Die vorliegende Ausarbeitung ist eine Aktualisierung und
Weiterentwicklung unseres ersten Schulprogramms aus dem Jahre 2001. Vieles wird
einfach modifiziert fortgeschrieben, da es sich weiter im Grundsatz bewährt hat
und ein kleines Kollegium sich nicht verzetteln darf durch aktionistische
Einzelaktivitäten. Mehrere 2001 formulierte Ziele wurden inzwischen erreicht
und damit als Standard integriert. Einige Aspekte waren 2001 noch nicht
thematisiert, wurden aber erkannt, abgearbeitet und verankert. Nicht
vollständig erreichte und weiterhin akzeptierte Zielsetzungen werden nun mit
neuen Akzentuierungen geplant. Darüber hinaus ergeben sich aufgrund
gesellschaftlicher und schulpolitischer Entwicklungen selbstverständlich auch
ganz neue Aufgaben. Wir, Schüler(innen), Eltern und Lehrer(innen), geben dieser
vorliegenden einmütig beschlossenen Festschreibung eine vierfache Perspektive:
Das
Programm dokumentiert - über Richtlinienvorgaben hinaus - unsere
gewachsenen Vorstellungen, unsere Alltagsarbeit, unsere Verpflichtungen
etc. und gibt damit allen Interessierten die Möglichkeit, das Profil des
FSG und seine spezifischen Konkretisierungen, wie sie sich aus der
fortlaufenden Arbeit der Mitwirkungsgremien entwickelt haben, kennen zu
lernen.
Die
kontinuierliche Arbeit an Programmteilen eröffnet(e) allen am Schulleben
Beteiligten die Chance der Selbstvergewisserung und auch
Kooperation/Partizipation und damit letztendlich auch der Identifikation
mit dem FSG. Insgesamt ist dies ein Beitrag zu höherer Transparenz des
Schullebens, die verstärkt die Möglichkeit des Einforderns für Schüler(innen),
Eltern und Lehrer(innen) gewährleistet.
Das
Programm versteht sich aber auch als Arbeitsaufforderung - nicht nur im
Sinne einer Orientierung am Bewährten, sondern auch als Anstoß zur
Weiterentwicklung bei Beachtung der Veränderungen in der Jugendkultur, in
der (empirischen) Unterrichtsforschung sowie der gesetzlichen Vorgaben des
Landes NRW. Unsere Reaktionen auf diese Veränderungen werden ganz explizit
in einzelnen Punkten auch als verpflichtende Aufforderung/Erwartungshaltung
formuliert. Gerade diese Teile des Schulprogramms müssen sich einer
verstärkten Evaluation stellen.
Auf
Unterrichtsfächer und deren Inhalte wird nur eingegangen, wenn ihnen eine
besondere Bedeutung im Profil unserer Schule zukommt.
Mit dem Namen „Friedrich Spee“ hat unser Gymnasium seit 1993
ein besonderes Profil und einen individuellen Auftrag im musischen,
literarischen und gesellschaftlichen Bereich übernommen. Von der Persönlichkeit
und vom Leben des „Hexenanwalts“ Spee ging schon immer eine große Faszination
aus. Sein Lebenswerk, das sich neben seinem literarischen Schaffen vor allem
durch sein pädagogisches Handeln und couragiertes Eintreten für die Grundrechte
des Menschen auszeichnet, macht bis heute Mut, seinem Beispiel zu folgen.
Als Gymnasiallehrer verstand Spee es, die Wissensvermittlung
dadurch zu erleichtern und zu festigen, dass er die in Gedichtform gekleideten
Inhalte zu Liedern komponierte. Bis heute haben 150 Lieder aus seiner Feder
überlebt und gehören zum besonderen Kulturgut unseres Landes. Mit seinen
Gedichten in der „Trutznachtigall“ zählt Friedrich Spee zu den bedeutendsten
Lyrikern des 17. Jahrhunderts und gilt als Schöpfer des geistlichen
Liebesliedes in der neuen deutschen Dichtung.
Seine an die Obrigkeit gerichtete Streitschrift Cautio
criminalis, in der er die Hexenverfolgung seiner Zeit als großes Unrecht
anprangerte, war „die tapferste Tat in der Zeit des 30-jährigen Krieges, eine
Tat der Menschlichkeit und Kultur“ (Golo Mann). Leipniz nennt diese Anklageschrift
„das männlichste Buch, das jemals aus der Feder eines Kämpfers für Wahrheit
und Recht gegen Lüge und Unrecht entstanden ist“. Spee fühlte sich
verpflichtet „mit seinem Bellen sogar Könige aus dem Schlaf zu wecken, wenn
Gefahr droht“. „Es gehöre sich nicht“, angesichts des himmelschreienden Unrechts
„zu denen zu gehören, die der Prophet stumme Hunde heißt, die nicht zu bellen
wissen“. Seine Standfestigkeit und sein waches soziales Gewissen können
gerade in der heutigen Zeit, die durch schnelle Umbrüche, beständigen Wertewandel
und manchmal unverbindlichen Pluralismus bestimmt ist, pädagogisches Leitbild
sein, vorgelebt von einem Mann, der stets an den selbst gestellten Aufgaben
festhielt und sich mit allen seinen Fähigkeiten zum Handeln im Sinne seiner
Überzeugungen verpflichtet fühlte. Sein Eintreten für die Menschenrechte und
seine gegen Fanatismus und kurzsichtigen Egoismus gerichteten Argumentationen
in der Cautio criminalis waren bereits geprägt von einem Denken, das über die
Ideen und Forderungen der Aufklärung und Französischen Revolution zu dem
führte, was später in der Charta der Vereinten Nationen und im Grundgesetz der
Bundesrepublik Deutschland endgültig als Grundrechte des Menschen seinen
Niederschlag fand und formuliert wurde.
Anknüpfungspunkte für den musischen, literarischen und gesellschaftswissenschaftlichen
Schwerpunkt unseres Gymnasiums lassen sich daher im Schulleben leicht finden,
z.B. im Rahmen des Projektunterrichts und bei der Anfertigung von Facharbeiten
in der Oberstufe, aber auch bei Aufführungen und Ausstellungen, die sich mit
Spee auseinander setzen.
Gerade angesichts der Zuwanderungsdiskussionen und
Integrationsnotwendigkeiten in einer sich globalisierenden Welt ist Spee, der
sich für Ausländer in Not einsetzte und sich bei ihrer Betreuung tödlich infizierte,
ein Leitbild für Humanität und Menschlichkeit. Insofern gab er uns auch Kraft
und Ansporn für besondere unterrichtliche und außerunterrichtliche Aktivitäten,
als 2003 einer unserer amerikanischen Austauschschüler in Rüthen überfallen und
verletzt wurde durch fremdenfeindliche Täter. Unsere Arbeit für Akzeptanz von
Unterschieden und der Einsatz für Menschenrechte wurde verstärkt in den
Unterricht integriert.
Das Friedrich-Spee-Gymnasium steht in der Stadt Rüthen in
einer Entwicklungslinie, die dem Bildungswesen besondere Bedeutung einräumt.
Mit der „Normalschule“ zur Ausbildung von Lehrern in Rüthen setzte der
Reformer Friedrich Adolf Sauer von 1795 bis 1803 bedeutende methodische und
inhaltliche Akzente für die Volksschulentwicklung in Westfalen. Auch das Katholische
Lehrerseminar mit Übungsschule und Präparandie zog von 1876-1926 viele Jugendliche
vom Lande an und ermöglichte ca. 1460 Seminaristen eine weiterführende Bildung.
Mit der 1926 eingerichteten Aufbauschule in dem 1915 fertig
gestellten Gebäude des Lehrerseminars erhielt Rüthen eine sechsjährige
Kurzform der höheren Schule, die sich an die Volksschule anschloss. Mit ihr
eröffneten sich endlich individuelle Chancen, dass mehr begabte Kinder aus Rüthen
und Umgebung Zugang zu höherer Bildung erhielten, was ihnen dann auch ein
Universitätsstudium ermöglichte. Inhaltlich war diese Gründung unserer Schule
zwar nach der Richertschen Schulreform 1923/24 deutschkundlich orientiert, doch
setzte die Lehrerschaft auch reformpädagogische Methoden ein. Der
Nationalsozialismus erwies sich dann wie andernorts nicht durchgängig als
Bruch.
Der „Sammelcharakter“ dieser koedukativen Schule verstärkte
sich deutlich ab 1953, als Schüler aus der damaligen DDR (SBZ) und später auch
aus polnischen Gebieten sowie der UdSSR in so genannte Förderklassen, die
überwiegend im St. Petrus Canisius-Schülerheim wohnten, aufgenommen und zum
Abitur geführt wurden. Die Schule stellte sich erfolgreich den neuen
Anforderungen, die mit dem unterschiedlichen kulturellen Hintergrund der
Schüler verbunden waren. 1966 wurde das inzwischen siebenklassige Staatliche
Aufbaugymnasium um ein grundständiges Gymnasium ergänzt. Wachsende
Übergangsquoten von den Grundschulen der Region verdrängten die Bedeutung des
Aufbaugymnasiums, sodass diese Form 1993 auslief. Die erfolgreiche pädagogische
und fachliche Arbeit mit vertriebenen oder umgesiedelten Schülern führte 1982
für sieben Jahre zu Abitur-Kursen mit Vietnamesen (Boat-People) und von 1990
bis 2000 zu viersemestrigen Sonderlehrgängen für Aussiedler(innen) aus den
Nachfolgestaaten der UdSSR. Das Zusammenleben mit diesen Schülergruppen aus
unterschiedlichen Kultur- und Sprachräumen war geprägt von Toleranz und erwies
sich als Bereicherung des Schulalltags.
Die wachsende Zahl der Schüler(innen), die aus der näheren
und weiteren Umgebung zum Rüthener Gymnasium kamen, machte bauliche
Erweiterungen notwendig: Turnhalle, Lehrschwimmbecken und
naturwissenschaftlicher Trakt entstanden. Für die über 1100 Schüler im Jahr
1980 hatte die Stadt Rüthen als neuer Träger durch einen Neubau mit 15 weiteren
Klassen- und Fachräumen, Pausenhalle und zweiter Turnhalle vorgesorgt.
1999/2000 investierte die Stadt u.a. durch Aufstockung des Neubaus weitere
Millionen Euro, um den Kindern der Stadt und aus dem Möhnetal eine
zukunftsorientierte Ausbildung in modernsten Fachräumen für Musik, Kunst und
Informatik zu ermöglichen. Internetanschlüsse in fast allen Klassenräumen
sowie zahlreiche Beamer für Präsentationen zeigen die Bereitschaft, sich neuen
Entwicklungen zu stellen.
Das Friedrich-Spee-Gymnasium, das im September 2001 sein
75-jähriges Jubiläum feierte, erwies sich seit 1926 erst als Aufbauschule,
später als grundständiges Gymnasium mit einem weiten Einzugsbereich als
kulturelles Zentrum des südlichen Kreisgebietes. Mit seinen 720 Schüler(inne)n
hat das Gymnasium heute eine Größe, die eine vielfältige fundierte Ausbildung,
aber zugleich auch ein gut überschaubares Gemeinschaftsleben ermöglicht.
Auf Ehemaligentreffen wird immer wieder belegt, dass die
Tradition der Schule,
pädagogische
Arbeit mit Schülern unterschiedlichster geographischer und sozialer Herkunft
zu leisten (hierzu zählt auch das Bemühen um Aufnahme von Kindern aus sog.
bildungsfernen Schichten in die Jahrgangsstufe 5),
einer
höheren Schule adäquate fachliche Anforderungen inhaltlicher und
methodischer Art zu stellen (belegt auch an den Abiturleistungen und
Lernstandserhebungen),
die
Persönlichkeitsentwicklung der Schüler(innen) auch durch musische Angebote
(Theater, Orchester, Chor), Schüleraustauschprogramme (USA, England,
Frankreich, Lettland) und Betriebspraktika zu fördern,
eine
vielseitige Bildung gewährleistet, die es den Abiturient(inn)en
erleichtert, ihren Platz in Beruf und Gesellschaft zu finden.
Das Friedrich-Spee-Gymnasium sieht im Rahmen des
vorgegebenen Bildungs- und Erziehungsauftrags seine Aufgabe zunächst darin,
möglichst nahtlos an die Ausbildung in der Grundschule anzuknüpfen und den Schüler(inne)n
eine gemeinsame Grundbildung zu vermitteln. In der Sekundarstufe I sollen die
Schüler(innen) befähigt werden, in die Bildungsgänge der allgemein bildenden
oder beruflichen Sekundarstufe II einzutreten oder – als früher Ausstieg – eine
Berufsausbildung aufzunehmen. Neben dem primären Ziel der Sek. II die
Studierfähigkeit zu vermitteln, bleibt auch hier die direkte Berufsorientierung
im Blick.
