlichen und darstellungstechnischen Entwicklungen der Frührenaissance verstehbar. Die Auseinan­der­setzung mit historischen „Weltbildern“ trägt zum Verständnis unserer Kultur und zum Selbst­verständnis eines jeden Einzelnen bei.
  • Der dritte Aspekt bei der Auseinandersetzung mit Kunst ist das individuelle Moment. Es ist die spezifische Lebenssituation, die Begegnung mit ganz bestimmten Menschen, indivi­duellen Erfahrungen, Begabungen, Krankheiten usw., die einzelne Werke und das Lebens­werk einzelner Künstler prägten. Picassos Beziehungen und ihre Krisen spiegeln sich prä­gend im Werk des Künstlers wider, die große Sturmflut 1962 in Hamburg wird für Ko­kosch­ka zum Anstoß, ein Spiegelbild seiner seelischen Verfassung in einem Fisch­stillleben zu gestalten usw.

In der Sek. II ebenso wichtig wie die Theorie und in der Sek. I deutlich dominant ist die prak­tische gestalterische Arbeit. Sie steht im Bezug zur Theorie, dient nur nachgeordnet der Deko­ration und ist zuallererst geprägt von einer spezifischen Form der Erkenntnis. Diese ist zwar schwieriger zu definieren als die wissenschaftliche, sie prägt wesentlich unser Denken und erfolgt teilweise durchaus methodenbewusst. Sie wird häufig umschrieben mit Begriffen wie Intuition, ganzheitliches Denken, präsentative Erkenntnis, analoges Denken, das Musische und Kreativität. Das Wiedererkennen von Menschen, wahrnehmungsgetreues Zeichnen, ästhe­tisches Empfinden oder das In-ein-Objekt-Setzen von Assoziationen sind Beispiele für entsprechende Denkweisen und Gestaltungen (als Objektivierungen präsentativen Denkens). Strukturell ähnliche Denkweisen liegen der Musik zugrunde und sind für das Erleben von Theater von Bedeutung.

In der Mittelstufe besteht die Möglichkeit, den Fachbereich Kunst durch den Wahlpflichtkurs Kunst und Gesellschaft zu ergänzen. Aspekte des Schulfaches Kunst (z.B. Funktionen der Kunst, des Designs oder der Architektur) werden durch wichtige Bereiche der Sozialwis­senschaften, der Geschichte  und der Religion erweitert und vertieft. Die gestaltete Welt wird als eingebunden in die unterschiedlichen Bereiche der Gesellschaft bearbeitet. Durch die interdisziplinäre Betrachtungsweise lässt sich Kunst, ähnlich wie auch Literatur und Musik, besser verstehen. Theorie und Praxis werden in diesem Kurs gleich gewichtet.

Neben dem Theater und Konzerten an unserer Schule sind Ausstellungen im Schulgebäude und in der Öffentlichkeit Pfeiler unserer musischen Aktivitäten im Schulprogramm.

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4.1.2       Sport – Fit For Life

4.1.2.1     Voraussetzungen

Unsere Schule bietet eine hervorragende Ausstattung für Sportunterricht und außerun­terricht­lichen Sport.

  • Zwei Turnhallen im Schulgebäude
  • Mitbenutzung der Dreifachturnhalle der Maximilian-Kolbe-Schule (100 Meter entfernt)
  • Lehrschwimmbecken im Haus
  • Boulderwand (zum Klettern) in der Pausenhalle
  • Kleinspielfeld, Tischtennisplatten und Basketballkorb auf den Pausenhöfen
  • Sportplatz mit 400-Meter-Bahn, Sprung- und Wurfanlagen, Fußballplatz, Tartan-Mehrzweckspielfeld, Kunstrasen-Tennisplätzen und Beachvolleyballanlage (100 Meter entfernt)
  • Für ganze Klassen ausreichendes Inline-Skating-Material mit kompletter Schutzaus­rüstung
  • Viele weitere Spielmöglichkeiten auf den beiden Pausenhöfen und im Park

Zurzeit wird das Fach von acht Sportlehrer(inne)n unterrichtet.

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4.1.2.2     Ziele des Faches Sport in der Schule

Nach den aktuellen Rahmenvorgaben für das Fach Sport soll der Sport in der Schule in allen Schulstufen "erziehender Schulsport“ sein. Die pädagogische Leitidee wird geprägt durch den Doppelauftrag für den Schulsport:

  • Entwicklungsförderung durch Bewegung, Spiel und Sport
  • Erschließung der Bewegungs-, Spiel- und Sportkultur

Danach hilft der Schulsport den Schüler(inne)n,

  • von ihren individuellen (auch geschlechtsspezifischen) Voraussetzungen auszugehen und diese zu verbreitern und zu optimieren.
  • Sport als einen Teil der gesellschaftlicher Wirklichkeit zu begreifen, zu erfahren, zu bewerten und ggf. zu verändern.

Der Schulsport liefert daher seinen fachspezifischen Beitrag zum allgemeinen Ziel von Schule, indem er

  • die personale Identität der Schülerinnen und Schüler in Verantwortlichkeit für sich, andere und die Umwelt fördert (hier im Bereich von Bewegung, Spiel und Sport).
  • dazu anleitet, die eigene Lebenswelt sinnvoll und verantwortungsbewusst zu gestalten (hier im Bereich von Bewegung, Spiel und Sport).

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4.1.2.3     Inhalte des Sportunterrichts

Da Sport nicht automatisch fair und gesund macht - jeden Tag auf Sportstätten und in den Medien zu erleben -, darf Schulsport nicht einfach nur den Sport außerhalb der Schule im Unterricht abbilden, sonder er muss danach fragen, was an sportlichem Handeln pädagogisch bedeutungs- und wertvoll ist.

Schulsport orientiert sich daher an folgenden pädagogischen Perspektiven:

  1. Die Wahrnehmungsfähigkeit verbessern
  2. Bewegungserfahrungen erweitern
  3. Sich körperlich ausdrücken, Bewegungen gestalten
  4. Etwas wagen und verantworten
  5. Das Leisten erfahren, verstehen und einschätzen
  6. Kooperieren, wettkämpfen und sich verständigen
  7. Gesundheit fördern, Gesundheitsbewusstsein entwickeln

Entsprechend den pädagogischen Vorgaben werden die Unterrichtsinhalte neu gewichtet. Mit Bewährtem wird pragmatisch umgegangen, neue Inhalte kommen hinzu.

Folgende Inhaltsbereiche sind für den Sportunterricht vorgesehen:

  • Sportbereichsübergreifend
    • Den Körper wahrnehmen und Bewegungsfähigkeiten ausprägen
    • Das Spielen entdecken und Spielräume nutzen
  • Bewegungsfelder und Sportbereiche
    • Laufen, Springen, Werfen – Leichtathletik
    • Bewegen im Wasser – Schwimmen
    • Bewegen an Geräten – Turnen
    • Gestalten, Tanzen, Darstellen – Gymnastik/Tanz, Bewegungskünste
    • Spielen in und mit Regelstrukturen – Sportspiele
    • Gleiten, Fahren, Rollen – Rollsport, Bootssport, Wintersport
    • Ringen und Kämpfen – Zweikampfsportarten
  • Kenntnisse und Einsichten
    • Wissen erwerben und Sport begreifen

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4.1.2.4     Umsetzung

Aus den oben beschriebenen Rahmenvorgaben für den Schulsport und den Richtlinien für das Gymnasium ergeben sich die obligatorischen Vorgaben der Lehrpläne für das Fach Sport und damit auch für den Sportunterricht an unserer Schule.

Sekundarstufe 1

In der Sekundarstufe 1 werden in jeder Doppeljahrgangsstufe (5/6, 7/8, 9/10) alle pädagogischen Perspektiven und alle Inhaltsbereiche in den Unterrichtsvorhaben berück­sich­tigt. Insbesondere in den neu hinzu gekommenen Bewegungsfeldern „Ringen und Kämpfen“ und „Gleiten, Rollen, Fahren“ bilden sich die Sportlehrer(innen) gezielt fort, um hier quali­fiziert unterrichten zu können. Beim „Neuen“ und „Bewährten“ werden Inhalte, Methoden und Bewertungsmaßstäbe in der Fachkonferenz, zu der Schüler- und Elternvertreter eingeladen sind, abgesprochen und in einem schulinternen Curriculum fest gelegt.

Da das Fach Sport insbesondere die jüngeren Schüler(innen) begeistert, werden in der Klasse 5 vier und in der Klasse 6 , 7 und 10 drei Stunden Sport unterrichtet. In den Klassen 8 und 9 sind es zwei Stunden, so dass die Vorgabe von 17 Wochenstunden Sport in der Sek I exakt erfüllt wird. In der Doppeljahrgangsstufe 5/6 findet eine der Sportstunden im Lehrschwimm­becken in unserer Schule statt, so dass alle Kinder spätestens am Ende der Jgst. 6 schwimmen können. Auch das ist heute leider keine Selbstverständlichkeit mehr. Projektorientiert findet in der Jahrgangsstufe 10 die Ski- und Snowboardwoche als Abschlussfahrt statt.

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Sekundarstufe 2

In der Jgst. 11 werden noch einmal alle Perspektiven und Inhaltsbereiche in sechs ca. 15-stündigen Unterrichtsvorhaben berücksichtigt, um auf die Qualifikationsphase vorzubereiten.

In der Jgst. 12 werden Schwerpunkte gesetzt. Da die Sportkurse nicht nachmittags sondern parallel zum anderen Fachunterricht stattfinden, können sich die Schüler(innen) nicht wie früher in „Sportartenkurse“ einwählen, sondern in den gebildeten Kursen werden Inhalte und Perspektiven abgesprochen. Der Unterricht konzentriert sich hier in den meisten Fällen auf die Inhaltsbereiche „Sportspiele“ und „Leichtathletik“ und die Perspektiven  "Gesundheit fördern, Gesundheitsbewusstsein entwickeln" und "Kooperieren, wettkämpfen und sich verständigen". Natürlich können Inhalte aus anderen Bereichen ergänzend berücksichtigt werden. Der Erwerb von Kenntnissen über Sport in der Sek 2 wird durch Medieneinsatz - beide Sporthallen sind mit OH-Projektoren, die große zusätzlich mit einer Videoanlage ausgestattet - und Schulbücher zum Sport unterstützt.