Der Wechsel von der Grundschule zum Gymnasium stellt für viele
Kinder eine besondere Belastung dar, weil sie aus einer gewohnten Lerngruppe
und einer sehr persönlichen Unterrichtsorganisation in das Fachlehrersystem
eines Gymnasiums kommen. Deswegen bietet das FSG besondere Maßnahmen an, die
Erziehung und Ausbildung in der Erprobungsstufe in besonderer Weise fördern
können. (s. 3.3.2)
Im Rahmen der für die Sekundarstufe I verbindlichen
Stundentafeln setzen wir Akzente, die pädagogische und lernpsychologische
Gesichtspunkte berücksichtigen und den Lernerfolg steigern. Verbunden mit
einer besonderen Anordnung im Stundenplan ist es so möglich, ein breites
Angebot an zusätzlichen Unterrichtsveranstaltungen vorzusehen, wenn die
Versorgung mit Lehrern der Schülerzahl mindestens entspricht.
Die Stundentafel für die Sekundarstufe I lässt einen
Spielraum zur Schwerpunktbildung in den einzelnen Jahrgangsstufen. Ziel
unserer Aufteilung ist es, die Wochenstundenzahl der einzelnen Bereiche in der
Sekundarstufe I zu sichern, dabei aber die spezifische Belastbarkeit in den
verschiedenen Jahrgangsstufen zu berücksichtigen. Deswegen sieht die
Stundentafel besonders für die Jahrgangsstufe 5 vor, dass ein häufiger Wechsel
zwischen den Fächern, die primär verstandesmäßige Anforderungen stellen, mit
den Fächern Musik, Kunst und Sport stattfindet, die vornehmlich musische und
körperliche Fähigkeiten der Kinder ansprechen. Damit befinden wir uns im
Einklang mit neueren wissenschaftlichen Erkenntnissen.
Der „freie Samstag“ wird an anderen Schulen dadurch
erreicht, dass jeder Wochentag mit jeweils 6 Unterrichtsstunden ausgefüllt ist
und die überhängenden Stunden des Wahlpflichtbereichs II und zusätzliche
Unterrichtsangebote in die siebten Stunden bzw. in den späteren Nachmittag
fallen. Demgegenüber haben wir mit dem „Rüthener Modell“ eine Aufteilung entwickelt,
die auf der einen Seite einen freien Samstag ermöglicht, andererseits aber die
Schüler nicht mit pädagogisch fragwürdigen siebten Stunden und unzumutbaren
Wartezeiten belastet. Da ein großer Teil unserer Schüler mit öffentlichen Verkehrsmitteln
zur Schule kommt, fahren nach der fünften Stunde und nach Schulschluss um 13.15
Uhr Busse in alle Richtungen. Zu den anderen Zeiten müssten die Schüler zum
Teil sehr lange auf den fahrplanmäßigen Bus warten. Unser Stundenplanraster ist
daher neben den sechs Stunden von Montag bis Freitag am Mittwoch um eine 8.
und 9. Stunde erweitert auf insgesamt 32 Wochenstunden. Die Mittagspause in
der 7. Stunde ist auf eine Zeitstunde verlängert. In dieser Zeit können
ortsansässige Schüler mit Einwilligung der Eltern nach Hause gehen. Alle
Schüler können in der Mittagspause Angebote der Schule im Bereich Sport oder
Informatik nutzen bzw. die Cafeteria aufsuchen. Diese gemeinsame Freistunde
wird von vielen Schüler(inne)n vor allem deswegen geschätzt, weil sie außerhalb
des Unterrichts Gemeinschaft erfahren können. Danach – 15.50 Uhr – fahren Busse
in alle Richtungen, sodass viele Schüler kurz nach 16 Uhr zu Hause sein können.
Am Mittwoch entfällt die Hausaufgabe für den nächsten Tag.
In diesem Stundenplanraster haben die Stundentafeln aller
Klassen Platz, viele Jahrgangsstufen haben mindestens eine freie sechste
Stunde und können diese so für Förderunterricht oder Chorteilnahme nutzen. Die
vierte Stunde der dritten Fremdsprache liegt ebenfalls in diesem Raster. Dieses
Modell hat sich bisher bewährt und muss sich nun den Herausforderungen der
Verkürzung der Gymnasialzeit auf acht Jahre und den damit einhergehenden
Ausweitungen des wöchentlichen Stundenvolumens stellen.
Einmal im Jahr öffnet das Friedrich-Spee-Gymnasium seine
Türen, um den Viertklässlern aus den Grundschulen Rüthens und seiner
umliegenden Ortschaften, aber auch aus denen des Möhnetals die Gelegenheit zu
geben, sich zusammen mit ihren Eltern ein Bild einer weiterführenden Schule zu
machen.
Was vor Jahren mit dem Besuch von ungefähr 15 Eltern und
ihren Kindern mit einem recht spontanen Unterrichtsbesuch in einer Sexta an
einem Samstagmorgen begann – Unterricht wurde damals noch 14-tägig samstags
erteilt – ist heute zu einer Veranstaltung geworden, bei der sich
durchschnittlich 100 Schüler(innen) mit ihren Eltern und z.T. auch Geschwistern
in der Alten Aula des Rüthener Gymnasiums versammeln.
Nach einer musikalischen Einstimmung durch unsere
Fünftklässler können die Grundschüler an kurzen Unterrichtsstunden teilnehmen.
Fächer wie Latein und Französisch als neue Fremdsprachen sind besonders
beliebt, aber auch Biologie-, Erdkunde- und Geschichtsunterricht werden
begeistert aufgenommen.
Unterdessen steht das Kollegium den Eltern zur Verfügung,
um
Fragen zur Schulform Gymnasium,
einige
der dringenden Fragen, die beim Übergang von der Grundschule zur weiterführenden
Schule interessieren, sowie
Fragen
zur pädagogischen Konzeption des Friedrich-Spee-Gymnasiums
zu beantworten.
Der Verlauf der ersten Schulwoche ist so konzipiert, dass
die
Schüler(innen) ihr neues Umfeld kennen lernen können,
die
Klassengemeinschaft gefördert wird u.a. durch verstärkten
Klassenlehrerunterricht,
Programme
zur Konzentrationsfähigkeit und zum effektiven Lernen in Zusammenarbeit
mit dem Elternhaus begonnen werden und
wir
uns um einen möglichst schnellen Ausgleich von Unterschieden im
methodischen Bereich bemühen.
Dabei bietet die Planung unseres neuen Konzepts zu den
Bereichen „Soziales Lernen“ und „Methodentraining“ (besonders in Mathematik und
Englisch) oft Anlass für intensive Gespräche. Auch darüber hinausgehende
Auskünfte zur Stundentafel der Sekundarstufe I allgemein, sowie zu Wahlmöglichkeiten
im Differenzierungsbereich werden erteilt.
Besonders wertvoll für die Eltern sind die Informationen der
Vertreter der Schulpflegschaft und der Klassenpflegschaften der
Erprobungsstufe. Sie können nämlich auf Grundlage ihrer konkreten Erfahrungen
mit dem Schulalltag nützliche Entscheidungskriterien für den Übergang zur
weiterführenden Schule aus der Sicht der Eltern einbringen. Dieser Praxisbezug
stellt eine wesentliche Bereicherung der Beratung der Eltern dar.
Nach diesen Gesprächen treffen die Eltern ihre Kinder, die
inzwischen nach der Unterrichtsstunde in den Sporthallen ihrem natürlichen
Bewegungsdrang unter der Anleitung einiger Sportkolleg(inn)en nachgekommen
sind, wieder, um durch das Schulgebäude geführt zu werden. So können Eltern und
Kinder gemeinsam zum Abschluss des Tages einen Überblick über die räumliche und
technische Ausstattung der Schule gewinnen und während kleiner Vorführungen in
den Fachräumen einen ersten Eindruck von der Themenvielfalt der Fächer
bekommen.
Dieser Tag wird besonders von den Eltern als interessant und
informativ eingeschätzt.
Der Übergang von der Grundschule zum Gymnasium und das
Erreichen der Ziele in der Erprobungsstufe werden durch verschiedene Maßnahmen
unterstützt, von denen sich die meisten an unserer Schule seit längerer Zeit
bewährt haben.
Nach dem ’Tag der Offenen Tür’ (s. 3.3.1) werden die
zukünftigen Sextaner vor den Sommerferien eingeladen, um ihre(n)
Klassenlehrer(in) und ihre Mitschüler(innen) kennen zu lernen. Dabei werden
Informationen zur ersten Schulwoche vermittelt, um Ängste vor der neuen Situation
abzubauen und um praktische Überlegungen (zum Beschaffen von
Unterrichts-material) langfristig tätigen zu können. Die Eltern bekommen
parallel dazu Informationen zum Start ihrer Kinder im neuen Schuljahr.
Für die erste Schulwoche gibt es einen speziell entwickelten
Stundenplan, der darauf ausgerichtet ist, dass die neuen Schüler(innen)
allmählich und sukzessiv alle Fächer und Fachlehrer kennen lernen. Der
Klassenlehrer unterrichtet die Klasse verstärkt in dieser ersten Woche und
stimmt die Inhalte (der „Soziales Lernen“-Stunde) auf die Bedürfnisse der neuen
Lerngruppe ab: Kennenlern-Phasen, die Orientierung in der Schule sowie Regeln
im Umgang miteinander stehen im Mittelpunkt.
Ein schrittweises Heranführen an die einzelnen Fächer wird
durch Absprachen mit den Fachlehrern gewährleistet. Es wird aus zwei Gründen
bewusst darauf verzichtet, die erste Woche durch weitere Projekte und
Aktivitäten, die eher spielerischen Charakter haben, aufzulockern. Erstens sind
die Schüler(innen) sehr daran interessiert, die verschiedenen Fächer mit ihren
Ansprüchen kennen zu lernen, und zweitens soll nicht der Eindruck vermittelt
werden, dass der Übergang keine neuen Anforderungen mit sich bringt. Das
Bewältigen angemessener Probleme gehört zu den Zielen im Rahmen schulischen
Lernens.
Die Kennenlerntage im ersten Halbjahr (Übernachtung in einer
Jugendherberge in der näheren Umgebung) dienen vorrangig dem sozialen Lernen im
Klassenverband.
Die Zusammenarbeit mit den Grundschullehrern hat im Rahmen
der Arbeit in der Erprobungsstufe einen hohen Stellenwert. Der Austausch des
Wissens und das Treffen von Vereinbarungen bezüglich des praktizierten Lernens
an den verschiedenen Grundschulen und der genauen Erwartungen unseres Gymnasiums
sind Voraussetzung für einen effektiven Unterricht in den Jahrgangsstufen 5 und
6. Die Teilnahme der Grundschullehrer an Erprobungsstufenkonferenzen
ermöglicht außerdem eine bessere Einschätzung der individuellen Persönlichkeit
des Schülers und seines Leistungsprofils. Ziel ist es, die Möglichkeit des
Hospitierens an den Grundschulen häufiger zu nutzen, um die Voraussetzungen der
Grundschüler auch durch eigene Erfahrungen kennen zu lernen.
Die bisher getroffenen Maßnahmen im Bereich des Spektrums
’Lernen lernen’, nämlich Informationen von Fachleuten an Elternabenden,
Absprachen zwischen Fachlehrern bezüglich eines gezielten Methodeneinsatzes –
besonders in Mathematik und Englisch, Unterrichtsreihen zu diesem Thema, das
Transparentmachen entsprechender Probleme für die Schüler, besonders im
Hinblick auf das Ziel des ’autonomen Lerners’, sollen in Zukunft noch
systematischer und umfassender durchgeführt werden. Die getroffenen Maßnahmen,
die erstmals im Schuljahr 2005/06 zu einem Konzept verdichtet wurden, sollen im
kommenden Schuljahr auch durch systematische Befragungen vonEltern, Lehrern und Schülern überprüft und
weiter entwickelt werden. Erste Eindrücke signalisieren positive Auswirkungen.
Insgesamt wird die Arbeit in der Erprobungsstufe von den
Eltern sehr positiv aufgenommen.
Zum vierten Mal wird im Schuljahr 2005/06 eine ’Inselwoche’
auf Borkum für die Jahrgangsstufe 6 durchgeführt. Fachübergreifendes Lernen in
den Fächern Biologie, Geographie, Sport, Kunst und Deutsch ist in diesem Rahmen
entscheidend. So werden verschiedene Themen, z.B. ’Am Meer' (Entstehung der
Insel, Gezeiten, Urlaub, Sturmfluten und Deichbau, Schutz des Wattenmeeres) vor
der Fahrt im Geographieunterricht vorbereitet und während der Fahrt durch praxisbezogenes
Arbeiten vertieft. Dieser 'Inselunterricht' wird fachübergreifend durchgeführt,
indem z.B. das Leben im Wattenmeer als biologische Perspektive die geographischen
Aspekte ergänzt und bestimmte Sachbereiche in englischer Sprache erarbeitet werden.