Außerunterrichtliches Sportangebot

Das Sportangebot an unserer Schule umfasst ferner folgende Aktivitäten:

  • Bundesjugendspiele im Sommer für die Klassen 5 - 12
  • Spieleturnier für die Klassen 5 – 10 an einem Mittwoch im Januar
  • Nikolausturnier im Volleyball für die Oberstufe und ehemaligen Schüler(innen) an einem Wochenende Anfang Dezember
  • Ablegung des Sportabzeichens (Regelmäßig Spitzenplätze auf Kreis- und Landesebene, die eine deutliche Vergrößerung des Sport-Etats bewirkt)
  • Sportshow am letzten Schultag vor den Sommerferien
  • Bewegungsintensive Klassenfahrten (Klasse 5: Kennenlerntage in der Jugendherberge, Klasse 6: Inselwoche auf Borkum)
  • Schneetag in Willingen
  • Pausensport in einer der Sporthallen (vorwiegend Basketball und Fußball); außerdem besitzen immer mehr Klassen einen Schrank oder eine Truhe mit Spielmaterialien (Bälle, Schläger, Springseile...), die für die großen Pausen ausgeliehen werden können.
  • Arbeitsgemeinschaften „Sport“ werden regelmäßig nach Interesse der Schüler(innen) eingerichtet. Derzeit finden die AGs Fußball, Basketball und Volleyball am Mittwoch von 13.15-14.15 Uhr als Pausenangebot statt. Arbeitsgemeinschaften Turnen, Jazz-Dance, Fitness und Basketball liegen am Nachmittag im Anschluss an die 6. Unterrichtsstunde. Wenn sich die Schüler(innen) zu Spielgruppen verabreden, sind auch in den Schulferien häufig Trainingszeiten vorgesehen.
  • Langlaufmannschaft „Silvesterlauf“

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4.1.2.5     Entwicklungsperspektive

  • Die Einführung weiterer freiwilliger Sport-AGs findet derzeit Grenzen in der fehlenden Lehrerversorgung.
  • Zur Zeit wird an einer Kooperation mit dem Fach Biologie zu einem möglichen fächerübergreifenden Schwerpunktthema "Gesundheitserziehung - Fit For Life“ mit Inhalten zu gesunder Ernährung und Bewegung gearbeitet – beginnend in Klasse 5 (in Anlehnung an „Offenes Partizipationsnetz und Schulgesundheit“).
  • Weitere Förderung und Berücksichtigung von Spiel, Sport und Bewegung bei Klas­sen­fahrten, Pausen und Unterricht im Sinne einer bewegungsfreudigen Schule.

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4.1.3       Religion – Erziehung zur Toleranz

Entsprechend den Richtlinien für kath. und ev. Religionslehre am Gymnasium in NRW ist unser Programm auf die personale, soziale und wissenschaftlich orientierte Erziehung und Entwicklung des Kindes/Jugendlichen ausgerichtet. Zwischen den Fächern Katholische und Evangelische Religionslehre gibt es viele gemeinsame Lerninhalte und Projekte an unserer Schule im Sinne einer ökumenischen Grundlage beider christlichen Konfessionen. Zur Methodik und Didaktik unseres Religionsunterrichtes gehört eine beständige Weiterbildung und Aktualisierung der entsprechenden Wissenschaftsbereiche. So haben wir seit kurzem das Lernen in Lernzirkeln und Lernstationen zu den Themen „Dialog der Weltreligionen“ für die Jahrgangsstufen 9/10 und die Oberstufe eingerichtet. Über eine Kollegin, die auch als Moderatorin für neuere Lehr- und Lernformen arbeitet, werden uns die neuesten Methoden- und Medienkonzepte vermittelt, wie z. B. das selbstständige Lernen in der Unterstufe zum Thema „Gebet“ in Form eines Lernzirkels erfolgreich praktiziert wird. Hier bietet sich den Schülern Gelegenheit zum individuellen Lerntempo, dem Trainieren sozialer Lernformen aller Art, die Gestaltung von Miniprojekten wie Collagen oder anderer Gestaltungsmög­lich­keiten. Der Einbezug des Computers in den RU ist selbstverständlich, die mediale Kompetenz wird durch Lernen am PC im schulischen und nach Möglichkeit auch im außerschulischen   Bereich gefördert. Im Intranet der Fachschaft ist beispielsweise eine Unterrichtsreihe zum eigenständigen Lernen innerhalb der Thematik „Evangelisch - Katholisch“ eingerichtet und kann jederzeit in den Unterricht integriert werden.

Zum Abschluss des Schuljahres 04/05 bot die Aufführung des Musikprojektes „Gospel und mehr“ auch der Öffentlichkeit eine Einsicht in die fächerübergreifende Arbeit der Bereiche Religion und Musik – mit überwältigendem Erfolg! Die Leistungen zeigen die Relevanz des projektorientierten Lernens und Lehrens über die Fächergrenzen hinaus.

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4.1.3.1     Gottesdienste

  • Zur Begrüßung den neuen Klassen 5 gestalten wir Religionslehrer einen ökumeni­schen Gottesdienst in unserer Alten Aula, zu dem auch die Eltern der neuen Schüler eingeladen werden.
  • Für die Klassen 5 und 6 wird in der Adventszeit in der St. Johanneskirche ein ökumeni­scher Gottesdienst oder eine adventliche Feier in der Alten Aula angeboten.
  • Der Oberstufe wird ab Ende November - zum ersten Male 2005 -  jeden Dienstag in der ersten großen Pause eine meditative Besinnung zur Weihnachtszeit angeboten, die nicht nur unter Anleitung der Religionslehrer(innen) stattfindet, sondern als selbstständiges Projekt nach dem Prinzip Schüler arbeiten für Schüler initiiert ist und von der Jgst. 12 umgesetzt wird.
  • Am Aschermittwoch haben die katholischen Schüler(innen) der Klassen 5-7 die Gelegenheit, an einem Bußgottesdienst teilzunehmen und das Aschenkreuz zu empfangen.
  • Ein konfessionsgebundenes Gottesdienstangebot gibt es für die evangelischen Schü­ler(innen) am Reformationstag in der ev. Apostelkirche.
  • Zur feierlichen Entlassung unserer Abiturientia gehört ein ökumenischer Abschluss­gottes­dienst, zu dem auch Familienmitglieder und Freunde eingeladen sind.
  • Alle Gottesdienste werden von Teamgruppen einzelner Klassen mit Hilfe der jeweiligen Religi­ons­lehrer geplant, organisiert und durchgeführt. Die musikalische Unterstützung und Anlei­tung erhalten wir durch unsere Musikkolleginnen, die durch ihre qualifizierte und enga­gierte Mitarbeit die har­mo­nische Gestaltung dieser Projekte wesentlich bestimmen.
  • Einige Schülergruppen/Klassen nutzen auch während des Religionsunterrichts das Angebot meditativer Übungen im Klassen- oder Medienraum unter Anleitung der Religionslehrer.

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4.1.3.2     Besinnungstage

Zur Identitätsfindung und Persönlichkeitsentwicklung bieten wir der Jahrgangsstufe 12 die Teilnahme an einer religiösen Veranstaltung in einem auswärtigen Haus (vorzugsweise Ju­gend­­bildungsstätten kirchlicher Institutionen) an. Dieses Angebot wird kontinuierlich bis auf wenige Ausnahmen von den Schülern interessiert genutzt. Fern vom gewohnten Lernort Schu­le eröffnen sich neue Sichtweisen gesellschaftlich-religiöser Zusammenhänge und Problem­felder. Zudem wächst der integrative Zusammenhalt der Jugendlichen und fördert das soziale Miteinander in der Oberstufe.

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4.1.3.3     Besuch religiös bedeutsamer Orte und Denkmäler

Innerhalb der Stadt Rüthen weisen traditionelle Bauwerke, Denkmäler und Mahnmale auf die jahrhundertealte christliche Prägung unserer Gesellschaft hin.

Das Lebenswerk Friedrich Spees - Namensgeber unserer Schule - wird durch eine Unterrichtsreihe in der Jgst. 5 vorgestellt und kann durch einen Besuch am Hexenturm an der Stadtmauer verlebendigt werden. Auch das sakrale Kunstwerk zur Bergpredigt, welches Prof. Gössmann aus Langenstraße gestaltet hat, lädt zum Besuch ein und gibt reli­giöse Denkan­stöße für unseren Alltag.

Eine ähnliche Förderung der Lernprozesse kann durch Besuche und Besichtigungen der drei christlichen Kirchen mit ihren künstlerisch-religiösen Gestaltungsmerkmalen erreicht werden.

Fächerübergreifend erarbeiten die Kollegen der kath. und ev. Religionslehre die Unter­richts­reihen zu den verschiedenen christlichen Konfessionen gemeinsam und beziehen auch die jewei­ligen Geistlichen der beiden Kirchen in den RU mit ein.

Da die jüdische Religion ebenfalls Spuren in Rüthen hinterlassen hat, gehören Besuche des jüdischen Friedhofs und der Gedenktafeln an die Verfolgung und Ermordung der Juden und an die Zerstörung der Synagoge zum Unterricht. Auf diese Weise erschließen sich jüdische Sitten und Gebräuche lebendiger. Auch die Juden­ver­fol­gung und -vernichtung im National­sozialismus kann mit Hilfe dieser Zeugnisse mit Schü­lern erarbeitet und diskutiert werden, um auf diesem Wege die Relevanz von Menschen­rech­ten, Toleranz und Freiheit zu verdeutlichen.

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4.1.3.4     Projekte

Die konkrete Hilfe für bedürftige Personen/Gruppen wird oftmals im RU thematisiert und durch gezielte Projekte in die Praxis umgesetzt, z.B. die Veranstaltung eines Basars/einer Cafeteria bei Elternsprechtagen u.ä. Der Erlös dieser Veranstaltungen wird karitativen Einrichtungen zur Verfügung gestellt (Weihnachtsbasar zugunsten südamerikanischer Stra­ßen­kinder/Uniklinik Gießen). In den letzten Jahren haben wir einen intensiven Kontakt zum kirchlichen Projekt Fundacao Terra in  Arco Verde/ Südostbrasilien, da ehemalige Schüler dort ihren Zivildienst leisteten und dadurch eine sehr engagierte und lebendige Präsentation der Not und Hilfsmöglichkeiten entstanden ist. Im September 2005 besuchte uns der dortige Projektleiter und informierte uns persönlich im Rahmen seiner Deutschlandreise über die aktuelle Situation. So erfahren die Schüler(innen), dass ihre Bemühungen um Spenden kon­krete Verbesserungen in sozialen Krisengebieten ermöglichen.