Zum individuellen Ablauf eines Tages gehören Unterrichtsphasen, in denen im
Sinne der ’Öffnung von Schule’ Orte außerhalb der Unterkunft (z.B. eine
geführte Wattwanderung oder das Heimatmuseum) aufgesucht werden. Hinzu kommen
Zeiträume, die dem sozialen Lernen dienen. Dies erweist sich dann als besonders
bedeutsam, wenn aufgrund der Sprachenwahl eine Klassenneubildung in der
Jahrgangsstufe 6 notwendig war. Bestimmte Gruppenspiele und sportliche
Aktivitäten werden dementsprechend vorbereitet. Wichtig ist es auch zu lernen,
die Freizeit sinnvoll zu gestalten. Hier wird besonderer Wert darauf gelegt,
Phasen der Muße einzuräumen und zu erleben.
Nachdem in Klasse 6bei der Sprachenfolge derzeit zwischen Französisch und Latein gewählt werden
kann, beginnt mit dem Abschluss der Erprobungsstufe in Klasse 7 die
Mittelstufe.
In der 9. und 10. Klasse - demnächst schon ab Klasse 8 -
umfasst der Unterricht den 'normalen' Pflichtbereich und den Wahlpflichtbereich.
Es ist die Aufgabe dieses Wahlpflichtbereiches, den Schüler(inne)n im Rahmen
der Gegebenheiten der Schule eine Schwerpunktsetzung zu ermöglichen, die
ihren Fähigkeiten und Interessen entspricht. Wegen der unterschiedlichen
Neigungen und Fähigkeiten bezieht sich das Angebot der Schule daher auf alle
drei Lernbereiche, denen man die Unterrichtsfächer zuordnen kann.
Da ist zum einen mit Französisch das Angebot der 3.
Fremdsprache, zum anderen bestehen Wahlmöglichkeiten im
mathematisch-naturwissenschaftlich-technischen Bereich - hier wird die
Informatik angeboten - und im gesellschaftswissenschaftlichen Bereich mit zwei
Kombinationskursen: Politik/Wirtschaft oder Kunst/Gesellschaft.
Waren es zwischenzeitlich zwei Informatikkurse, die wir auf
Grund der Nachfrage und der neuen räumlichen und technischen Voraussetzungen
erstmals seit dem Schuljahr 2000/01 einrichten konnten, hat sich das
Wahlverhalten seitdem etwas verlagert. Da viele Schüler offensichtlich über
hinreichende Grundkenntnisse am Computer verfügen, kommt dies den anderen Angeboten
zugute. Hier ist zu hoffen, dass das ausgewogene Verhältnis der drei
Lernbereiche auch zukünftig beibehalten werden kann.
Die Vorbereitung auf die Qualifikationsphase der Oberstufe
erfolgt demnächst aufgrund der Verkürzung der gymnasialen Schulzeit schon in
der Klasse 10.
Über die Anfertigung einer Facharbeit als schriftliche
Hausarbeit sollen die Schüler(innen) mit den Prinzipien und Formen
selbstständigen, wissenschaftspropädeutischen Lernens stärker vertraut gemacht
werden. Sie ersetzt in der Jahrgangsstufe 12.2 die erste Klausur.
Das Thema, das aus dem Unterricht erwachsen soll, wird
festgelegt nach Absprache und mit Genehmigung des unterrichtenden Lehrers. Bis
zu vier (evtl. fünf) Facharbeiten sind anzunehmen (bei Unterricht in zwei
Kursen sechs) und fachlich zu begleiten. Der Bearbeitungszeitraum beträgt zwei
Monate (Mitte Januar bis Mitte März). Die Vorbereitung der Schüler(innen)
erfolgt über das Angebot von Einführungskursen zur Nutzung von Rechner und
Internet, über das Kennenlernen der Darstellungsform im Deutschunterricht und
über einen Workshop, in dem formale Vorgaben, Mediennutzung, Beurteilung/Bewertung
erarbeitet werden.
Diese Vorbereitung auf die Facharbeit soll in den nächsten
Jahren zu einem Konzept „Methoden-Lernen“ analog zum Konzept in der Jgst. 5
erweitert werden. Ziel ist u.a. eine Sicherung des bisher erarbeiteten
Standards und eine Integration der Neuzugänge aus Haupt- und Realschule.
Da Fächerkopplungen in der Oberstufe nicht
institutionalisiert sind, liegt fächerverbindendes/ fächerübergreifendes Lernen
in der Verantwortung der Fachkonferenzen. Darüber hinaus ist für alle Schüler(innen)
im Rahmen ihrer Oberstufenlaufbahn die Teilnahme an einem entsprechenden
übergreifenden Projekt auf Jahrgangsstufenebene verbindlich.
Bei den letzten Jahrgängen wurde das Konzept der fächerübergreifenden
Projekte auf die Vorbereitung und Durchführung der gemeinsamen Fahrt in der
Stufe 13 bezogen – auch um auf diesem Wege den Charakter einer Studienfahrt zu
betonen.Die Projekte in Bezug auf
geographische, kulturelle, geschichtliche sowie biologisch-chemische Themen
haben einen direkten Praxisbezug zu dem Fahrtziel und werden von den Schüler(inne)n
in Gruppen arbeitsteilig durchgeführt. Die Ergebnisse werden in Informationsmappen
aufbereitet und auf der Studienfahrt präsentiert. Diese neue Form der Durchführung
bedarf der Evaluation bei Schülern und Lehrern im Hinblick auf die
Gewährleistung eines wissenschaftspropädeutischen und fächerübergreifenden
Charakters.
Im Rahmen einer „zeitgemäßen Allgemeinbildung“ gehört es
auch zu den grundlegenden Aufgaben gymnasialer Bildung, die Schüler(innen) auf
die Wirtschafts-, Arbeits- und Berufswelt vorzubereiten. Dies Ziel umfasst
nicht nur Wissen über rein wirtschaftliche Tatbestände, Zusammenhänge,
Prozesse und Probleme, sondern beinhaltet auch die Kenntnis sozialer Implikationen
vor Ort und weltweit.
Dem Betriebspraktikum im Sinne einer Realbegegnung mit der
Arbeitswelt, die erfahrungsbezogenes Lernen ermöglicht, kommt in diesem Rahmen
eine besondere Bedeutung zu. Das Praktikum soll für den Einzelnen als auch für
den Unterricht Folgendes leisten:
Erfahrung
vielfältiger Anforderungen und Bedingungen am Arbeitsplatz,
Erfahrung
des häufig komplexen betrieblichen Leistungserstellungsprozesses,
Erfahrung
des Betriebes als Sozialgebilde mit divergierenden Interessen.
Dabei lassen sich die Einzelerfahrungen durch Reflexion über
das Betriebspraktikum und mittels berufs- und anforderungsbezogener Aspekte in
geeigneten Unterrichtsfächern zu einem Überblick über die Arbeitswelt bündeln.
Darüber hinaus kann auf diesem Wege die fachliche und persönliche Kompetenz
der Schüler(innen) für eine Berufs- und Studienentscheidung verbessert werden.
Schon der den Schüler(inne)n obliegende Zwang zur Wahl einer
Praktikumsstelle aus dem (über-)regionalen Angebot fördert die Überprüfung von
Berufspräferenzen.
Mit 14 Arbeitstagen hat das Praktikum, das Ende der
Jahrgangsstufe 11.1 liegt, einen aus Sicht der Betriebe und der Schule
angemessenen Umfang. Über Berichtshefte, bei deren Bewertung durch die Schule
besonders auf das Reflexionsvermögen abgehoben wird, sowie durch Gruppengespräche
werden die Schüler(innen) zur Analyse ihrer Erfahrungen veranlasst.
Der berufsorientierende Charakter des Praktikums findet eine
Hinführung durch den in der Jgst. 9 stattfindenden „Girls’ – Day“, der zu einem
Berufsorientierungstag für alle Schüler der Klassen 9 erweitert worden ist.
Eine Erweiterung erfolgt durch diverse Angebote des Arbeitsamtes, durch das Angebot
von Berufseignungstests und durch schulinterne Veranstaltungen, die einen
Einblick in konkrete Studien- und Berufsfelder liefern. Daneben bieten wir
individuelle Beratungen zu freiwilligen Praktika (u.a. work experience),
Auslandsaufenthalten, Universitätsbesuchen usw., die ihre Ergänzung finden
durch kursspezifische Exkursionen.
Entwicklung
Der geringe - sehr stark regional geprägte -
Erfahrungshorizont der Schüler(innen) über die moderne Arbeitswelt macht eine
stärkere Einbeziehung außerschulischer Lernorte (Industrie, Institutionen,
Dienstleistungsbereichen, Universität, Kulturbetrieb usw.) in den Schulalltag
notwendig. Daher wird den Schüler(inne)n offeriert, die Initiative zu ergreifen
und sich auch im überregionalen Raum nach geeigneten Praktikaplätzen umzusehen.
Die Bereitschaft zu einer größeren Mobilität als Voraussetzung zu einer
derartigen Ausweitung ist in der Schülerschaft vorhanden.
In der gymnasialen Oberstufe bestimmen die Schüler(innen)
mit ihren Wahlen das Kursprofil der Jahrgangsstufe. Damit bei geringen
Schülerzahlen möglichst viele gewählte Kurse nebeneinander belegt werden
können, verteilt das FSG die Leistungskurse bei Bedarf auf drei Schienen, die
mit angegliederten Grundkursen die Wahlmöglichkeiten wesentlich erweitern. Eine
individuelle Schwerpunktbildung aus den drei Aufgabenfeldern ist daher im
Rahmen der Pflichtbindungen grundsätzlich möglich.
Um die Zahl der einzurichtenden Kurse und damit die Vielfalt
im Fächerkanon im Qualifizierungsbereich der Oberstufe im Interesse der
Schüler(innen) zu erhöhen, wird seit Jahren eine Kooperation mit dem
Warsteiner Gymnasium im Leistungskursbereich durchgeführt. Gemeinsame
Entscheidungsprozesse der zuständigen Lehrer(innen) der beiden Schulen auf sog.
Kooperationssitzungen in Anwesenheit von Eltern und Schülern erzeugen die
notwendige Transparenz und damit Akzeptanz. So ist es möglich, die zunächst
geringeren Wahlmöglichkeiten in zahlenmäßig kleinen Jahrgangsstufen deutlich
zu verbessern.
Gelegentliche gemeinsame Wanderungen der Kollegien zur
Förderung des Kennenlernens und der fachlichen Kommunikation sollen die Basis
für gemeinsame Veranstaltungen der Fachschaften legen - mit dem Ziel, die
Anforderungen in der Mittel- und Oberstufe abzustimmen, um so die fachlichen
Grundlagen zwischen den Schüler(inne)n der Schulen zu harmonisieren und evtl.
die Kooperation auch auf Grundkurse ausweiten zu können. Letzteres könnte
langfristig bei rückläufigen Schülerzahlen in der Region im Interesse der
Schülerschaften der beiden Schulen notwendig werden.
Die gesellschaftliche Bedeutung der Telekommunikation oder
Neuen Medien nimmt ständig zu, wie die gesellschaftliche Diskussion darüber und
die Vielzahl neuer IT-Berufe belegen. Damit verbunden steigen auch die
Anforderungen der Arbeitswelt und Gesellschaft allgemein an die Schule.
In der Schule sollten in erster Linie handlungsorientierte
Zugangsweisen erprobt werden mit dem Ziel, die Schülerinnen und Schüler in die Lage
zu versetzen, die Neuen Medien zielsicher einzusetzen und Vor- und Nachteile
dieser Entwicklung einschätzen zu können. Das bedeutet, dass die
Auseinandersetzung mit den Neuen Medien keineswegs auf Informatikkurse beschränkt
sein darf. Es kann sich aber auch nicht um einseitige Technikgläubigkeit
handeln, sondern bedarf der intensiven inhaltlichen Planung in den Fachschaften
und fächerübergreifend.
Die räumlichen und technischen Voraussetzungen für einen
sinnvollen Einsatz sind seit dem Schuljahr 2000/01 weitestgehend gegeben. So
verfügt die Schule über zwei Computerräume mit Internetzugang, zwei Sonderräume
mit kompletten audiovisuellen Präsentationsmöglichkeiten (Video, Verstärker,
Beamer). Ähnliche Ausstattungen gibt es auch in den meisten Fachräumen. Weitere
Internetzugänge gibt es zudem für Schüler (Internet-Cafe mit vier Rechnern)
und für Lehrer (Lehrerzimmer). Alle Computer sind vernetzt und an das
schuleigene Intranet angeschlossen. Die meisten Klassenzimmer sind bereits mit
dem Serverraum verkabelt und lassen sich bei Bedarf mit einem PC ausstatten.
Alle PCs verfügen über eine Standardsoftwareausrüstung.