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4.1.3.5     Religiöse Woche

Im März 2001 fand eine religiöse Schulwoche statt, die durch die Schulreferate der beiden Kirchen veranstaltet wird. Die religiösen Angebote sind überkonfessionell und wenden sich an die Schulgemeinschaft mit Schülern, Lehrern und Eltern. Unsere Schule bemüht sich, diese sehr gefragte Veranstaltung regelmäßig anzubieten, sodass jeder Schüler innerhalb seiner Schulzeit Gelegenheit hat, an diesem ungewöhnlichen Unterrichtsangebot teilzunehmen und persönliche Erfahrungen in diesem Lernfeld zu sammeln.

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4.2        Lesekultur

4.2.1       Bibliothekstrakt – Oase des Lernens

Der Bibliotheksbereich im Altbau umfasst folgende Abteilungen, die miteinander verbunden sind:

  • Lehrerbibliothek (ca. 40.000 Medien)
  • Präsenz-Bibliothek (ca. 1.200 Medien)
  • Oberstufen-Bibliothek (ca. 3.500 Medien)
  • Heimatgeschichtliche Abteilung (ca. 2.000 Medien)
  • Zeitschriften-Magazin
  • Materialien zur Studien- und Berufsorientierung

Mit ihren momentan ca. 45.000 Medien dürfte die Bibliothek des FSG zu den größten Schulbibliotheken in Nordrhein-Westfalen zählen.

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4.2.1.1     Ziele

Die als Verbundsystem konzipierte Bibliothek möchte allen Interessierten (Lehrenden/Ler­nenden/Eltern/Rüthener Bürgern) mit Hilfe der laufend aktualisierten Kataloge und des bewähr­ten Ausleihsystems die Möglichkeit bieten, sich vor Ort zu allen relevanten Themen gezielt zu informieren, vorzubereiten und fortzubilden, was durch ein breit gefächertes Medien­angebot gewährleistet wird.

Durch regelmäßige Bibliotheksführungen und gezielte Einzelberatung sollen die unterschied­li­chen Nutzungsmöglichkeiten erläutert und die Identifikation mit der Schulbibliothek als Oase des Lernens, Forschens und der zwischenmenschlichen Kommunikation gefördert wer­den.

Der derzeitige Bibliotheksverwalter setzt bin seiner beratenden Funktion angesichts der zunehmenden Vernachlässigung des konzentrierten Lesens hochwertiger Printmedien (vor allem bei den mehr technisch-naturwissenschaftlich interessierten Jungen) auf die große Bedeutung philosophisch, psychologisch, pädagogisch und soziologisch relevanter Literatur als Quelle der Selbstfindung und als Basis für das Verständnis des Mitmenschen, um einem primär technokratischen Weltverständnis rechtzeitig vorzubeugen.

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4.2.1.2     Derzeitige Umsetzung

Alle Referendare, etwa zwei Drittel des Lehrerkollegiums und mindestens ein Drittel der Oberstu­fen­­schüler nutzen Woche für Woche das Bibliotheksangebot, das jährlich um ca. 1000 Medien (Käufe, Spenden, Stiftungen, kostenlose Zusendungen von Institutionen und Verlagen) erweitert wird und als zentrale Informationsquelle im Rüthener Raum betrachtet werden muss.

Materialien werden selbstständig oder mit Lehrerhilfe, teilweise in sog. Bibliotheksstunden in der Präsenz-Bibliothek, zusammengestellt, und zwar zu Unterrichtsthemen, Referaten, Fach­arbeiten, Projekten etc. Regelmäßiges Recherchieren in der Präsenz-Bibliothek zu unter­richtsrelevanten Fragen, aber auch Informationsbeschaffung zur Berufskunde, zu regionalen Kulturangeboten, Wettbewerben und das Lesen von etwa 80 Zeitungen und Zeitschriften sind für einen bestimmten Schüler­typus regelmäßige Praxis.

Die Zahl der Schüler, die die Oberstufen-Bibliothek zur Freizeitlektüre benutzt, hat in letzter Zeit offenbar aufgrund sich wandelnder Freizeitgewohnheiten und des verlockenden Inter­netangebots leider nachgelassen. Ein Gegensteuern von Lehrerseite ist unabdingbar, weil die Fähigkeit des Lesens von Ganzlektüren auch außerhalb des Unterrichts kultiviert werden muss.

Deutlich gestiegen ist hingegen die Zahl der Schüler(innen), die über den alphabetischen und systematischen Katalog mit Hilfe des Bibliotheksverwalters oder ihrer Fachlehrer Materialien für spezielle schulische Aufgabenstellungen oder persönliche Interessengebiete aus dem reichhaltigen Medienangebot der Lehrerbibliothek (s.o.) erhalten. Die unter bestimmten Auf­lagen gewährte Mitbenutzung auch dieses Bibliotheksbereichs trägt der gewachsenen Selbst­ständigkeit unserer Oberstufenschüler(innen) Rechnung, fördert ihr Verantwortungs- und Selbstwertgefühl und erspart ihnen zudem oft lange Wege zu anderen Bibliotheken.

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4.2.1.3     Entwicklungsperspektiven

Nach Erschließung neuer Bibliotheksräume im Altbau konnten die Medien in den letzten Jahren übersichtlicher präsentiert werden, sodass Doppelreihen und Übereinanderstapeln nicht die schnelle Orientierung verhindern. Nachdem die Präsenzbibliothek im letzten Jahr einen neuen Anstrich sowie neue Vorhänge und einen neuen Fußbodenbelag erhalten hat, sollten nun Mittel besonders für neue Regale sowie für eine attraktivere Bestuhlung Schritt für Schritt bereitgestellt werden.

Durch Anschluss des Schüler-PCs in der Präsenz-Bibliothek an das schulinterne Netz und das Internet ergeben sich neue Informationsquellen. Jetzt besteht auch hier die Möglichkeit sich in Ruhe schulrelevante Informationen aus dem Internet zu holen.

Im ersten Stock (über der jetzigen Bibliothek) laden neue Räumlichkeiten zur Arbeit in kleineren Gruppen ein: Spee-Raum, gleichzeitig Raum für die Schach-AG; Geschichtsraum, Treffpunkt für die Mitarbeiter des Comenius-Projekts; heimatgeschichtlicher Arbeitsraum. Ein Medienraum mit PC, TV, VCR und anderen Geräten zur Vorberei­tung von Präsentationen im Unterricht wäre sinnvoll, da die kritische Auseinandersetzung mit audiovisuellen Medien im Unterricht ständig zunimmt.

Nach Abschluss aller Erweiterungsmaßnahmen wird dem FSG eine auch räumlich großzügige Bibliothek zur Verfügung stehen, die für Schüler, Lehrer und Interessierte aus dem Umfeld einen reichen Schatz an Informationsmöglichkeiten für schulische und persönliche Belange anbietet.

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4.2.2       Unter- und Mittelstufenbibliothek – Welten eröffnen

„Wer lesen kann, hat ein zweites Paar Augen, und er muss aufpassen, dass er sich dabei das erste Paar nicht verdirbt.“ (Erich Kästner) - Natürlich geht es erst einmal um das Handwerk­liche, um eine von der Gesellschaft geforderte kulturelle Grundfertigkeit zu beherrschen. - Aber lesen zu können und dabei lese- oder sogar literaturverständig zu sein, verlangt mehr, nämlich ausgebildete Lesekompetenz, um die man sich immer und immer wieder bemühen muss, auch wir Erwachsenen, damit nicht das erste Paar Augen verdirbt.   

Leseinkompetente Menschen verpassen enorm viel in ihrem Leben, ihnen bleibt eine fantas­ti­sche Möglichkeit verschlossen, sich auf ein hohes Abstraktionsniveau zu begeben, sich über das Buch vertraute und fremde Welten zu eröffnen. Ein leidenschaftlicher Leser ist sein eige­ner Filmregisseur, der visuell nur für sich alleine im Kopf  faszinierende Filme drehen kann, die nur er so sieht und durchlebt. Kompetent lesen zu können bedeutet abstrakt denken zu können, bedeutet richtig auszuwählen, sich wertvolles Bildungsgut aneignen zu können.       

Ideale Voraussetzungen für die Leseförderung bietet mittlerweile unsere „Eselsohr“-Biblio­thek, die in einem großen hellen Raum auf der Südseite des Neubaus zum Parkschulhof liegt. Durch sinnvolle Raumplanung und schrittweise Erweiterung des Mobiliars hat die Bibliothek eine ansprechende motivierende Ausstrahlung, die insbesondere in den Pausen immer mehr Schüler(innen) anlockt.    

Unter Anleitung zweier Lehrkräfte der Deutschfachschaft arbeiten täglich mehrere interes­sierte Schüler(innen) als Bibliothekarinnen bzw. Bibliothekare. 

Für die richtige Auswahl von Literatur bemüht sich seit über zehn Jahren unser Eselsohr-Team, das für die entsprechenden Altersgruppen gezielt Bücher anschafft und beurteilt. 2.800 Bücher stehen im Moment zur Verfügung; die Statistik weist nach, dass jährlich zwischen 2.300 bis 2.600 im Umlauf sind. Ganz besonders liegen uns hierbei die jüngeren so genann­ten „Nichtleser“ am Herzen. Durch gemeinsamen regelmäßigen Bibliotheksbesuch in den Deutsch­­stunden versuchen wir sie zu erreichen und zu motivieren, sich auf den Weg in eine fantastische Welt zu begeben, die uns das Buch bietet.   

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4.2.3       Autorenlesungen – Dichtung hautnah

Autorenlesungen sind Höhepunkte der Leseförderung und des Deutschunterrichtes, die aus finanziellen Gründen in der Regel ein- oder zweimal im Jahr stattfinden. Das macht die Zu­sam­menarbeit mit Nachbarschulen, der VHS oder dem Ehemaligenverein unserer Schule möglich.