Folgende Möglichkeiten sind vorhanden bzw. werden ausgebaut:
Informationsbeschaffung
Ausbau
des schuleigenen Intranets, d.h. Vernetzung der Hard- und Software im
schulischen Bereich
aktuelle
Informationsbeschaffung aus schulintern aufbereiteten Websites und Datenbanken
Materialbeschaffung
per Internet
Zugangsmöglichkeit
für Lehrer und Schüler ins Internet, auch außerhalb der Unterrichtsstunden
Nutzung
der Authentizität der Kommunikation im Internet
Unterstützung
des Fremdsprachenunterrichts ( E-Mail- und Internetprojekte, fremdsprachliche
Programme )
Durchführung
fach- und schulübergreifender Projekte, insbesondere auch außerhalb der
Fächer der informationstechnischen Bildung, z.B. im Rahmen des
Comenius-Projektes.
Computer
unterstützen den Lernprozess bei der Erstellung von Hausaufgaben,
Referaten oder Facharbeiten.
Die
Schule fördert die Schüler(innen) bei der Erstellung geeigneter
Präsentationen (Textverarbeitung, Präsentationsprogramme )
Förderung
von Kontakten
Kontakte
zu anderen Schulen ( z.B. den Partnerschulen)
Unterstützung
des einübenden Lernens
z.B.
durch Lernspiele, Vokabel- oder Grammatiktrainer und Empfehlung unterrichtsbegleitender
Lernsoftware
Fortbildung
Zum Schulprofil gehört auch die kontinuierliche
Fortbildung des Kollegiums durch interne und externe Maßnahmen. In der
Vergangenheit hat es folgende interne Veranstaltungen gegeben:
Bedienung
der Hardware
der
PC im Netzwerk
Aufbau
und Ziele des Intranets
Zugangsmöglichkeiten
zum Internet
Downloads
aus dem Internet und Weiterverarbeitung in der Textverarbeitung
grundlegende
Gestaltungsmerkmale von Texten, v.a. Arbeit mit Tabellen
gezielte
Suche im Internet
Diese
„Kulturtechniken“ gehören inzwischen weitgehend zum Alltagsgeschäft im
Schulbetrieb.
Weitere Fortbildungsmaßnahmen beziehen sich v.a. auf:
Alternative
Präsentationsmöglichkeiten von Daten für Schüler und Lehrer über Powerpoint
hinaus,
Einführung
in die Homepagegestaltung mit dem Schwerpunkt der Aufbereitung von Informationen
für einen erleichterten schulinternen Datenaustausch,
die medialen Aspekte der Umsetzung der
Kernlehrpläne, die mit Beginn des Schuljahres 2005/06 in Kraft getreten
sind,
das Internet als Austauschbörse für
Lehrer und Schüler (z.B. über Lo-net),
die filmische Aufbereitung von
Unterrichtsergebnissen.
Grundsätzlich gilt, dass Beamte zur Ausbildung ihres
Nachwuchses verpflichtet sind. Die Unterrichtenden unserer Schule nehmen diese
Herausforderung gerne an, denn Referendare kosten nicht nur Arbeitszeit, sie
geben auch wichtige Impulse für die erfahrenen Lehrer.
Nach wie vor erfolgt ein zentraler Teil der Referendarsausbildung
durch die Fachlehrer. Zum schulischen Ausbildungsanteil gehört u. a. Anleitung
und Beratung, Ermöglichung vielfältiger Erfahrungen (nicht nur im Fachunterricht,
sondern auch bei Elternberatung, Klassenfahrten und anderen außerunterrichtlichen
Schulveranstaltungen). Seit 1999 sind Schulgruppensitzungen unter der Leitung
der Ausbildungskoordinatoren in das Ausbildungsprogramm aufgenommen
worden. Für die Schulgruppensitzungen wurden in Kooperation der beteiligten
Schulen und dem Studienseminar Eckwerte vereinbart. Inhalte sind z.B.
alltägliche und besondere Aufgaben und Pflichten von Lehrer(inne)n,
Hausaufgaben, Probleme und Verfahren der Leistungsbewertung,
Versetzungsordnung Sek. I, Verfahren beim Abitur, Umsetzen innovativer
Elemente der Richtlinien usw. Die Absprachen zwischen Studienseminar und
Ausbildungsschulen sehen schulspezifische Schwerpunkte vor. An unserer Schule
nutzen wir diese dergestalt, dass wir einen wesentlichen Teil der Schulgruppensitzungen
auf die Bearbeitung von konkreten Problemen der Referendare verwenden. Dabei
werden im Verlauf des Schuljahres durch die immer neuen Probleme die genannten
Inhalte für die Schulgruppensitzungen fast automatisch abgearbeitet
(Elternsprechtag – Elternberatung, Projekttage – innovative Elemente der
Richtlinien, mündliches Abitur – Verfahren beim Abitur, Schuljahresende –
Versetzungsordnung usw.). Lernen ist hier ein begleitendes Reflektieren in der
Gruppe über das, was im Schuljahresrhythmus ohnehin an Aufgaben anfällt. Diese
Form des Lernen halten wir für besonders effektiv und unserem Schulprofil
angemessen.
Einerseits profitieren die Referendare von den Kenntnissen
und Erfahrungen der bewährten Lehrer. Aber andererseits sind auch die
angehenden Lehrer für die langjährig Unterrichtenden ein Gewinn: Referendare
geben neue Impulse, zwingen zur vertieften Auseinandersetzung mit den neuen
Richtlinien, stellen alte Gewohnheiten infrage, bringen neue Methoden ein usw.
Das Pflegen der produktiven Dynamik im gegenseitigen Geben und Nehmen zwischen
erfahrenen Lehrer(inne)n einerseits und Referendar(inn)en andererseits kann
als Bereicherung angesehen werden.
Studierende der Lehramtsstudiengänge an NRW-Universitäten
müssen zwischen zwei und acht Wochen sog. Schulpraktische Studien im Rahmen
ihrer Ausbildung absolvieren (Praktikum). Sie werden von den
Ausbildungskoordinatoren unserer Referendare betreut. Bis zu drei Studierende
(zwei pro Fach) nehmen wir gleichzeitig auf.
Lernstandserhebungen werden derzeit als ein zentrales Mittel
gesehen, um den Leistungsstand in den Fächern Mathematik, Englisch und Deutsch
zu überprüfen. Wir stellen uns selbstverständlich diesen Vergleichen und
streben einen einer höheren Schule adäquaten Leistungsstand an. Vergangene
Tests haben gezeigt, dass uns dies auch gelingt. Bei Leistungsdefiziten in
einzelnen Klassen wird Ursachenforschung betrieben und Abhilfe versucht u.a.
über Korrektur der Unterrichtspraxis oder Zusatzunterricht.
Qualität von Schule, die im Spektrum von Bildung und
Erziehung anzusiedeln ist, ist allerdings komplexer, als diese landesweit
durchgeführten Erhebungen. Während die Leistungsfähigkeit besonders im Bereich
Wissen etc. durch Vergleich noch am ehesten erfasst werden kann, ist die
Atmosphäre einer Schule (u.a. als Interaktion zwischen den Schülern und in
Bezug zur Lehrerschaft) schwerer zu überprüfen. Unter pädagogischer Qualität,
einer wichtigen Ergänzung zur fachlichen Leistung, verstehen wir ein Klima der
Toleranz und Achtung, die Schaffung eines angstfreien Raumes. Die
Schüler(innen) haben Anspruch auf Zuwendung, Geduld und Fehlertoleranz. Eine
fehlende derartige Kultur führt eher zu Gewalt, Aggression und Zerstörung - Negativa,
die unserem Schulleben fremd sind. Positiv drückt sich die vorhandene soziale
Motivation, die von der Schülerschaft immer wieder initiativ werdend gezeigt
wird, aus durch Hilfestellung für Asylbewerber, Unterstützung der Arbeit mit
Straßenkinder in Südamerika, Unterstützung einer Kinderabteilung einer
Krebsklinik usw.
Ein vertrauensvoller Umgang miteinander und die
Bereitschaft, die Schüler(innen) zu fordern und zu fördern, ist maßgebend
dafür, dass inzwischen ca. 35 % unserer Schüler(innen) bei den Neuzugängen aus
anderen Schuleinzugsbereichen stammen. Zudem „schafft“ ein nicht unerheblicher
Teilder Schüler(innen) das Abitur, bei
denen nach der Grundschule „nur“ eine Realschulempfehlung vorlag. Dies sehen
wir als Ausdruck unseres Engagements bei der Förderung aller Schüler(innen).
Unsere Schüler(innen) tragen stolz Kleidung mit der Aufschrift
„Ich bin ein Freddy“. Das soll auch so bleiben!
Qualitätssichernde Maßnahmen, die bereits durchgeführt
werden aber auch immer wieder neuer Anstrengungen im weiteren Entwicklungsprozess
bedürfen, sind die folgenden:
In den Fachkonferenzen wird die
Möglichkeit genutzt, alle an der Mitwirkung in der Schule Beteiligten -
Schüler(innen), Eltern und Kollegen(innen) - zur Optimierung des Unterrichts
und der Qualitätssicherung heranzuziehen:
Unterrichtsreihen
werden regelmäßig vorgestellt und diskutiert, besonders im Hinblick auf
die Gewährleistung der Umsetzung der Richtlinien und im Zusammenhang mit
thematischen Schwerpunkten von Fortbildungsveranstaltungen.
Vorlagen
für Leistungsüberprüfungen verschiedener Jahrgangsstufen werden dabei
besprochen; der Aufgabenapparat, die konkreten Anforderungen und die Bewertung
stehen dabei im Mittelpunkt.
c)
Die Rezeption neuer fachwissenschaftlicher Beiträge und anschließende Bewertung
ist regelmäßig Gegenstand der Fachsitzungen.
In
jeder Fachsitzung nichtschriftlicher Fächer in der Sek. I sollen
abwechselnd bisher wenig erprobte Unterrichtsinhalte bzw.
methodisch-didaktische Zugänge vorgestellt werden.
Die vorgeschriebenen Parallelarbeiten
werden vorbereitet und geschrieben, zunächst unter den betroffenen
Kollegen besprochen und die Auswertung als Anregung in die Fachkonferenz
weitergegeben.
Schulinterne Wettbewerbe in Mathematik
und Deutsch werden in der Sek. I durchgeführt.
Klassenarbeitsentwürfe und korrigierte
Arbeiten werden in regelmäßigen Abständen in den verschiedenen
Jahrgangsstufen von der Schulleitung in Zusammenarbeit mit den jeweiligen
Koordinatoren eingesehen und auf Übereinstimmung mit den Richtlinien und
Bewertungsnormen sowie im Hinblick auf die Vergleichbarkeit überprüft.
In der Zusammenarbeit von
Fachkonferenzen und einzelnen Kollegen mit den entsprechenden
Fachschaften des Kooperationsgymnasiums ergeben sich weitere Möglichkeiten
der Qualitätsabstimmung.
Regelmäßiger Schüleraustausch mit
Partnerschulen dient der Qualitätssicherung (Motivation für Fremdsprachen,
Anwendung in realen Situationen, Sicht auf Deutschland von außen, Anbahnung
internationaler Perspektiven usw.).
Die Versetzungskonferenzen am Ende der
Erprobungsstufe sichern durch entsprechende Übergangsempfehlungen den
Leistungsstand der Mittelstufe.
Wie in der Vergangenheit schon die
Abiturprüfung (als auch die Fremdkorrekturen) für fast alle Fächer könnte
ab 2006/07 auch die zentrale Abschlussprüfung in Mathematik, Englisch und
Deutsch am Ende der Jgst. 10 eine deutliche Qualitätsprüfung werden.
Seit dem Schuljahr 1998/99 beschäftigten sich die Mitglieder
des Kollegiums an Pädagogischen Tagen mit den vor dem Hintergrund eines
Strukturwandels der Jugendphase veränderten Lernsituationen, die z.B. eine
stärkere Schülerorientierung herausfordern.
Mit
Konflikten im schulischen Alltag aufgrund veränderter schulischer und
gesellschaftlicher Rahmenbedingungen, insbesondere mit Störfällen im
Unterricht.
Inselwoche,
Kennenlerntage, 1. Schulwoche. Insbesondere für die Inselwoche wurde ein
sehr erfolgreiches Konzept entwickelt. Hier findet auch eine fortlaufende
Weiterbildung statt, indem Kolleginnen und Kollegen ohne
Inselwochenerfahrung von solchen mit entsprechenden Erfahrungen
eingearbeitet werden.
Neue
Formen des Lernens wurden insbesondere im Kontext der konstruktivistischen
Lerntheorie im Rahmen eines Pädagogischen Tages thematisiert. Die
erworbenen Grundlagen können in weiteren fachlichen und überfachlichen
Fortbildungen vertieft werden.
Umfangreiche
Weiterbildungen im Umgang mit dem Computer fanden in der Vergangenheit
statt. Diese haben die Medienkompetenz des Kollegiums deutlich verbessert,
was eine empirische Evaluation deutlich ausweist. Gleichwohl gibt es im
Einzelfall weiteren Fortbildungsbedarf.