Wichtig ist nicht nur die Lesung selbst, deren Erfolg weitgehend vom Autor abhängt, sondern die Vorbereitung und Anbindung im Unterricht. Im Idealfall erwächst die Einladung zu einer Autorenlesung aus dem Unterricht, wie es in den vergangenen Jahren z. B. bei Gudrun Pause­wang und Nina Rauprich der Fall war.

Sinnvoll erscheint der Wechsel zwischen bekannten Autoren - in der Vergangenheit waren das z.B. Tilman Röhrig,  Rainer Maria Schröder und Klaus Kordon - und (noch) weniger bekannten wie z.B. Tho­mas Rosenlöcher, der die Oberstufenschüler für Lyrik begeistern konnte. Sehr stolz war in diesem Jahr (2005) unser Eselsohr-Team darauf, die Jungautorin Jacqueline Esch nach der Lesung in der Alten Aula der Schule auch im „Eselsohr“ begrüßt haben zu können. 

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4.3        Austausch – Interaktionen mit Menschen anderer Nationalitäten

4.3.1       Frankreich

Seit 1981 betreiben wir einen Schüleraustausch mit dem in der  Picardie gelegenen Collège “La Rose des Vents” in F – 80130 Friville-Escarbotin.

Ziel dieses Austausches ist, den Schülern Gelegenheit zu geben, die im Unterricht erworbenen Sprachfertigkeiten und Kenntnisse in einem authentischen Rahmen anzuwenden und zu er­wei­tern sowie gegebenenfalls Möglichkeiten zu einer privaten Erweiterung des Austausches zu finden.

Während zunächst innerhalb eines Schuljahres ein kompletter Hin- u. Rückaustausch durch­geführt wurde, findet auf Wunsch der verantwortlichen französischen Kolleginnen seit eini­gen Jahren der Austausch im Wechsel statt. In den Jahren mit geraden Zahlen sind die fran­zö­sischen Schüler(innen) unsere Gäste, und in den Jahren mit den ungeraden Zahlen fahren wir nach Frankreich.

Es hat sich bewährt, den Austausch in den Monaten Mai/Juni für eine Dauer von 6 – 7 Tagen durchzuführen. Es nehmen etwa 30 – 35 Schüler(innen) aus den Klassen 7 – 10 teil, wobei die Mädchen in einer deutlichen Überzahl sind. Die Vorbereitung findet sowohl im Französisch­un­terricht als auch in Sonderveranstaltungen statt. Auch für die Eltern werden Informations­abende durchgeführt.

Eine eventuelle Einbindung von Oberstufenschülern wird durch die Tatsache er­schwert, dass die französischen Schüler(innen) nach Ableistung ihrer Schulpflicht von insge­samt nur 9 Jahren das Collège bereits im Alter von 15 Jahren verlassen. Zudem kann sich in Zukunft auch eine Ausdünnung des Teilnehmerpotentials durch den am Collège beobach­te­ten Trend zur Fremdsprache Spanisch ergeben. 

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4.3.2       USA

Der USA-Austausch findet mit zwei ’Senior High Schools’ in Normal/Bloomington  (Illinois) statt, die ihren Unterricht nach Bedarf in Kooperation durchführen. Aufgrund privater Kon­takte konnte der Austausch 1993 initiiert werden. Die USA spielt im Rahmen des Erlernens der Zielsprache Englisch eine entscheidende Rolle. Den spezifischen sprachlichen Eigenarten und landeskundlichen Themen wird in den Lehrwerken inzwischen der Hauptanteil gewidmet, was das generelle Interesse (der Deutschen) widerspiegelt. Hinzu kommt also die hohe Moti­va­tion der Schüler, sich mit der USA zu beschäftigen.

Die ca. 17-tägige Fahrt in die USA findet alle zwei Jahre vor und in den Herbstferien statt. In dem jeweils darauf folgenden Jahr kommt die amerikanische Schülergruppe im Rahmen eines ca. dreiwöchigen Deutschlandbesuches für eine Woche ans Friedrich-Spee-Gymnasium.

Teilnehmer sind Schüler(innen) der Jahrgangsstufen 10 und 11. Die Zahl der Aus­tausch­schüler hat sich aufgrund der guten Erfahrungen, die die amerikanischen Gasteltern ge­macht haben, kontinuierlich erhöht. In diesem Schuljahr, in dem der Austausch zum vierten Mal stattfand, haben 25 Schüler(innen) teilgenommen. Die Zahl der Anmeldungen ist weit höher, wobei die Grenze von den organisierenden Lehrern gesetzt wurde. Ausschlaggebend ist das Kriterium der individuellen Betreuung.

Der USA-Austausch hat einen hohen Stellenwert im Schulprogramm, weil Lernen auf eine wünschenswert komplexe Art geschieht. Die Verbesserung der Sprachkenntnisse ist das vor­rangige Ziel. Authentische Situationen, handlungsorientiertes und schülerorientiertes Lernen sind maßgebend.

Schon die Kontaktaufnahme und das Austauschen wichtiger Informationen vor dem USA-Besuch, was in der Regel durch E-Mails und Telefonate geschieht, erfordert individuelles und rollenadäquates Arbeiten der Schüler. Die Integration in das Familienleben steht im Mittel­punkt des Aufenthaltes. Damit ist ein exemplarisches Kennenlernen amerikanischer Tradi­tionen, Lebensgewohnheiten etc. gewährleistet.

Das Teilnehmen am Unterricht ist ein weiterer wichtiger Aspekt, da die Schüler das in der Schule vermittelte Wissen über das amerikanische Schulsystem authentisch erleben, es mit den eigenen Erfahrungen vergleichen und es in Ansätzen kritisch zu beurteilen lernen. Dies ist nur ein Aspekt des Austausches, an dem deutlich wird, wie sich vernetztes Lernen optimal realisieren lässt.

Geschichtliche, geographische, wirtschaftliche, kulturelle und religiöse Kenntnisse werden vor allem bei Ausflügen in den Bereich zwischen Chicago und St. Louis vermittelt. Hotel­auf­enthalte in den genannten Großstädten ermöglichen einen längeren Aufenthalt, sodass ein sinn­volles Kennenlernen stattfindet.

Ein wesentliches Ziel des Austausches ist die Förderung der Selbstständigkeit der Schü­ler(innen). Kompetenzen, sich in verschiedenen Rollen situationsbezogen korrekt zu verhalten (z.B. sich in einer Großstadt zurechtzufinden, öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen, in di­ver­sen Geschäften einzukaufen, in Restaurants Bestellungen zu tätigen, die deutsche Schule angemessen zu repräsentieren, sich selbst darzustellen), werden entwickelt, und zwar in der Zielsprache.

Toleranz, Verständnis, aber auch kritische Einschätzungen werden im Gegensatz zum Fach­unterricht nicht theoretisch erörtert, sondern entwickeln sich durch die Interaktionen mit Men­schen anderer Nationalitäten.

Nach Abschluss der Fahrt legt jeder Schüler eine schriftliche Arbeit zu einem selbst gewähl­ten und mit dem Lehrer besprochenen Thema vor. Die Beurteilung geht mit in die Zeugnis­note ein.

Die Zusammenarbeit zwischen Eltern, Lehrern und Schülern, vor allem bei der Planung und Durchführung des Gegenbesuches, ist nicht nur ein wichtiger Bestandteil des Austausches, son­dern auch des Schullebens.

Die bisherigen Erfahrungen auf Schüler-, Eltern- und Lehrerseite in beiden Ländern und die dadurch entstandenen Erwartungen in den nachfolgenden Jahrgangsstufen sind die entschei­den­den Kriterien für eine Fortsetzung dieses Austauschprogramms. Die Durchführung wird allerdings in erster Linie von den Kollegen auf amerikanischer Seite abhängig sein, deren Engagement maßgeblich entscheidend ist für die Wahl des Faches Deutsch und damit für das Interesse der Schüler an Deutschland. 

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4.3.3       Großbritannien

Der Austausch unseres Gymnasiums mit Schulen in Großbritannien besteht seit über 20 Jahren. Private Kontakte führten zu einem Aufbau des Schüleraustausches mit der Neatherd High School in Dereham (Norfolk). Später kam die Northgate High School, die zweite High School der Stadt, hinzu. Es spricht für die Qualität des Austausches, dass sich die Städtepart­nerschaft zwischen Rüthen und Dereham daraus entwickelt hat.    

Die Fahrt nach England und der Gegenbesuch finden jährlich innerhalb eines Schuljahres statt und werden von den drei Schulen gemeinsam organisiert. Die Zahlen der teilnehmenden Schü­ler richten sich jeweils nach dem Angebot der Partnerschulen. Durchschnittlich nehmen 30 Schüler für einen Zeitraum von ca. 9 Tagen am Austausch teil. Ein wichtiges Kriterium ist, dass die englischen  Schüler Deutsch als Fremdsprache gewählt haben, damit der Austausch auch für sie vorrangig dem Erlernen der Zielsprache dient. Da es sich bei den englischen Schü­lern um ihre zweite Fremdsprache handelt, die inzwischen eine andere Relevanz hat, ergeben sich jedoch zunehmend Schwierigkeiten bei der Einhaltung dieses Prinzips. Trotz dieser Veränderung wird sehr darauf geachtet, dass die Elemente eines fremdsprachen­orien­tierten Schüleraustausches erhalten bleiben und typisch touristische Elemente vermieden werden. Das Angebot richtet sich vorrangig an Schüler der Jahrgangsstufen 9 bzw. 8. Die Kenntnisse der Fremdsprache sind zu diesem Zeitpunkt so umfassend, dass der Aufenthalt in Familien eine ideale Möglichkeit der Umsetzung und Erweiterung der Fähigkeiten darstellt. Dabei stehen Themen zur Bewältigung des Alltags im Mittelpunkt. Besonders relevant für das Erlernen einer Fremdsprache ist das Verstehen der verschiedenen Sprecher, deren Sprache sich in unserer Situation besonders durch den regionalen Dialekt, aber auch durch den Sozio- bzw. Idiolekt häufig stark vom in der Schule vermittelten ’Standard English’ unterscheidet, das spontane und sachgerechte Reagieren in den entsprechenden Situationen in der Ziel­sprache und das Artikulieren eigener Bedürfnisse und Wünsche in den entsprechenden Rollen eines Gastschülers. Diese Situationen stellen hohe Anforderungen an die Schüler. Das indivi­duell unterschiedliche Erschließen der wesentlichen Informationen in einem sehr komplexen Zusammenhang entspricht den auf konstruktivistischen Erkenntnissen basierenden didakti­schen Forderungen. Es ist für die Schüler ein entscheidendes Erfolgserlebnis zu erfahren, wie diese Probleme bewältigt werden können.