Jährlich stattfindende pädagogische Tagungen (mit
auswärtigen Referenten) und schulinterne Fortbildung zu virulenten und
aktuellen pädagogischen Fragen sichern neben der Schulprogrammentwicklung mit
gezielten Evaluationen die Fortbildung des Gesamtkollegiums. In Fortführung
der bisherigen Arbeit soll die Sicherung eines „guten Unterrichts“ durch
vertiefte Beachtung konstruktivistischer Elemente Mittelpunkt der weiteren Fortbildung
sein.
Die Fortbildung von einzelnen Kolleginnen und Kollegen
erfolgt aufgrund von Wünschen der Fachkonferenz (derzeit dominiert von
Veranstaltungen zu Lernstandserhebungen, zum Zentralabitur, zu Kernlehrplänen
usw.). Einzelwünschen nach Fortbildungwird entsprochen, wenn sie unterrichtsverwertbare Erkenntnisse erwarten
lassen.
Austausch
bzw. Sammlung von Aufgaben für die verschiedenen Jahrgänge eines Faches
mit dem Ziel einer Verstärkung der Kooperation der Fachkollegen (, die in
einer Stufe unterrichten).
Erhaltung
des gegenwärtigen Umfangs und Niveaus der Mitarbeit in internationalen
Schulpartnerschaften: Comenius, Projektorientierter Austausch
Evaluation
des fächerverbindenden Projekts in der Jgst. 12 – in Verbindung mit der Studienfahrt.
Verstärkter
Einsatz von Elementen der konstruktivistisch orientierten Didaktik im Unterricht.
Permanente
Aktualisierung der Homepage (nach Abschluss des derzeitigen Umbaus zu größerer
Benutzerfreundlichkeit).
Evaluation
der Methodenstunden in Englisch und Mathematik sowie der Stunde „Soziales
Lernen“ in der Stufe 5 (1. Hälfte).
Das Theaterspiel ist viel mehr als die bloße Beschäftigung
mit Inhalten, mit vorgegebenen kleinen Bühnenszenen und Dramen, die - weil es
vielleicht Spaß macht - in Bühnenprojekten von den einzelnen Gruppen umzusetzen
sind. Das Theaterspielen - und dabei ist auch das Rezitieren von Gedichten bzw.
Liedern vor einem Publikum gemeint - weist auf eine besondere Affinität von Denken
- Sprechen - Spielen hin. Es geht also nicht um eine einzelne Inszenierung mit
besonderer inhaltlicher Akzentuierung, sondern der gesamte Horizont, der sich
für Aktive und die Zuschauer auftut, bestimmt den Stellenwert einer
Theatergruppe in der „Institution“ Gymnasium: die Notwendigkeit von
Kontinuität, Zustimmung der Schulleitung und des Kollegiums, ein hohes Maß an
interdisziplinärer Zusammenarbeit der musischen Fächer, aber auch vor allem
Begeisterungsfähigkeit auf allen Seiten, Wille zum Engagement und Mut, sei es
aus sich herauszutreten oder sich selbst darzustellen als Spieler auf den „Brettern,
die die Welt (be-)deuten“. Aber auch die Arbeit hinter den Kulissen sei
erwähnt: die Kostümgestaltung und -fertigung, Bühnenbildplanung und -bau, Beleuchtungs-
und Akustikplanung und die technische Durchführung; und nicht zuletzt seien
die Souffleusen und Regieassistent(inn)en genannt. - Förderung also über das
Erleben eines ungewohnt intensiven Wir-Gefühls zu neuem Selbstbewusstsein des
Einzelnen. - Ein gutes Fundament auch für das Lernen in allen Fächern!
Seit über 25 Jahren gibt es nun schon das Oberstufentheater
Spectaculum. Erst in diesem Jahr (2005) bot das Ensemble in seiner
Jubiläumsinszenierung mit sechs Aufführungen Lessings „Emilia Galotti“. Eine
Jubiläumschronik „Spectaculum - 25 Jahre Theaterspiel“ dokumentiert die
Projektarbeit der vergangenen 2 ½ Jahrzehnte. In jedem Jahr stand demnacheine große Inszenierung auf dem Programm, häufig
dazu noch Rezitationsabende mit Gedichten und Liedern von Goethe, Schiller,
Brecht,Heine usw. In Vorbereitung
(2006) steht „Gedichte und Lieder der Romantik“ auf dem Programm, danach
(Herbst 2006)Hofmannsthals „Jedermann“
in der Altenrüthener Kirche. Gespielt wurde in den 2 ½Jahrzehnten eine erstaunliche Bandbreite an
Dramen, wobei es die einzelnen Inszenierungen zu fünf bis sieben Aufführungen
brachten.Mit wenig Respekt vor großen
Namen wagte sich Spectaculum oft an Schwieriges: mehrmals Shakespeare und
Brecht, Büchner, Moliere und Giraudoux,Kleist, Horvath, Goldoni, Frisch, Ionesco und Dürrenmatt, auch zweimal
ausgewähltes Boulevard-Theater. Ein ganz besonderes Erlebnis war 2003 mit
umwerfendem Erfolg Goethes „Faust – Der Tragödie Erster Teil“, aufgeführt in
der Stadthalle Rüthen. Neben den Kammertheater-Aufführungen in der Alten Aula
und den zehn Projekten für die Stadthalle, den vielen Gastspielen in Brilon,
Belecke, Geseke und Lippstadt bleiben wohl die drei Freilichtaufführungen
deutlich in Erinnerung: „Wie es euch gefällt“ als beeindruckende Produktion in
unserem idyllischen Schulpark und zwei Inszenierungen vor dem alten barocken
Rathaus in der Innenstadt Rüthens, und zwar „Ein Sommernachtstraum“ und Hugo
von Hofmannsthals „Jedermann“ im Sommer 1988. Zu den sechs Aufführungen des
letztgenannten Stückes kamen etwas über 2000 Zuschauer, der größte Publikumserfolg
von Spectaculum.
Was bleibt für die Erinnerung? - VielZuspruch von allen Seiten und insbesondere
der Dank vieler Ehemaliger, die oft erst im Nachhinein eine differenzierte
Wertung für sich selbst vornehmen konnten. Erwähnenswert in diesem
Zusammenhang ist die Homepage, die sich seit 2003 größter Beliebtheit insbesondere
auch bei den Ehemaligen erfreut, weil sie Aktuelles und die gesamte
Dokumentation in Wort und Bild widerspiegelt. - www.spectaculum-ruethen.de -
Bühnenerlebnisse als Begegnung mit verdichteter Realität, demnach mit
moralischer Wertung und der Erkenntnis, dass der Umgang mit ausgewählter
Dramen-Literatur und der weiteren Umsetzung auf der Bühne ein Weg zur Selbstfindung,
vielleicht sogar zur Wahrheit, zur eigenen Aufrichtigkeit sein kann. - „Und
wissen Sie noch und weißt du noch damals in dieser oder jener Aufführung, als
dieses oder jenes passierte?“ - Wie oft geschieht es, dass bei Aufführungen
allem Lampenfieber und „Gedächtnisschwund“ zum Trotz Kräfte bei allen
Beteiligten freigesetzt werden, die dem Spiel so etwas wie eine vierte Dimension
hinzugewinnen, und gerade in diesem Erlebnis wachsen selbst die konträrsten
Schülergruppen zu einer Gemeinschaft zusammen. - Man versteht sich und den
anderen plötzlich!
„Indem wir uns für die Rollen auf der Bühne disponieren,
üben wir uns in das Leben ein.“ (Friedrich Kienecker, 1965)
Seit dem Schuljahr 1994/95 führt der Englisch-Literaturkurs
unter dem Namen „The Understudies“ Theaterstücke auf, die die Leiterin den
teilnehmenden Schüler(inne)n auf den Leib schreibt, d.h., dass sie das
Drehbuch selber konzipiert und formuliert unter Beachtung der Zusammensetzung
des Kurses und der Fähigkeiten der Schüler(innen). Jahrelange schulische
Theatererfahrung bilden eine Basis, um das Potential der Schüler(innen)
entwickeln zu können. Obwohl es für die Schüler(innen) nicht leicht ist, die
neuen Vokabeln und die richtige Aussprache sowie Intonation zu lernen, zeigten
sie immer beeindruckende schauspielerische Leistungen, ob Komödie oder eher
Melodrama – immer atmosphärisch leicht und unterhaltsam, mit viel Humor und
hintergründigem Tiefgang.
Die Mühen der Proben lohnen sich nicht allein für den
Sprachgebrauch, sondern sind eine gute Investition in die Zukunft.
Theaterspielen – und dann noch in englischer Sprache – ist ein besonderer Beitrag
zur Förderung des Selbstbewusstseins und der Selbstfindung.
Die Jubiläumsinszenierung (2005) mit dem Titel „The Dream“
war eine moderne Version von Shakespeares „A Midsummer Night’s Dream“.
Die Erziehung zur Musik und durch Musik ist am
Friedrich-Spee-Gymnasium bereits seit Jahrzehnten besonders ernst genommen
worden.
Die Bedeutung des Musikunterrichts und der außerunterrichtlichen
Musikarbeit wird vor allem bei festlichen Höhepunkten des schulischen Lebens
sichtbar: Festgottesdienste, Festakte, Musiktheateraufführungen und
Schulkonzerte spiegeln das vielfältige Kolorit der am Gymnasium
institutionalisierten Musikensembles wider.
Das
Schulorchester umfasst Schüler(innen) der Jgst. 5 - 13 und besteht je nach
Schülerschaft zum einen aus traditionellem Instrumentarium eines
Sinfonie-Orchesters (Querflöten, Klarinetten, Trompeten, Posaunen,
Geigen, Saxophone) und zum anderen aus typischenInstrumenten der Rock- und Popmusik (Keyboards,
Schlagzeug, E-Bass und E-Gitarren). Dementsprechend ergibt sich für das
Repertoire, dass es jeweils von den unterschiedlichen Leistungsgraden und
von der Besetzung abhängig ist. Das Ensemblespiel wird regelmäßig und
intensiv eingeübt. Eine feststehende wöchentliche Probenzeit (freitags
Nachmittag nach dem Unterricht!) nehmen die Orchestermitglieder
freiwillig wahr. Die Besetzung wechselt jährlich, da die „alten Hasen“
nach dem Abitur das Schulorchester verlassen. Jedes Jahr muss also das
Schulorchester an seinem „Sound“ und Klangbild neu arbeiten. Einmal im
Schuljahr findet deshalb eine dreitägige Orchesterzeit statt. Das gemeinsame
Freizeiterlebnis aller Schüler kommt natürlich auch nicht zu kurz und
stärkt deutlich die gute Gemeinschaft des Orchesters.
Den
Schüler(inne)n eröffnen zwei Schulchöre die Möglichkeit, stimmbildnerisch
ausgebildet zu werden und vielfältige sängerische Erfahrungen zu sammeln.
Der Unterstufenchor, der aus den Jahrgangsstufen 5 – 8 seine Mitglieder
rekrutiert, führt im 2-jährigen Rhythmus ein Kindermusical auf. In die
Projektarbeit des Chores werden teilweise fächerverbindende Unterrichtsergebnisse
des Musiktheaters aus der Obligatorik der Jgst. 9/10 integriert. Der
Oberstufenchor ist für alle singfreudigen Schüler der Jahrgangsstufen 9 -
13 offen. Neben dem breit angelegten chorischen Repertoire, das
vielfältige Musikstile und -richtungen umfasst, haben die Schüler(innen)
die Möglichkeit, sich solistisch vor allem im Rahmen der durchgeführten
Musicalprojekte und Konzertaufführungen zu beteiligen und ihre
musikalische Kreativität zu entwickeln.
Aus
dem Instrumentalpotential des Schulorchesters ergab sich notwendigerweise
zur Begleitung diverser Aufführungen der Schulchöre die „Freddy-Band“ der
Schule, die als Projekt-Band besteht und in Intensiv-Phasen ihren
musikalischen Einsatz einstudiert. Im Repertoire des Instrumentalensembles
haben die Klassiker der Pop- und Rockmusik einen breiten Platz eingenommen.
Der
„Tag der offenen Tür“ bietet vor allem für die Unterstufe eine erste
„Feuerprobe“ öffentlichen Mitwirkens, da dort die Ergebnisse aus
obligatorischen Projektphasen des Musikunterrichts vorgestellt werden.
Der fächerverbindende Aspekt spielt dabei eine große Rolle: neben der
musikalischen Einstudierung werden hier vor allem Freude und Kreativität
bei der Herstellung entsprechender Kulissen initiiert.
Der
in den Richtlinien verankerten Forderung nach Beschäftigung mit
kulturellen Traditionen wird über den Unterricht hinaus durch Konzert- und
Theaterfahrten Rechnung getragen. So besuchen schon die jüngsten
Jahrgangsstufen die Detmolder Schulkonzertreihe. Für die Mittel- und Oberstufe
berücksichtigen die Theaterbesuche (Kassel, Essen, Paderborn, Dortmund)
sowohl das klassische Theaterrepertoire als auch Produktionen neuer
Musicals.
Alle Musikensembles gestalten traditionell ein gemeinsames
Schulkonzert, das alljährlich vor den Sommerferien stattfindet.
Auf der Grundlage oben genannter allgemein-unterrichtlicher
und musikalischer Erfahrungen innerhalb des Schullebens fördert und erweitert
das Fach Musik die Orientierung in der vielgestaltigen kulturellen
Wirklichkeit. Unsere Schülerschaft entwickelt durch die Auseinandersetzung mit
Musik so Perspektiven für eine verantwortete Gestaltung des eigenen kulturellen
Lebens. Sie wird ferner durch die geschaffenen Freiräume und „schulischen Kreativitätsnischen“
angeregt, am Musikleben bewusst und reflektierend teilzunehmen und erlernt dort
Toleranz, Respektierung des anderen und Offenheit. Insofern erweitert das
gemeinsame Musizieren auch die soziale Kompetenz.
Die personellen Ressourcen begrenzen derzeit die notwendige
Einrichtung eines zweiten Unterstufenchores und einer zweiten
Instrumentalgruppe.
Eltern und Lehrer anderer Fächer nehmen das Fach Kunst in
erster Linie von seiner Außenwirkung her wahr: Dekoration von Wänden im
Schulgebäude, Ausstellungen und Bilder auf der Homepage der Schule. Es ist
durchaus möglich, große Teile des Faches über diese Arbeiten zu verstehen.
Dies erfordert dann allerdings ein genaues Hinsehen, das über die Wahrnehmung
des Dekorationsaspektes weit hinausgeht. Im Folgenden werden die zentralen
Leistungen des Faches Kunst im Allgemeinen und teilweise an unserer Schule im
Besonderen holzschnittartig herausgestellt. Einige der Aspekte können besonders
auf bestimmte Jahrgangsstufen bezogen werden, alle schwingen aber in fast jedem
Kunstunterricht mit.
Wie in anderen Fächern auch gehört zum Fach Kunst die
wissenschaftspropädeutische Auseinandersetzung mit ihren Gegenständen. Hier
ist schwerpunktmäßig an die methodenbewusste Bildanalyse zu denken. Besondere
Aufmerksamkeit gebührt dabei drei Aspektbereichen, die jeweils eigene
Anknüpfungspunkte zu unterschiedlichen Bezugswissenschaften und Möglichkeiten
überfachlicher Bildung bieten:
Der
mediale Aspekt: Inhalt und Bedeutung sind nicht unabhängig von dem Medium,
in dem der Inhalt (re-)präsentiert wird. Ein Holzschnitt hat z.B. andere
Ausdrucksqualitäten als eine Filzstiftzeichnung. Einige Inhalte lassen
sich besser in dem einen, andere in dem anderen Medium transportieren. Man
kann mit einem Filzstift nicht so zeichnen, als ob man einen Holzschnitt anfertigen
würde oder umgekehrt.
Der
historische Aspekt: Inhalte und Medien sind historisch bedingt. Im
Mittelalter war z.B. das Selbstporträt keine relevante Bildgattung. Der
bildhaft überlieferte Zeitgeist richtete seine Aufmerksamkeit fast
ausschließlich auf religiöse Themen. Die Entstehung des Selbstporträts
ist nur im Zusammenhang mit den gravierenden geistesgeschichtlichen und
darstellungstechnischen Entwicklungen der Frührenaissance verstehbar. Die
Auseinandersetzung mit historischen „Weltbildern“ trägt zum Verständnis
unserer Kultur und zum Selbstverständnis eines jeden Einzelnen bei.
Der
dritte Aspekt bei der Auseinandersetzung mit Kunst ist das individuelle
Moment. Es ist die spezifische Lebenssituation, die Begegnung mit ganz
bestimmten Menschen, individuellen Erfahrungen, Begabungen, Krankheiten
usw., die einzelne Werke und das Lebenswerk einzelner Künstler prägten.
Picassos Beziehungen und ihre Krisen spiegeln sich prägend im Werk des
Künstlers wider, die große Sturmflut 1962 in Hamburg wird für Kokoschka
zum Anstoß, ein Spiegelbild seiner seelischen Verfassung in einem Fischstillleben
zu gestalten usw.
In der Sek. II ebenso wichtig wie die Theorie und in der
Sek. I deutlich dominant ist die praktische gestalterische Arbeit. Sie steht
im Bezug zur Theorie, dient nur nachgeordnet der Dekoration und ist zuallererst
geprägt von einer spezifischen Form der Erkenntnis. Diese ist zwar schwieriger
zu definieren als die wissenschaftliche, sie prägt wesentlich unser Denken und
erfolgt teilweise durchaus methodenbewusst. Sie wird häufig umschrieben mit
Begriffen wie Intuition, ganzheitliches Denken, präsentative Erkenntnis, analoges
Denken, das Musische und Kreativität. Das Wiedererkennen von Menschen,
wahrnehmungsgetreues Zeichnen, ästhetisches Empfinden oder das
In-ein-Objekt-Setzen von Assoziationen sind Beispiele für entsprechende
Denkweisen und Gestaltungen (als Objektivierungen präsentativen Denkens).
Strukturell ähnliche Denkweisen liegen der Musik zugrunde und sind für das
Erleben von Theater von Bedeutung.
In der Mittelstufe besteht die Möglichkeit, den Fachbereich
Kunst durch den Wahlpflichtkurs Kunst und Gesellschaft zu ergänzen. Aspekte des
Schulfaches Kunst (z.B. Funktionen der Kunst, des Designs oder der Architektur)
werden durch wichtige Bereiche der Sozialwissenschaften, der Geschichteund der Religion erweitert und vertieft. Die
gestaltete Welt wird als eingebunden in die unterschiedlichen Bereiche der
Gesellschaft bearbeitet. Durch die interdisziplinäre Betrachtungsweise lässt
sich Kunst, ähnlich wie auch Literatur und Musik, besser verstehen. Theorie und
Praxis werden in diesem Kurs gleich gewichtet.
Neben dem Theater und Konzerten an unserer Schule sind
Ausstellungen im Schulgebäude und in der Öffentlichkeit Pfeiler unserer
musischen Aktivitäten im Schulprogramm.
Unsere Schule bietet eine hervorragende Ausstattung für
Sportunterricht und außerunterrichtlichen Sport.
Zwei
Turnhallen im Schulgebäude
Mitbenutzung
der Dreifachturnhalle der Maximilian-Kolbe-Schule (100 Meter entfernt)
Lehrschwimmbecken
im Haus
Boulderwand
(zum Klettern) in der Pausenhalle
Kleinspielfeld,
Tischtennisplatten und Basketballkorb auf den Pausenhöfen
Sportplatz
mit 400-Meter-Bahn, Sprung- und Wurfanlagen, Fußballplatz,
Tartan-Mehrzweckspielfeld, Kunstrasen-Tennisplätzen und Beachvolleyballanlage
(100 Meter entfernt)
Für
ganze Klassen ausreichendes Inline-Skating-Material mit kompletter
Schutzausrüstung
Viele
weitere Spielmöglichkeiten auf den beiden Pausenhöfen und im Park
Zurzeit wird das Fach von acht Sportlehrer(inne)n
unterrichtet.
Nach den aktuellen Rahmenvorgaben für das Fach Sport soll
der Sport in der Schule in allen Schulstufen "erziehender Schulsport“
sein. Die pädagogische Leitidee wird geprägt durch den Doppelauftrag für den
Schulsport:
Entwicklungsförderung
durch Bewegung, Spiel und Sport
Erschließung
der Bewegungs-, Spiel- und Sportkultur
Danach hilft der Schulsport den Schüler(inne)n,
von
ihren individuellen (auch geschlechtsspezifischen) Voraussetzungen
auszugehen und diese zu verbreitern und zu optimieren.
Sport
als einen Teil der gesellschaftlicher Wirklichkeit zu begreifen, zu
erfahren, zu bewerten und ggf. zu verändern.
Der Schulsport liefert daher seinen fachspezifischen Beitrag
zum allgemeinen Ziel von Schule, indem er
die
personale Identität der Schülerinnen und Schüler in Verantwortlichkeit für
sich, andere und die Umwelt fördert (hier im Bereich von Bewegung, Spiel
und Sport).
dazu
anleitet, die eigene Lebenswelt sinnvoll und verantwortungsbewusst zu
gestalten (hier im Bereich von Bewegung, Spiel und Sport).
Da Sport nicht automatisch fair und gesund macht - jeden Tag
auf Sportstätten und in den Medien zu erleben -, darf Schulsport nicht einfach
nur den Sport außerhalb der Schule im Unterricht abbilden, sonder er muss
danach fragen, was an sportlichem Handeln pädagogisch bedeutungs- und wertvoll
ist.
Schulsport orientiert sich daher an folgenden pädagogischen
Perspektiven:
Entsprechend den pädagogischen Vorgaben werden die
Unterrichtsinhalte neu gewichtet. Mit Bewährtem wird pragmatisch umgegangen,
neue Inhalte kommen hinzu.
Folgende Inhaltsbereiche sind für den Sportunterricht
vorgesehen:
Sportbereichsübergreifend
Den
Körper wahrnehmen und Bewegungsfähigkeiten ausprägen
Aus den oben beschriebenen Rahmenvorgaben für den Schulsport
und den Richtlinien für das Gymnasium ergeben sich die obligatorischen Vorgaben
der Lehrpläne für das Fach Sport und damit auch für den Sportunterricht an
unserer Schule.
Sekundarstufe 1
In der Sekundarstufe 1 werden in jeder Doppeljahrgangsstufe
(5/6, 7/8, 9/10) alle pädagogischen Perspektiven und alle Inhaltsbereiche in
den Unterrichtsvorhaben berücksichtigt. Insbesondere in den neu hinzu
gekommenen Bewegungsfeldern „Ringen und Kämpfen“ und „Gleiten, Rollen, Fahren“
bilden sich die Sportlehrer(innen) gezielt fort, um hier qualifiziert
unterrichten zu können. Beim „Neuen“ und „Bewährten“ werden Inhalte, Methoden
und Bewertungsmaßstäbe in der Fachkonferenz, zu der Schüler- und
Elternvertreter eingeladen sind, abgesprochen und in einem schulinternen
Curriculum fest gelegt.
Da das Fach Sport insbesondere die jüngeren Schüler(innen)
begeistert, werden in der Klasse 5 vier und in der Klasse 6 , 7 und 10 drei
Stunden Sport unterrichtet. In den Klassen 8 und 9 sind es zwei Stunden, so
dass die Vorgabe von 17 Wochenstunden Sport in der Sek I exakt erfüllt wird. In
der Doppeljahrgangsstufe 5/6 findet eine der Sportstunden im Lehrschwimmbecken
in unserer Schule statt, so dass alle Kinder spätestens am Ende der Jgst. 6
schwimmen können. Auch das ist heute leider keine Selbstverständlichkeit mehr.
Projektorientiert findet in der Jahrgangsstufe 10 die Ski- und Snowboardwoche
als Abschlussfahrt statt.
In der Jgst. 11 werden noch einmal alle Perspektiven und
Inhaltsbereiche in sechs ca. 15-stündigen Unterrichtsvorhaben berücksichtigt,
um auf die Qualifikationsphase vorzubereiten.
In der Jgst. 12 werden Schwerpunkte gesetzt. Da die
Sportkurse nicht nachmittags sondern parallel zum anderen Fachunterricht
stattfinden, können sich die Schüler(innen) nicht wie früher in
„Sportartenkurse“ einwählen, sondern in den gebildeten Kursen werden Inhalte
und Perspektiven abgesprochen. Der Unterricht konzentriert sich hier in den
meisten Fällen auf die Inhaltsbereiche „Sportspiele“ und „Leichtathletik“ und
die Perspektiven"Gesundheit
fördern, Gesundheitsbewusstsein entwickeln" und "Kooperieren, wettkämpfen
und sich verständigen". Natürlich können Inhalte aus anderen Bereichen
ergänzend berücksichtigt werden. Der Erwerb von Kenntnissen über Sport in der
Sek 2 wird durch Medieneinsatz - beide Sporthallen sind mit OH-Projektoren, die
große zusätzlich mit einer Videoanlage ausgestattet - und Schulbücher zum Sport
unterstützt.
Außerunterrichtliches Sportangebot
Das Sportangebot an unserer Schule umfasst ferner folgende
Aktivitäten:
Bundesjugendspiele
im Sommer für die Klassen 5 - 12
Spieleturnier
für die Klassen 5 – 10 an einem Mittwoch im Januar
Nikolausturnier
im Volleyball für die Oberstufe und ehemaligen Schüler(innen) an einem Wochenende
Anfang Dezember
Ablegung
des Sportabzeichens (Regelmäßig Spitzenplätze auf Kreis- und Landesebene,
die eine deutliche Vergrößerung des Sport-Etats bewirkt)
Sportshow
am letzten Schultag vor den Sommerferien
Bewegungsintensive
Klassenfahrten (Klasse 5: Kennenlerntage in der Jugendherberge, Klasse 6:
Inselwoche auf Borkum)
Schneetag
in Willingen
Pausensport
in einer der Sporthallen (vorwiegend Basketball und Fußball); außerdem
besitzen immer mehr Klassen einen Schrank oder eine Truhe mit
Spielmaterialien (Bälle, Schläger, Springseile...), die für die großen
Pausen ausgeliehen werden können.