Oft handelt es sich um den ersten Auslandsaufenthalt in einem nicht deutschsprachigen Land und um den ersten Aufenthalt ohne Eltern. Zunehmende Selbstständigkeit ist somit ein impli­zites Lernziel, das durch die begleitenden Lehrer und die Gasteltern entsprechend gefördert und unterstützt wird.

Um das Schulsystem kennen zu lernen, wird außer der Teilnahme an Unterrichtsstunden, an ’Assemblies’, an ’Lunch Hours’ etc. Wert darauf gelegt, die Austauschschüler in einigen Pha­sen allein zu unterrichten, z.B. in den Fächern ’Drama’ und ’Home Economics’. Damit wer­den auch die entsprechenden Fachlehrer in den Austausch einbezogen.

Das intensive Kennenlernen der Partnerstadt Dereham ist im Rahmen der außerschulischen Aktivitäten ein zentrales Anliegen. Ausflüge zur Küste, nach Norwich, Cambridge und Lon­don ergänzen das Programm, das mit der Erweiterung der landeskundlichen Kenntnisse ver­bunden ist.

Als eine der effektiven Möglichkeiten, relevantes Vokabular, wichtige Informationen und individuelle Erfahrungen im Rahmen der Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung der Fahrt zu fixieren, hat sich das Führen eines ’Scrapbook’ erwiesen.

Während des Aufenthaltes der englischen Schüler in Deutschland lernen die deutschen Schü­ler, ihre Gastgeberrolle verantwortungsvoll auszuüben.

Ähnlich wie beim USA-Austausch hoffen wir, dass die Bereitschaft der englischen Kollegen, die das Fach Deutsch unterrichten, auch in den kommenden Jahren bestehen bleibt, sodass der Schüleraustausch gesichert ist.

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4.3.4       Lettland

Seit 1995 besteht ein Kontakt zur “Zemgales vidusskola Slampe“, „Oberschule Semgallen“ in Slampe. Diese Schule besuchen etwa 400 Schüler(innen) der Jahrgangsstufen 1 bis 12. Abschlüsse sind nach dem 9. und 12. Schuljahr – Abitur – möglich.

Zu Deutschland gibt es in Lettland mannigfaltige Beziehungen. Im 2. Weltkrieg war Lettland Kriegsschauplatz, in dem nicht nur deutsche und russische Einheiten gegeneinander kämpften, sondern auch (oft zwangsrekrutierte) Letten auf beiden Seiten. Seit dem 1. Mai 2004 ist Lettland Mitglied der EU und hat mit Deutschland seinen wichtigsten Handels­partner.

Aus den anfänglichen brieflichen Kontakten entwickelte sich über gegenseitige Besuche ein etablierter und besonders herzlicher Austausch. Starkes Interesse an dieser Partnerschaft besteht von beiden Seiten, zum Teil mit leichter Akzentverschiebung.

Von lettischer Seite ist neben dem Interesse, die deutsche Sprache authentisch zu lernen und zu erleben, vor allem der Wunsch, unsere Kultur und Lebensweise näher kennen zu lernen, Motor der Partnerschaft.

Unsere Schüler(innen) haben großen Gewinn, wenn sie die ökonomischen und kulturellen Unterschiede erleben, dabei ihre eigenen Werte und Normen einerseits relativieren und andererseits weiter tragen. Nebenbei erfahren die Schüler(innen) auch die universelle Nutzbarkeit der englischen Sprache, denn ein großer Teil der Kommunikationspartner beherrscht kein Deutsch, kann sich aber gut im Englischen verständigen.

Zur Optimierung des Austausches bemühen wir uns, das Besuchsprogramm projektorientiert mit unterrichtlichen Prozessen vor und während des Austausches zu verknüpfen. Geschichtliche und gesellschaftliche Prozesse werden dabei im Vergleich besonders deutlich. Aktivitäten aus dem künstlerischen, musikalischen und sportlichen Bereich haben sich in besonderer Weise bewährt, weil sie einerseits eine nonverbale Kommunikation (und damit Verständnis unabhängig von der jeweiligen Landessprache) ermöglichen und andererseits wieder Gesprächsanregungen für den Gedankenaustausch in einer Fremdsprache bieten. Der musische Akzent wird durch die lettische Kultur nahe gelegt und von den Lehrer(inne)n der Zemgales vidusskola Slampe ausdrücklich gewünscht.

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4.3.5       Individuelle Auslandsaufenthalte

Zur Verbesserung der Sprachkompetenz und um ein intensives Kennenlernen anderer Kul­turen zu ermöglichen, fördern wir Auslandsaufenthalte unserer Schüler(innen) besonders in der Jahrgangsstufe 11. Finanziell eher leistbar und psychisch eher vertretbar sind halbjährige Besuche höherer Bildungseinrichtungen im englischsprachigen Ausland. Nur bei Einhaltung vorgegebener Leistungsnachweise kann der dortige Unterricht als gleichwertig angesehen werden und die Versetzung in die Jahrgangsstufe 12 erfolgen.

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4.4        Verkehrserziehung – Verantwortung im Straßenverkehr

4.4.1       Ziele der Verkehrserziehung

Die Verkehrserziehung ist seit 1972, also seit mehr als drei Jahrzehnten, integraler Bestandteil des Unterrichts auch an Gymnasien. Das bedeutet, dass es zwar kein Fach „Verkehrser­zie­hung“ mit einem eigenen Stundendeputat gibt, wohl aber ist der Schule/den Lehrern die Auf­gabe im Rahmen ihres Erziehungsauftrages auferlegt worden, verkehrserzieherisch in den ein­zel­nen Fächern themenbezogen tätig zu sein.

Der Lebensraum Verkehr ist ein dynamisches und komplexes System und ein wichtiger Be­stand­teil der Lebenswirklichkeit. Deshalb sollen auch in diesem Lernbereich dem Schüler Hil­fen gegeben werden, sich in einem derart differenzierten System zurechtzufinden und in diesem System unter Beachtung der sozialen Verantwortung aktiv teilzunehmen. Besonders in der Oberstufe reichen die Ziele noch weiter, indem der Schüler den Lebensraum Verkehr kri­tisch reflek­tie­ren und ihn konstruktiv mitgestalten soll.

Somit kann man eine eher eindimensionale Verkehrserziehung, in der Vorschriften und Re­geln eingeübt bzw. vermittelt und wünschenswertes Verhalten erarbeitet werden sollen, trennen von der mehrdimensionalen Verkehrserziehung, bei der das Erkennen von Zusam­menhängen politischer, wirtschaftlicher, technischer und psychologischer Komponenten im Lebensbereich Verkehr bis hin zur verantwortungsbewussten Anwendung im Vordergrund stehen.

Verkehrserziehung umfasst somit instrumentelle, kognitive und affektive Lernziele. Letzteres zu erreichen, ist wie in jeder anderen Lerngrundsituation stets ein eher schwieriges Unter­fan­gen, da das Erwerben sachnotwendiger Einstellungen zumeist als zeitlich nicht eng begrenz­barer Prozess zu verstehen ist.

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4.4.2       Umsetzung

Die Aktivitäten zur Verkehrserziehung an unserem Gymnasium umfassen vier größere Bereiche:

  • Verkehrserzieherische Aspekte zum neuen Schulweg (zu Fuß/Bus) in der Klasse 5
  • Verkehrserzieherische Aspekte für die Unter- und Mittelstrufe in den einzelnen Fächern und in Vertretungsstunden
  • Durchführung von Mofakursen in Theorie und Praxis zur Erlangung der „Prüfbeschei­ni­gung Mofa 25“ auf freiwilliger Basis (Diese Ausbildung dürfen nur die Schulen vor­nehmen, die hierfür eigens ausgebildete Lehrer aufweisen und einen entsprechenden An­trag gestellt haben.)
  • Verkehrserzieherische Aspekte in der Oberstufe (z. B. Verkehrssicher­heitsver­an­stal­tun­gen)
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4.4.3       Perspektive

Ein neuerliches Aufleben der fachimmanenten Verkehrserziehungsthemen und -aufgaben­be­reiche und eine Ausweitung der Verkehrserziehung in den Jahrgängen der Ober­stufe stellen ein Ziel für die nächsten Jahre dar, um dem gesamterzieherischen Auftrag noch stärker nach­zugehen. Damit wollen wir auch der gesellschaftlichen Tendenz „Führerschein mit 17“ sowie „Führerschein auf Probe“ Rechnung tragen, um das Gefährdungspotential der Jugendlichen zu reduzieren.

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4.5        Erste Hilfe – Ausbildung   /  Blutspende-Aktion

Für die Schülerinnen und Schülern der Jahrgangstufen 10 bis 13 besteht das Angebot, kosten­los an einem Erste-Hilfe-Lehrgang teilzunehmen, den sie für die Führerscheinprüfung benö­tigen. Wir versprechen uns von diesem Lehrgang, dass die Schüler(innen) sich auch bei all­täg­lichen Unfällen (Sport, Haushalt, Freizeit usw.) sachgerecht verhalten können. Pro Halb­jahr wird ein Kurs angeboten. Es besteht für alle Schüler die Möglichkeit, an den Kursen zu Übungszwecken wiederholt teilzunehmen.

Seit 10 Jahren haben Schüler(innen) der Oberstufe einmal im Schuljahr die Gelegenheit zum Blutspenden für das Deutsche Rote Kreuz. Zwischen 30 und 40 Schüler(innen) zeigen hierbei jedes Mal ihr soziales Engagement. Viele der Erstspender werden auf diese Weise zu lebens­lan­gen Blutspendern und ermutigen durch ihr Vorbild die nachfolgenden Jahrgänge.