Arbeitsgemeinschaften
„Sport“ werden regelmäßig nach Interesse der Schüler(innen) eingerichtet.
Derzeit finden die AGs Fußball, Basketball und Volleyball am Mittwoch von
13.15-14.15 Uhr als Pausenangebot statt. Arbeitsgemeinschaften Turnen,
Jazz-Dance, Fitness und Basketball liegen am Nachmittag im Anschluss an
die 6. Unterrichtsstunde. Wenn sich die Schüler(innen) zu Spielgruppen
verabreden, sind auch in den Schulferien häufig Trainingszeiten
vorgesehen.
Die
Einführung weiterer freiwilliger Sport-AGs findet derzeit Grenzen in der
fehlenden Lehrerversorgung.
Zur
Zeit wird an einer Kooperation mit dem Fach Biologie zu einem möglichen
fächerübergreifenden Schwerpunktthema "Gesundheitserziehung - Fit For
Life“ mit Inhalten zu gesunder Ernährung und Bewegung gearbeitet –
beginnend in Klasse 5 (in Anlehnung an „Offenes Partizipationsnetz und
Schulgesundheit“).
Weitere
Förderung und Berücksichtigung von Spiel, Sport und Bewegung bei Klassenfahrten,
Pausen und Unterricht im Sinne einer bewegungsfreudigen Schule.
Entsprechend den Richtlinien für kath. und ev.
Religionslehre am Gymnasium in NRW ist unser Programm auf die personale,
soziale und wissenschaftlich orientierte Erziehung und Entwicklung des
Kindes/Jugendlichen ausgerichtet. Zwischen den Fächern Katholische und Evangelische
Religionslehre gibt es viele gemeinsame Lerninhalte und Projekte an unserer
Schule im Sinne einer ökumenischen Grundlage beider christlichen Konfessionen.
Zur Methodik und Didaktik unseres Religionsunterrichtes gehört eine beständige
Weiterbildung und Aktualisierung der entsprechenden Wissenschaftsbereiche. So
haben wir seit kurzem das Lernen in Lernzirkeln und Lernstationen zu den Themen
„Dialog der Weltreligionen“ für die Jahrgangsstufen 9/10 und die Oberstufe
eingerichtet. Über eine Kollegin, die auch als Moderatorin für neuere Lehr- und
Lernformen arbeitet, werden uns die neuesten Methoden- und Medienkonzepte vermittelt,
wie z. B. das selbstständige Lernen in der Unterstufe zum Thema „Gebet“ in Form
eines Lernzirkels erfolgreich praktiziert wird. Hier bietet sich den Schülern
Gelegenheit zum individuellen Lerntempo, dem Trainieren sozialer Lernformen
aller Art, die Gestaltung von Miniprojekten wie Collagen oder anderer
Gestaltungsmöglichkeiten. Der Einbezug des Computers in den RU ist
selbstverständlich, die mediale Kompetenz wird durch Lernen am PC im schulischen
und nach Möglichkeit auch im außerschulischenBereich gefördert. Im Intranet der Fachschaft ist beispielsweise eine
Unterrichtsreihe zum eigenständigen Lernen innerhalb der Thematik „Evangelisch
- Katholisch“ eingerichtet und kann jederzeit in den Unterricht integriert
werden.
Zum Abschluss des Schuljahres 04/05 bot die Aufführung des
Musikprojektes „Gospel und mehr“ auch der Öffentlichkeit eine Einsicht in die
fächerübergreifende Arbeit der Bereiche Religion und Musik – mit
überwältigendem Erfolg! Die Leistungen zeigen die Relevanz des projektorientierten
Lernens und Lehrens über die Fächergrenzen hinaus.
Zur
Begrüßung den neuen Klassen 5 gestalten wir Religionslehrer einen ökumenischen
Gottesdienst in unserer Alten Aula, zu dem auch die Eltern der neuen
Schüler eingeladen werden.
Für
die Klassen 5 und 6 wird in der Adventszeit in der St. Johanneskirche ein
ökumenischer Gottesdienst oder eine adventliche Feier in der Alten Aula
angeboten.
Der
Oberstufe wird ab Ende November - zum ersten Male 2005 -jeden Dienstag in der ersten großen
Pause eine meditative Besinnung zur Weihnachtszeit angeboten, die nicht
nur unter Anleitung der Religionslehrer(innen) stattfindet, sondern als
selbstständiges Projekt nach dem Prinzip Schüler arbeiten für Schüler initiiert
ist und von der Jgst. 12 umgesetzt wird.
Am
Aschermittwoch haben die katholischen Schüler(innen) der Klassen 5-7 die
Gelegenheit, an einem Bußgottesdienst teilzunehmen und das Aschenkreuz zu
empfangen.
Ein
konfessionsgebundenes Gottesdienstangebot gibt es für die evangelischen
Schüler(innen) am Reformationstag in der ev. Apostelkirche.
Zur
feierlichen Entlassung unserer Abiturientia gehört ein ökumenischer
Abschlussgottesdienst, zu dem auch Familienmitglieder und Freunde
eingeladen sind.
Alle
Gottesdienste werden von Teamgruppen einzelner Klassen mit Hilfe der
jeweiligen Religionslehrer geplant, organisiert und durchgeführt. Die
musikalische Unterstützung und Anleitung erhalten wir durch unsere
Musikkolleginnen, die durch ihre qualifizierte und engagierte Mitarbeit
die harmonische Gestaltung dieser Projekte wesentlich bestimmen.
Einige
Schülergruppen/Klassen nutzen auch während des Religionsunterrichts das Angebot
meditativer Übungen im Klassen- oder Medienraum unter Anleitung der
Religionslehrer.
Zur Identitätsfindung und Persönlichkeitsentwicklung bieten
wir der Jahrgangsstufe 12 die Teilnahme an einer religiösen Veranstaltung in
einem auswärtigen Haus (vorzugsweise Jugendbildungsstätten kirchlicher
Institutionen) an. Dieses Angebot wird kontinuierlich bis auf wenige Ausnahmen
von den Schülern interessiert genutzt. Fern vom gewohnten Lernort Schule eröffnen
sich neue Sichtweisen gesellschaftlich-religiöser Zusammenhänge und Problemfelder.
Zudem wächst der integrative Zusammenhalt der Jugendlichen und fördert das
soziale Miteinander in der Oberstufe.
Innerhalb der Stadt Rüthen weisen traditionelle Bauwerke,
Denkmäler und Mahnmale auf die jahrhundertealte christliche Prägung unserer
Gesellschaft hin.
Das Lebenswerk Friedrich Spees - Namensgeber unserer Schule
- wird durch eine Unterrichtsreihe in der Jgst. 5 vorgestellt und kann durch
einen Besuch am Hexenturm an der Stadtmauer verlebendigt werden. Auch das
sakrale Kunstwerk zur Bergpredigt, welches Prof. Gössmann aus Langenstraße
gestaltet hat, lädt zum Besuch ein und gibt religiöse Denkanstöße für unseren
Alltag.
Eine ähnliche Förderung der Lernprozesse kann durch Besuche
und Besichtigungen der drei christlichen Kirchen mit ihren
künstlerisch-religiösen Gestaltungsmerkmalen erreicht werden.
Fächerübergreifend erarbeiten die Kollegen der kath. und ev.
Religionslehre die Unterrichtsreihen zu den verschiedenen christlichen
Konfessionen gemeinsam und beziehen auch die jeweiligen Geistlichen der beiden
Kirchen in den RU mit ein.
Da die jüdische Religion ebenfalls Spuren in Rüthen
hinterlassen hat, gehören Besuche des jüdischen Friedhofs und der Gedenktafeln
an die Verfolgung und Ermordung der Juden und an die Zerstörung der Synagoge
zum Unterricht. Auf diese Weise erschließen sich jüdische Sitten und Gebräuche
lebendiger. Auch die Judenverfolgung und -vernichtung im Nationalsozialismus
kann mit Hilfe dieser Zeugnisse mit Schülern erarbeitet und diskutiert werden,
um auf diesem Wege die Relevanz von Menschenrechten, Toleranz und Freiheit zu
verdeutlichen.
Die konkrete Hilfe für bedürftige Personen/Gruppen wird
oftmals im RU thematisiert und durch gezielte Projekte in die Praxis umgesetzt,
z.B. die Veranstaltung eines Basars/einer Cafeteria bei Elternsprechtagen u.ä.
Der Erlös dieser Veranstaltungen wird karitativen Einrichtungen zur Verfügung
gestellt (Weihnachtsbasar zugunsten südamerikanischer Straßenkinder/Uniklinik
Gießen). In den letzten Jahren haben wir einen intensiven Kontakt zum
kirchlichen Projekt Fundacao Terra inArco Verde/ Südostbrasilien, da ehemalige Schüler dort ihren Zivildienst
leisteten und dadurch eine sehr engagierte und lebendige Präsentation der Not
und Hilfsmöglichkeiten entstanden ist. Im September 2005 besuchte uns der
dortige Projektleiter und informierte uns persönlich im Rahmen seiner
Deutschlandreise über die aktuelle Situation. So erfahren die Schüler(innen),
dass ihre Bemühungen um Spenden konkrete Verbesserungen in sozialen Krisengebieten
ermöglichen.
Im März 2001 fand eine religiöse Schulwoche statt, die durch
die Schulreferate der beiden Kirchen veranstaltet wird. Die religiösen Angebote
sind überkonfessionell und wenden sich an die Schulgemeinschaft mit Schülern,
Lehrern und Eltern. Unsere Schule bemüht sich, diese sehr gefragte
Veranstaltung regelmäßig anzubieten, sodass jeder Schüler innerhalb seiner
Schulzeit Gelegenheit hat, an diesem ungewöhnlichen Unterrichtsangebot
teilzunehmen und persönliche Erfahrungen in diesem Lernfeld zu sammeln.
Die als Verbundsystem konzipierte Bibliothek möchte allen
Interessierten (Lehrenden/Lernenden/Eltern/Rüthener Bürgern) mit Hilfe der
laufend aktualisierten Kataloge und des bewährten Ausleihsystems die
Möglichkeit bieten, sich vor Ort zu allen relevanten Themen gezielt zu
informieren, vorzubereiten und fortzubilden, was durch ein breit gefächertes
Medienangebot gewährleistet wird.
Durch regelmäßige Bibliotheksführungen und gezielte
Einzelberatung sollen die unterschiedlichen Nutzungsmöglichkeiten erläutert
und die Identifikation mit der Schulbibliothek als Oase des Lernens, Forschens
und der zwischenmenschlichen Kommunikation gefördert werden.
Der derzeitige Bibliotheksverwalter setzt bin seiner
beratenden Funktion angesichts der zunehmenden Vernachlässigung des
konzentrierten Lesens hochwertiger Printmedien (vor allem bei den mehr
technisch-naturwissenschaftlich interessierten Jungen) auf die große Bedeutung
philosophisch, psychologisch, pädagogisch und soziologisch relevanter Literatur
als Quelle der Selbstfindung und als Basis für das Verständnis des Mitmenschen,
um einem primär technokratischen Weltverständnis rechtzeitig vorzubeugen.
Alle Referendare, etwa zwei Drittel des Lehrerkollegiums und
mindestens ein Drittel der Oberstufenschüler nutzen Woche für Woche das
Bibliotheksangebot, das jährlich um ca. 1000 Medien (Käufe, Spenden,
Stiftungen, kostenlose Zusendungen von Institutionen und Verlagen) erweitert
wird und als zentrale Informationsquelle im Rüthener Raum betrachtet werden
muss.
Materialien werden selbstständig oder mit Lehrerhilfe,
teilweise in sog. Bibliotheksstunden in der Präsenz-Bibliothek,
zusammengestellt, und zwar zu Unterrichtsthemen, Referaten, Facharbeiten,
Projekten etc. Regelmäßiges Recherchieren in der Präsenz-Bibliothek zu unterrichtsrelevanten
Fragen, aber auch Informationsbeschaffung zur Berufskunde, zu regionalen
Kulturangeboten, Wettbewerben und das Lesen von etwa 80 Zeitungen und
Zeitschriften sind für einen bestimmten Schülertypus regelmäßige Praxis.
Die Zahl der Schüler, die die Oberstufen-Bibliothek zur
Freizeitlektüre benutzt, hat in letzter Zeit offenbar aufgrund sich wandelnder
Freizeitgewohnheiten und des verlockenden Internetangebots leider nachgelassen.
Ein Gegensteuern von Lehrerseite ist unabdingbar, weil die Fähigkeit des Lesens
von Ganzlektüren auch außerhalb des Unterrichts kultiviert werden muss.