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4.6        Fahrten – soziales und fachliches Lernen

4.6.1       Klassen- bzw. Studienfahrten

Klassen- bzw. Studienfahrten dienen - wie an allen Schulen -

  • dem gegenseitigen Kennenlernen und dem besseren Verständnis zwischen den Schülern einer Klasse bzw. Jahrgangsstufe und zwischen Schüler(inne)n und Lehrer(inne)n,
  • nach Alter der Schüler zunehmend der Ergänzung des Unterrichtes durch Veran­schau­li­chung von Gelerntem, durch Ergänzung in Form neuer und andersartiger Unterrichts­gegenstände (vor allem aus den Bereichen Kunst, Natur und Technik).

 

Die 2001 eingesetzte Arbeitsgruppe, die ein Fahrtenkonzept mit pädagogischen und geogra­fischen Zielsetzungen unter Beachtung eines begrenzten Kostenrahmens entwickeln sollte, hat 2003 der Schulkonferenz ein Fahrtenprogramm vorgelegt, das einmütig beschlossen wurde und das aufgrund der Erfahrungen (und evtl. notwendigen Revisionen) aus 2004 und 2005 im Jahre 2006 überprüft werden soll.

Der Beschluss sieht vor:

  • Die Studienfahrt in der Jgst. 13 führt immer zu demselben Ziel, in eine Gegend, die landschaftlich reizvoll ist, ein reichhaltiges kulturelles Angebot hat und geographische / naturwissenschaftliche Exkursionen ermöglicht: Garda-See (Nord-Italien). Auch soll so die Attraktivität der Italienisch-AG noch mehr gesteigert werden.
  • Für die Fahrt in der Jgst. 10 werden zwei inhaltliche und finanzielle Alternativen angeboten: Ski-Kurs in Österreich/Italien einerseits oder Stadtfahrt Berlin andererseits. Der siebentägige Skikurs (mit einem Snowboardangebot) beinhaltet die Anknüpfung an die Zielsetzungen der Bewegungs­felder der Sport-Richtlinien sowie an spezifische Sicherheitsstandards und ökologische Fragen zum Naturraum. Die preiswertere fünf­tägige Berlin-Fahrt steht unter (kultur-)geschicht­­lichen und politischen Fragestellungen.
  • Die  „Inselwoche“ auf Borkum in der Jgst. 6 (s. 3.3.3)
  • Die Kennenlerntage in der Jgst. 5 - eine Übernachtung in einer ortsnahen Jugendherberge - sollen vorrangig dem sozialen Austausch der Schüler(innen) aus den verschiedenen Grundschulen über ein kulturkundliches Programm und über Gemein­schaftsveranstaltungen dienen. Zugleich eröffnen sie dem Klassenlehrer sowie dessen Stellvertreter neue Erkenntnisse über die Schüler(innen).
  • Schneetag in Willingen
    Als gemeinsamer ganztägiger Wandertag ist dieses Großereignis (14 Busse) aller Schüler(innen) und Lehrer(innen) konzipiert, wenn die Wetterverhältnisse es im Januar/Februar zulassen. Vor Ort ist für die Jgst. 5 Schlittschuhlaufen vorgesehen, während alle anderen Schüler(innen) zwischen Skilaufen, Langlauf, Snowboard oder Schlitten fahren wählen können. Anfänger-Kurse werden angeboten.

Ausweislich erster Überprüfungen bei Schülern und Eltern wurde die reduzierte Mitbe­stimmung bei den Zielfestlegungen nicht problematisiert, sondern es wurden die Vorteile, die sich die Schulkonferenz mit ihrer Festlegung versprochen hatte, bestätigt. Der Planungs­aufwand wurde deutlich reduziert, knappe Abstimmungsergebnisse und die damit manchmal einhergehenden Unzufriedenheiten entfielen, eine Optimierung der Aktivitäten vor Ort ist aufgrund der Schüler- und Lehrererfahrungen schnell realisierbar (bei der Studienfahrt führte dies schon zu einem Wechsel der Unterkunft), eine Verknüpfung mit dem Fachunterricht ist deutlich erleichtert.  

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4.7        Wettbewerbe - Vergleich mit anderen Jugendlichen

Seit Jahren führen wir - betreut von den Fachschaften - schulintern mit Vor- und Endrunde in der Klasse 6 einen Lesewettbewerb und für die Klassen 5-7 und nun erweitert bis Klasse 10 im Fach Mathematik je­weils einen Wettbewerb mit algebraischen und geometrischen Aufgaben durch.

Jedes Jahr nehmen Schüler(innen) der Mittelstufe am Börsenspiel der Sparkassen teil, gelegentlich auch am Wettbewerb „Wirtschaftswissen“ der IHK Arnsberg. Schüler(innen) der Kurse Sozialwissenschaft in der Oberstufe engagieren sich seit 1997 erfolgreich beim Plan­spiel des Bundesverbandes deutscher Banken.

Das 2001 formulierte Ziel, auch andere Fachschaften in Wettbewerbe einzubeziehen, wurde erreicht. Die Fachschaft Kunst stellt sich mit Schülerarbeiten dem regionalen Vergleich - immer wieder sehr erfolgreich. Das internationale und fächerübergreifende Comenius-Projekt „Leben im Krieg“, das  besonders von den Fachschaften Geschichte, Kunst und Englisch getragen wird, findet 2006 mit dem Thema „Propaganda im Krieg“ und dem FSG als organi­sierender Schule eine erste Fortsetzung. Dies Projekt bietet den beteiligten Schüler(inne)n neben inhaltlichen Erkenntnissen auch kooperative Erfahrungen und damit einen Vergleich mit Jugendlichen aus England, Frankreich, Lettland und Polen.    

Entsprechend dem Leistungsvermögen nehmen mehrere Fußball- und Volleyballmann­schaf­ten der Jungen und Mädchen an Wettkämpfen auf Kreis- und Bezirksebene teil.

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4.8        Arbeitsgemeinschaften – freiwilliges zusätzliches Lernen

Viele Schüler(innen) können freiwillig die Fächer Russisch, Italienisch und/oder Spanisch im Hinblick auf Erscheinungsformen der Gegenwarts­kultur, aber ebenso zur Erweiterung ihrer fremdsprachlichen Kom­petenz für das angestrebte Studium und ihren künftigen Beruf zusätzlich wählen.

Im zusammenwachsenden Europa tragen Fremdsprachenkenntnisse zu einer größeren priva­ten und beruflichen Mobilität bei. Sie schaffen die Grundlage für eine Ausbildung in anderen europäischen Ländern oder für berufliche Tätigkeiten in Produktion, Handel, Verwaltung und Forschung, die Kenntnisse der jeweiligen Sprache voraussetzen. Angesichts der verstärkten Zusammenarbeit in einem Eu­ro­pa ohne Grenzen ist die Bedeutung der Fremdsprachen ge­stie­gen. (Vgl. Richtlinien „Italienisch“ für die Sek. I, Frechen 1993, S. 34.)

Diesen Anforderungen wollen wir durch entsprechende Lernangebote in Form von Sprach-Arbeitsge­meinschaften Rechnung tra­gen, die auch als Voraussetzung für einen Schüleraustausch anzusehen sind. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, sich sportlich zu betätigen (s. 4.1.2.), unsere Internet-Möglichkeiten zu nutzen oder an der neu gegründeten Schach-AG teilzunehmen.

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4.8.1       Russisch

Das Unterrichtsfach „Russisch“ hat an unserem Gymnasium eine jahrzehntelange Tradition, die an die schulische Ausbildung von Aussiedler(inne)n gebunden war und im Schuljahr 2000/2001 endete. Seit 1999 bieten wir eine Russisch-AG für Schüler(innen) an, die eine dritte oder vierte Fremdsprache in ihren Grundlagen kennen lernen möchten. Das Interesse, eine andere Sprache auch mittels einer anderen Schrift - nämlich der kyrillischen - zu erlernen, ist groß und bereitet grundsätzlich keine Schwierigkeiten. Der Un­ter­richt orientiert sich an alltäglichen, authentischen Situationen, ist stark kulturkundlich ausgerichtet und wird durch einen muttersprachlichen Russischlehrer besonders authentisch vermittelt. So werden Brieffreundschaften schnell möglich und Kontakte zu den häufig russisch sprechenden Schüler(inne)n der Partnerschule in Lettland erleichtert. Am Ende des Schul­halb­jahres wird dem Schüler die Teilnahme und die Leistung bescheinigt.

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4.8.2       Italienisch

Seit Februar 2000 gibt es am FSG eine Arbeitsgemeinschaft „Italienisch“, die generell einmal pro Woche jahrgangsstufenübergreifend von allen Schüler(innen) besucht werden kann. Empfehlenswert ist die Teilnahme für Schü­ler(innen) der 7. Klasse, die be­reits ein Jahr Latein oder Französisch gelernt haben. So können sie die italienische Sprache nicht nur in Bezug zu ihrer eigenen, sondern auch zu anderen Fremdsprachen setzen. Beim Aufbau des italienischen Wortschatzes helfen die vorher erlernten Fremdsprachen.

Die Auswahl des Lehrbuchs (Paola Frattola/Roberta Costantino: Italienisch in 30 Ta­gen, Mün­chen 1997) ermöglicht, dass der Unterricht ge­zielte Hinweise zur Aussprache und Betonung der italienischen Wörter gibt und Redemittel für Situa­tionen liefert. Die Schüler können diese Kenntnisse bei einer Italienreise einsetzen, z.B. Einholen von Auskünften, Einkaufen, Begrüßen etc.. Auch lan­deskundliche Informationen sollen auf die Begegnung mit Italien vorbereiten. Der Schwerpunkt der AG liegt auf der mündlichen Kommunikation; dabei wird auf Schülerinteressen eingegangen. Da die Arbeitsgemeinschaft inzwischen sowohl von Anfängern als auch von Fortgeschrittenen besucht wird, wird häufig binnendifferenziert in Gruppen gearbeitet. Am Ende des Schul­halb­jahres werden die Teilnahme und die Leistungen des Schülers be­scheinigt.

Die Italienischkenntnisse können im Rahmen der Studienfahrt nach Italien (Gardasee) prak­tisch angewendet werden. Auch italie­nische Lieder und die italienische Küche haben ihren Platz im Italienischunter­richt. Letzteres kann dankenswerterweise in der Lehrküche der benach­barten Hauptschule statt­fin­den. Alle ein bis zwei Jahre veranstaltet die Italienisch-AG einen „Italienischen Abend“, an dem sie etwas von der italienischen Kultur und Sprache im FSG präsentiert. Alle Schüler(innen), Eltern und Lehrer(innen) sind dazu herzlich eingeladen.

Neben einer Italienisch-AG könnte evtl. bei ausreichendem Interesse und einer weiteren Lehrkraft mit entsprechender Fakultas ein Grundkurs Italienisch ab Jahrgangsstufe 11 als wei­tere Fremd­spra­che angeboten werden. Dieses Angebot wäre besonders für Neuzugänge von der Realschule interessant.

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4.8.3       Spanisch

Seit 2002 bieten wir eine Spanisch-AG am FSG an. Hieran dürfen generell alle Schüler(innen) teilnehmen, die an den Grundlagen einer weiteren Fremdsprache interessiert sind. Empfehlenswert ist die Teilnahme ab Klasse 8, da dann die spanische Sprache auch in Bezug zum Englischen, Lateinischen, Französischen und Italienischen gesetzt werden kann und viele Vokabeln schneller erschlossen werden können. Auf die Methode des Sprachen­vergleichs wird großes Gewicht gelegt. Die Schüler(innen) erhalten konkrete Hinweise zur Aussprache und Betonung spanischer Wörter und Redewendungen, mit denen sie sich in Alltagssituationen im spanischsprachigen Ausland zurecht finden können. Bei der Gestaltung und Terminierung des Unterrichts wird weitgehend auf Schülerinteressen eingegangen, zumal der Unterricht mehrere Jahrgangsstufen anspricht. Das große Interesse machte bisher eine Ein­teilung in eine Anfänger-Gruppe und eine Fortgeschrittenen-Gruppe notwendig, die sich jeweils einmal pro Woche treffen.

Am Ende des Schul­halb­jahres werden die Teilnahme und die Leistungen auf dem Zeugnis bescheinigt.  

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4.8.4       Internet

Alle Schüler(innen) haben außerhalb des Unterrichts am Mittwoch in der 7. Std. Zugang zu beiden Computerräumen; eine Betreuung ist gewährleistet. (Darüber hinaus sind Nutzungen nach Absprache mit den Fachlehrer(inne)n möglich.)

Oberstufenschüler(innen) können das Internet-Cafe während der täglichen Springstunden und bei Bedarf auch nachmittags nutzen, Unter- und Mittelstufenschüler(innen) haben außer am Mittwoch jeden Tag nur in der 6. Stunde Zutritt, wenn ihr Stundenplan dies erlaubt.

Grundsätzlich wird erwartet, dass bei der kostenlosen Internetnutzung die Belange des Unter­richts im Vordergrund stehen.

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4.8.5       Schach

Die neu gegründete Schach-AG befindet sich im Aufbau und trifft sich bisher einmal wöchentlich. Über Mittel, die der Förderverein bereit stellt, werden derzeit Spiel- und Demonstrationsbretter, Uhren etc. angeschafft und zugleich bemühen wir uns um die Ausgestaltung eines Übungsraumes.

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4.9        Beratung – Bearbeitung von Problemlagen

4.9.1       Legitimation von Beratung

Im Bezugserlass 12-21 Nr. 4 (Beratungstätigkeit von Lehrerinnen und Lehrern in der Schule (GABL. NW. 1 1998, S. 3) wird für das Land NRW ausgeführt:

  • Beratungstätigkeit in der Schule ist grundsätzlich ebenso wie Unterrichten, Erziehen und Beurteilen Aufgabe aller Lehrer(innen).
  • In Schulen, in denen die Schulkonferenz Bedarf für eine Ergänzung und Intensivierung der Beratungstätigkeit der Lehrer(innen) feststellt, kann die Schulleiterin oder der Schulleiter im Benehmen mit der Lehrerkonferenz Beratungslehrer(innen) beauf­tragen. Voraussetzung für die Auswahl ist in der Regel eine nachgewiesene Beratungskompetenz. Beratungsleh­rer(innen) arbeiten vor allem in den Bereichen
    • Beratung von Schüler(inne)n und Erziehungsberechtigten über präventive und fördernde Maßnahmen beispielsweise im Hinblick auf die Lösung von Lern- und Verhaltensprob­lemen und die Förderung besonderer Begabungen,
    • Beratung bei der Vorbereitung des Übergangs in weiterführende Bildungsgänge sowie ins Berufsleben,
    • Beratung von Lehrer(inne)n zur Vorbereitung und Unterstützung schulischer Maßnah­men zur Förderung von Interessen und Begabungen der Schüler(innen),
    • Beratung von Lehrer(inne)n zur Vorbeugung und Bewältigung von Lern- und Verhal­tens­problemen sowie darin begründeten Konflikten in der Schule,
    • Herstellen von Kontakten zu außerschulischen Einrichtungen.

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4.9.2       Beratungskonzeption

In einer konstituierenden Arbeitssitzung mit Anwesenheit von Klassenlehrer(inne)n, Oberstu­fen­projektleitung und Vertretern der SV wurde folgendes Rahmenkonzept erarbeitet:

  • Zur Umsetzung der genannten Punkte und um entsprechenden Interventionen ergreifen zu können, wurde eine schulinterne Sprechstunde (Mo. 6./7. Stunde) eingerichtet, dort können alle Probleme/Fälle direkt ohne Zwischenvermittlung durch Klassenlehrer(innen) artiku­liert und für notwendig erachtete Maßnahmen initiiert werden. Eine Termin­ab­spra­che soll­te über das Sekretariat der Schule erfolgen.
  • Als Ansprechpartner für alle den Beratungsbereich betreffende Informationen stehen Eltern und Schüler(inne)n zunächst die Klassenlehrer(innen) zur Verfügung.
  • Die Klassenlehrer(innen) können sich in allen Fragen vertrauensvoll an die schulinterne Beratung kooperativ wenden.
  • Eltern und Schüler(innen) haben bei allen Fragen und Problembereichen die Möglichkeit, sich auch direkt an die schulinterne Beratung zu wenden.

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4.9.3       Zielperspektive

Zur Umsetzung des Rahmenkonzepts soll ein spezieller (getrennt zugänglicher) Beratungs­raum eingerichtet werden, entsprechend der Forderung:

„Wenn wir wollen, dass das Gesamtbild, das der Klient als Eindruck aus der Therapie mitnimmt, durch Begriffe wie „Kompetenz“, „Professionalität“, oder „Vertrauen“ geprägt ist, so müssen wir auch mit dem äußeren Rahmen diesen Eindruck unterstützen. Zu achten ist auf eine freundliche, aber gleichzeitig auch sachliche Atmosphäre, die Lernvorgänge erleichtert.“ (Senf, W. und Broda, M.: Praxis der Psychotherapie, Stuttgart 1996, S. 202).

Dieser Raum sollte auch für vertrauliche Gespräche mit Eltern und Schüler(inne)n von Kol­legen(innen) in entsprechender Atmosphäre mitgenutzt werden können.

Alle Informationen zum Umfang der Beratungsmöglichkeiten bzw. zur Beratungskompetenz der hiermit beauftragten Person können im Internet unter www.fsg-ruethen.de auf der Homepage unserer Schule abgerufen werden. Dort die Rubrik „Unsere Schule“, Unterrubrik „Schulprogramm“, „Beratung“ anwählen. 

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4.10    Elternmitarbeit

Die Eltern am Friedrich-Spee-Gymnasium verstehen sich als Partner, Berater und Helfer der Lehrerschaft, wenn es darum geht, für die Kinder das Schulleben noch attraktiver und den Unterricht noch besser zu gestalten: Besonders bringen sie ihre Erfahrungen und Sach­kennt­nisse aus dem Berufsleben sowie Vorstellungen zu Erziehungszielen ein. Die Mit­arbeit der Eltern findet zur Zeit (eher) schwer­punktmäßig statt. Abhängig ist ihre Einbe­ziehung vor allem von dem Engagement der Klassenpflegschaftsmitglieder, der Klassen­lehrer(innen) und der Elternvertreter in der Schul­konferenz.

Die Zusammenarbeit der drei Gremien Eltern, Schüler und Lehrer (Schulkonferenz) hat sich z.B. bei der Planung und Durchführung der Projekttage als sehr gewinnbringend herausge­stellt. So wurden bestimmte Projekte von Eltern oder Oberstufenschülern bzw. ehemaligen Schülern geleitet. Das gemeinsame Sommerfest wird von Vertretern aus der Elternschaft vorbereitet.  

Die Durchführung des Schüleraustausches mit den verschiedenen Schulen im Ausland ist nur mit Hilfe der betroffenen Eltern denkbar. Am Beispiel des USA-Austausches wird deutlich, dass die äußerst positive Resonanz der amerikanischen Gastschüler während des Deutschland­aufenthaltes ganz besonders auf den Einsatz der Eltern zurückzuführen ist, die sich nicht nur als Gastgeber, sondern auch als Organisatoren für Gruppenaktivitäten verantwortlich fühlen.

Die Gestaltung der Klassenpflegschaftssitzungen, der ’Elternstammtische’, der Freizeiten mit Eltern und Schülern (vorrangig Wanderungen, Kanufahrten) und die Mitarbeit bei Eltern­aben­den, die hauptsächlich von den Klassen vorbereitet werden, sind weitere Bereiche, in denen die Eltern aktiv sind.

Auch bei der Realisierung bestimmter Projekte, z.B. bei der Erstellung unserer Schulbro­schüre, bei der Anschaffung von Schließfächern oder bei Fahrten, an denen die ganze Schule teilnimmt (Schneetag etc.), erweist sich die Elternarbeit als wertvoll.

Die Fachschaften legen großen Wert auf die Teilnahme interessierter Eltern an Fachschafts­sitzungen, da gerade an dieser Stelle das entsprechende Fach mit seinen Anliegen präsentiert und transparent gemacht werden kann, sodass sich eine sinnvolle Diskussion um Unter­richts­ziele ergibt. (Dasselbe gilt für interessierte Schüler.)

Wie wichtig der Einsatz der Eltern ist, zeigt sich auch im Rahmen des Praktikums. Die elterlichen Kontakte mit Arbeitsstellen (direkt und indirekt) ermöglichen den Schülern Erfahrungen in interessanten Berufsfeldern.

Mindestens einmal im Jahr

  • treffen sich Eltern aus der Schulkonferenz mit der Schülervertretung.
  • treffen sich Elternvertreter, um über die Schulentwicklung zu diskutieren und anschließend ihre Vorstellungen gegenüber der Schulleitung vorzubringen,
  • trifft sich die Schulleitung mit den Klassenpflegschaftsvorsitzenden und den Stellvertretern, um ein Thema aus Schul- bzw. Unterrichtsentwicklung zu bearbeiten.

Dem derzeitigen Vorsitzenden der Schulpflegschaft, Herrn v. Bonin, ist es zusammen mit der Stellvertreterin, Frau v. Meißner, ein besonderes Anliegen, das soziale Miteinander an unserer Schule zu fördern und zu stärken: „Es macht mehr Sinn, mit den Lehrern im gemeinsamen Gespräch Probleme zu besprechen als über die Lehrer zu reden. Ebenso suchen wir den Kontakt und das Gespräch mit der Schülermitverwaltung, um sie bei ihren Projekten zu unterstützen. Das offene und lebendige Miteinander von Eltern, Lehrern und Schülern machen unsere Schule zu einem Ort, an dem neben fachlichen auch soziale Kompetenzen vermittelt werden.“

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4.11    Schülermitarbeit

Was wäre eine Schule ohne Schüler(innen) und ihre Mitarbeit?

Mehr als die Hälfte des Tages verbringen sie in der Schule, und in dieser Zeit nehmen sie nicht nur am Unterricht teil, sondern leisten auch auf anderen Gebieten Beachtliches.

Darunter fallen nicht nur größere Aktionen wie die Mitorganisation bei der Durchführung von Projekttagen   und die Gestaltung des alle zwei Jahre stattfindenden Weihnachtsbasars sowie des jährlichen Sommerfestes, sondern auch die kleinen Dinge im alltäglichen Schulleben wie das regelmäßige Säubern der Schulhöfe, die Gestaltung der Flure und Klassenräume durch Bilder, Projektarbeiten etc.

Oftmals wirken sich auch außerschulische Aktivitäten wie z. B die Reportertätigkeit bei einer Zeitung bereichernd im Unterrichtsgeschehen aus. Ein anderes Engagement kann ebenfalls den Schulalltag prägen: Bis vor einigen Jahren betreuten Schüler(innen) der Jahrgangsstufe 9 als Klassenpaten die Schulneulinge in der Erprobungsstufe, die damit noch einen weiteren Ansprechpartner außer ihrem Klassenlehrer bei Problemen in der neuen Schule, bei der Organisation von Klassenfesten u. Ä. haben – sicher eine sinnvolle Einrichtung, über deren Wiederbelebung es sich lohnt nachzudenken.

Fast schon zum Alltagsleben gehören auch Traditionen wie das Waffel- und Kuchenbacken zum Elternsprechtag oder zum „Tag der offenen Tür“ für die Viertklässler aus den Grund­schulen. Der Erlös dieser Aktionen kommt regelmäßig einem guten Zweck wie dem Eine-Welt-Projekt der Franziskaner in Arco Verde (Nordost-Brasilien) zugute. Dieses Projekt, in dem mehrere unserer Ehemaligen mitgearbeitet haben, ermöglicht bedürftigen Kindern durch vielfältige Unterstützung eine Schulausbildung.

Dieses selbstverständliche soziale Engagement wird z.B. auch immer wieder im Zusammenleben mit ausländischen Mitschülern sichtbar, die im Rahmen eines Austausches oder aus anderen Gründen unsere Schule besuchen und sich ihren eigenen Aussagen nach gut aufgenommen und integriert fühlen. Dies Engagement entfaltet sich auch bei Aktionen gegen Gewalt und Fremdenfeindlichkeit.

Dass unsere Schüler sich insgesamt wohl fühlen und ein durchweg positives Verhältnis zu ihrer Schule haben, zeigt sich nicht erst bei den verschiedenen Abschiedsaktivitäten wie dem in Eigenregie veranstalteten, für seine hohe Qualität bekannten musikalischen Abschluss­abend, den Abifeten und dem Abidenk­mal der Abiturienten, sondern oft auch in den letzten Tagen vor den Ferien/Zeugnissen, wenn in den einzelnen Klassen kleinere Ab­schluss­feierlichkeiten (z.B. „Wichteln“ vor Weihnachten) vorbereitet werden oder ältere Schüler „Zeugniszelten“ veranstalten.

Ihr Zusammengehörigkeitsgefühl dokumentieren viele Schüler außer durch das Tragen eines Freddy-Spee-Shirts speziell in Abschlussklassen auch durch ein klassenspezifisches T-Shirt.

Diesen Zusammenhalt bewies die Schülerschaft besonders auch im letzten Jahr, als mit einer Versammlung unter Beteiligung der Elternschaft vor Unterrichtsbeginn gegen unvertretbare Missstände im Zusammenhang mit der Erstellung unseres Neubaus (Wassereinbruch etc.) protestiert wurde.

Um dieses gute Schulklima auch weiterhin zu erhalten und zu fördern, hofft die Schülerschaft nicht nur auf eigene Ideen, sondern ist natürlich auch für jede Art von Zusammenarbeit mit Eltern und Lehrern bereit.

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4.12    Dokumentation des Schullebens - Kontakte

4.12.1  Rüthener Hefte - erinnernder Rückblick

Seit 1980 erscheinen die Rüthener Hefte wieder jährlich – inzwischen regelmäßig nach den Sommerferien. In den Heften erfolgt ein Rückblick auf das vergangene Schuljahr, indem wichtige Ereignisse aus dem Unterricht und dem Schulleben, aber auch Personalia auf 128 Seiten doku­men­tiert werden: Abitur, Theater, Musical, Unterrichtsprojekte, Tagungen, Austausch, Fahrten, Sport, Veränderungen in Schülerschaft und Kollegium, Wieder­sehens­feiern von Ehemaligen, Vereinsnachrichten etc. Die zahlreichen Beiträge werden von Lehrer(inne)n, Ehemaligen und Schüler(inne)n zur Verfügung gestellt. Dieses Heft dient auch der Identifikation mit der Schule und erstellt eine Brücke zu den Ehemaligen. Die Auflage von 2500 Exemplaren – der Vertrieb erfolgt über den Verein der Eltern, Ehemaligen und Freunde des Friedrich-Spee-Gymnasiums e.V. (s. 6.) – zeigt, dass das Heft einen wichtigen akzeptierten Baustein im Schulleben einnimmt.

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4.12.2  Homepage – aktuelle Infos

Wie die Rüthener Hefte begleitet die Homepage das Schuljahr und ist ein wichtiges Bindeglied zwischen den am Schulleben direkt Beteiligten und Außenstehenden. Durch die Technik bedingt dient sie der schnellen Information und Kommunikation. So enthält sie v.a. aktuelle Hinweise, Termine und Berichte, die den Schulalltag begleiten. Ebenso erlaubt sie direkte Rückmeldungen von Schülern, Eltern und Ehemaligen (Gästebuch, E-Mail). Vor allem viele jüngere Ehemalige, die nicht im Verein der Eltern, Ehemaligen und Freunde des FSG Mitglied sind, schätzen sie als Kontaktmöglichkeit.

Die Homepage soll auch Projekte vorstellen, die über die Schulgemeinde hinaus auf Interesse stoßen. Ziel muss es hier sein, noch mehr Schüler und Lehrer zu finden, die aktiv zu einem breiteren Angebot auf der Homepage beitragen und eine kontinuierliche Präsentation im Internet ermöglichen. Die Voraussetzungen dafür sind zu Beginn des Schuljahres 2005/06 geschaffen worden mit der Umstellung auf ein Content-Management-System (Typo 3), das jederzeit und überall den Zugang auf die zentrale Datenbank erlaubt.

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5         Verein der Eltern, Ehemaligen und Freunde

Der „Verein der Eltern, Ehemaligen und Freunde des Friedrich-Spee-Gymnasiums e.V.“ - derzeit über 750 Mitglieder mit seit Jahren wachsender Tendenz und geleitet von N. Becker - gestaltet durch seine Unterstützungsmaßnahmen seit seiner Gründung 1992 das Schulleben wesentlich mit. Autorenlesungen und Theaterveranstaltungen werden gefördert, Buchpreise für Wettbewerbssieger und Abiturleistungen ausgelobt, Lehrmaterialien angeschafft, Bibliotheksaus­stattungen und Ausstellungsmaterialien gekauft, Fahrten zu Hochschulen, Theatern etc. unterstützt und zunehmend werden Zuschüsse für Klassenfahrten an finanziell bedürftige Schüler vergeben. Auch die Kosten für die Drucklegung und den Versand der Rüthener Hefte als Zeitschrift für die Mitglieder trägt der Verein. Mit Ausgaben derzeit von jährlich ca. 14.000 Euro ist der Verein aus dem Schulleben nicht mehr weg zu denken.

Der Kontakt zu den Ehemaligen erfolgt besonders über die Rüthener Hefte, die an über 2.000 Ehemalige verschickt bzw. von Schüler(inne)n in der Region verteilt werden.

Darüber hinaus finden jährlich durchschnittlich vier Jubiläumstreffen von Abiturjahrgängen in der Schule statt - mit Schulführungen und intensiven Gesprächen zur Schulentwicklung. Zu Jubiläen der Schule wer­den alle Ehemaligen eingeladen - zuletzt zum 75-jährigen Bestehen 2001.

Auf dem jährlichen Nikolaus-Turnier im Volleyball - seit 1982 - treffen sich ca. 15 - 20 Mannschaften, gebildet überwiegend aus Ehemaligenjahrgängen, zu einer 1 1/2-tägigen Ver­anstaltung, bei der der Sport der Mannschaften im Mittelpunkt steht, aber die geselligen Kon­takte nicht zu kurz kommen. Die Organisation liegt beim Lehrerkollegium, die weitere Betreuung erfolgt durch Ehemalige und Eltern.

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Friedrich-Spee-Gymnasium | Lippstädter Str. 8 | 59602 Rüthen
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