Deutlich gestiegen ist hingegen die Zahl der Schüler(innen),
die über den alphabetischen und systematischen Katalog mit Hilfe des
Bibliotheksverwalters oder ihrer Fachlehrer Materialien für spezielle
schulische Aufgabenstellungen oder persönliche Interessengebiete aus dem
reichhaltigen Medienangebot der Lehrerbibliothek (s.o.) erhalten. Die unter
bestimmten Auflagen gewährte Mitbenutzung auch dieses Bibliotheksbereichs
trägt der gewachsenen Selbstständigkeit unserer Oberstufenschüler(innen)
Rechnung, fördert ihr Verantwortungs- und Selbstwertgefühl und erspart ihnen
zudem oft lange Wege zu anderen Bibliotheken.
Nach Erschließung neuer Bibliotheksräume im Altbau konnten
die Medien in den letzten Jahren übersichtlicher präsentiert werden, sodass
Doppelreihen und Übereinanderstapeln nicht die schnelle Orientierung
verhindern. Nachdem die Präsenzbibliothek im letzten Jahr einen neuen Anstrich
sowie neue Vorhänge und einen neuen Fußbodenbelag erhalten hat, sollten nun
Mittel besonders für neue Regale sowie für eine attraktivere Bestuhlung Schritt
für Schritt bereitgestellt werden.
Durch Anschluss des Schüler-PCs in der Präsenz-Bibliothek an
das schulinterne Netz und das Internet ergeben sich neue Informationsquellen.
Jetzt besteht auch hier die Möglichkeit sich in Ruhe schulrelevante
Informationen aus dem Internet zu holen.
Im ersten Stock (über der jetzigen Bibliothek) laden neue
Räumlichkeiten zur Arbeit in kleineren Gruppen ein: Spee-Raum, gleichzeitig
Raum für die Schach-AG; Geschichtsraum, Treffpunkt für die Mitarbeiter des
Comenius-Projekts; heimatgeschichtlicher Arbeitsraum. Ein Medienraum mit PC,
TV, VCR und anderen Geräten zur Vorbereitung von Präsentationen im Unterricht
wäre sinnvoll, da die kritische Auseinandersetzung mit audiovisuellen Medien im
Unterricht ständig zunimmt.
Nach Abschluss aller
Erweiterungsmaßnahmen wird dem FSG eine auch räumlich großzügige Bibliothek zur
Verfügung stehen, die für Schüler, Lehrer und Interessierte aus dem Umfeld einen
reichen Schatz an Informationsmöglichkeiten für schulische und persönliche
Belange anbietet.
„Wer lesen kann, hat ein zweites Paar Augen, und er muss
aufpassen, dass er sich dabei das erste Paar nicht verdirbt.“ (Erich Kästner) -
Natürlich geht es erst einmal um das Handwerkliche, um eine von der
Gesellschaft geforderte kulturelle Grundfertigkeit zu beherrschen. - Aber lesen
zu können und dabei lese- oder sogar literaturverständig zu sein, verlangt
mehr, nämlich ausgebildete Lesekompetenz, um die man sich immer und immer
wieder bemühen muss, auch wir Erwachsenen, damit nicht das erste Paar Augen
verdirbt.
Leseinkompetente Menschen verpassen enorm viel in ihrem
Leben, ihnen bleibt eine fantastische Möglichkeit verschlossen, sich auf ein
hohes Abstraktionsniveau zu begeben, sich über das Buch vertraute und fremde
Welten zu eröffnen. Ein leidenschaftlicher Leser ist sein eigener
Filmregisseur, der visuell nur für sich alleine im Kopffaszinierende Filme drehen kann, die nur er
so sieht und durchlebt. Kompetent lesen zu können bedeutet abstrakt denken zu
können, bedeutet richtig auszuwählen, sich wertvolles Bildungsgut aneignen zu
können.
Ideale Voraussetzungen für die Leseförderung bietet
mittlerweile unsere „Eselsohr“-Bibliothek, die in einem großen hellen Raum auf
der Südseite des Neubaus zum Parkschulhof liegt. Durch sinnvolle Raumplanung
und schrittweise Erweiterung des Mobiliars hat die Bibliothek eine ansprechende
motivierende Ausstrahlung, die insbesondere in den Pausen immer mehr Schüler(innen)
anlockt.
Unter Anleitung zweier Lehrkräfte der Deutschfachschaft
arbeiten täglich mehrere interessierte Schüler(innen) als Bibliothekarinnen
bzw. Bibliothekare.
Für die richtige Auswahl von Literatur bemüht sich seit über
zehn Jahren unser Eselsohr-Team, das für die entsprechenden Altersgruppen
gezielt Bücher anschafft und beurteilt. 2.800 Bücher stehen im Moment zur
Verfügung; die Statistik weist nach, dass jährlich zwischen 2.300 bis 2.600 im
Umlauf sind. Ganz besonders liegen uns hierbei die jüngeren so genannten
„Nichtleser“ am Herzen. Durch gemeinsamen regelmäßigen Bibliotheksbesuch in den
Deutschstunden versuchen wir sie zu erreichen und zu motivieren, sich auf den
Weg in eine fantastische Welt zu begeben, die uns das Buch bietet.
Autorenlesungen sind Höhepunkte der Leseförderung und des
Deutschunterrichtes, die aus finanziellen Gründen in der Regel ein- oder
zweimal im Jahr stattfinden. Das macht die Zusammenarbeit mit Nachbarschulen,
der VHS oder dem Ehemaligenverein unserer Schule möglich.
Wichtig ist nicht nur die Lesung selbst, deren Erfolg
weitgehend vom Autor abhängt, sondern die Vorbereitung und Anbindung im
Unterricht. Im Idealfall erwächst die Einladung zu einer Autorenlesung aus dem
Unterricht, wie es in den vergangenen Jahren z. B. bei Gudrun Pausewang und
Nina Rauprich der Fall war.
Sinnvoll erscheint der Wechsel zwischen bekannten Autoren -
in der Vergangenheit waren das z.B. Tilman Röhrig,Rainer Maria Schröder und Klaus Kordon - und (noch) weniger
bekannten wie z.B. Thomas Rosenlöcher, der die Oberstufenschüler für Lyrik
begeistern konnte. Sehr stolz war in diesem Jahr (2005) unser Eselsohr-Team
darauf, die Jungautorin Jacqueline Esch nach der Lesung in der Alten Aula der
Schule auch im „Eselsohr“ begrüßt haben zu können.
Seit 1981 betreiben wir einen Schüleraustausch mit dem in
derPicardie gelegenen Collège “La Rose
des Vents” in F – 80130 Friville-Escarbotin.
Ziel dieses Austausches ist, den Schülern Gelegenheit zu
geben, die im Unterricht erworbenen Sprachfertigkeiten und Kenntnisse in einem
authentischen Rahmen anzuwenden und zu erweitern sowie gegebenenfalls
Möglichkeiten zu einer privaten Erweiterung des Austausches zu finden.
Während zunächst innerhalb eines Schuljahres ein kompletter
Hin- u. Rückaustausch durchgeführt wurde, findet auf Wunsch der
verantwortlichen französischen Kolleginnen seit einigen Jahren der Austausch
im Wechsel statt. In den Jahren mit geraden Zahlen sind die französischen
Schüler(innen) unsere Gäste, und in den Jahren mit den ungeraden Zahlen fahren
wir nach Frankreich.
Es hat sich bewährt, den Austausch in den Monaten Mai/Juni
für eine Dauer von 6 – 7 Tagen durchzuführen. Es nehmen etwa 30 – 35
Schüler(innen) aus den Klassen 7 – 10 teil, wobei die Mädchen in einer
deutlichen Überzahl sind. Die Vorbereitung findet sowohl im Französischunterricht
als auch in Sonderveranstaltungen statt. Auch für die Eltern werden
Informationsabende durchgeführt.
Eine eventuelle Einbindung von Oberstufenschülern wird durch
die Tatsache erschwert, dass die französischen Schüler(innen) nach Ableistung
ihrer Schulpflicht von insgesamt nur 9 Jahren das Collège bereits im Alter von
15 Jahren verlassen. Zudem kann sich in Zukunft auch eine Ausdünnung des
Teilnehmerpotentials durch den am Collège beobachteten Trend zur Fremdsprache
Spanisch ergeben.
Der USA-Austausch findet mit zwei ’Senior High Schools’ in
Normal/Bloomington(Illinois) statt,
die ihren Unterricht nach Bedarf in Kooperation durchführen. Aufgrund privater
Kontakte konnte der Austausch 1993 initiiert werden. Die USA spielt im Rahmen
des Erlernens der Zielsprache Englisch eine entscheidende Rolle. Den
spezifischen sprachlichen Eigenarten und landeskundlichen Themen wird in den
Lehrwerken inzwischen der Hauptanteil gewidmet, was das generelle Interesse
(der Deutschen) widerspiegelt. Hinzu kommt also die hohe Motivation der
Schüler, sich mit der USA zu beschäftigen.
Die ca. 17-tägige Fahrt in die USA findet alle zwei Jahre
vor und in den Herbstferien statt. In dem jeweils darauf folgenden Jahr kommt
die amerikanische Schülergruppe im Rahmen eines ca. dreiwöchigen
Deutschlandbesuches für eine Woche ans Friedrich-Spee-Gymnasium.
Teilnehmer sind Schüler(innen) der Jahrgangsstufen 10 und
11. Die Zahl der Austauschschüler hat sich aufgrund der guten Erfahrungen,
die die amerikanischen Gasteltern gemacht haben, kontinuierlich erhöht. In
diesem Schuljahr, in dem der Austausch zum vierten Mal stattfand, haben 25 Schüler(innen)
teilgenommen. Die Zahl der Anmeldungen ist weit höher, wobei die Grenze von den
organisierenden Lehrern gesetzt wurde. Ausschlaggebend ist das Kriterium der
individuellen Betreuung.
Der USA-Austausch hat einen hohen Stellenwert im
Schulprogramm, weil Lernen auf eine wünschenswert komplexe Art geschieht. Die
Verbesserung der Sprachkenntnisse ist das vorrangige Ziel. Authentische
Situationen, handlungsorientiertes und schülerorientiertes Lernen sind maßgebend.
Schon die Kontaktaufnahme und das Austauschen wichtiger
Informationen vor dem USA-Besuch, was in der Regel durch E-Mails und Telefonate
geschieht, erfordert individuelles und rollenadäquates Arbeiten der Schüler.
Die Integration in das Familienleben steht im Mittelpunkt des Aufenthaltes.
Damit ist ein exemplarisches Kennenlernen amerikanischer Traditionen, Lebensgewohnheiten
etc. gewährleistet.
Das Teilnehmen am Unterricht ist ein weiterer wichtiger
Aspekt, da die Schüler das in der Schule vermittelte Wissen über das
amerikanische Schulsystem authentisch erleben, es mit den eigenen Erfahrungen
vergleichen und es in Ansätzen kritisch zu beurteilen lernen. Dies ist nur ein
Aspekt des Austausches, an dem deutlich wird, wie sich vernetztes Lernen
optimal realisieren lässt.
Geschichtliche, geographische, wirtschaftliche, kulturelle
und religiöse Kenntnisse werden vor allem bei Ausflügen in den Bereich zwischen
Chicago und St. Louis vermittelt. Hotelaufenthalte in den genannten
Großstädten ermöglichen einen längeren Aufenthalt, sodass ein sinnvolles
Kennenlernen stattfindet.
Ein wesentliches Ziel des Austausches ist die Förderung der
Selbstständigkeit der Schüler(innen). Kompetenzen, sich in verschiedenen
Rollen situationsbezogen korrekt zu verhalten (z.B. sich in einer Großstadt
zurechtzufinden, öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen, in diversen
Geschäften einzukaufen, in Restaurants Bestellungen zu tätigen, die deutsche
Schule angemessen zu repräsentieren, sich selbst darzustellen), werden
entwickelt, und zwar in der Zielsprache.
Toleranz, Verständnis, aber auch kritische Einschätzungen
werden im Gegensatz zum Fachunterricht nicht theoretisch erörtert, sondern
entwickeln sich durch die Interaktionen mit Menschen anderer Nationalitäten.
Nach Abschluss der Fahrt legt jeder Schüler eine
schriftliche Arbeit zu einem selbst gewählten und mit dem Lehrer besprochenen
Thema vor. Die Beurteilung geht mit in die Zeugnisnote ein.
Die Zusammenarbeit zwischen Eltern, Lehrern und Schülern,
vor allem bei der Planung und Durchführung des Gegenbesuches, ist nicht nur ein
wichtiger Bestandteil des Austausches, sondern auch des Schullebens.
Die bisherigen Erfahrungen auf Schüler-, Eltern- und
Lehrerseite in beiden Ländern und die dadurch entstandenen Erwartungen in den
nachfolgenden Jahrgangsstufen sind die entscheidenden Kriterien für eine
Fortsetzung dieses Austauschprogramms. Die Durchführung wird allerdings in
erster Linie von den Kollegen auf amerikanischer Seite abhängig sein, deren Engagement
maßgeblich entscheidend ist für die Wahl des Faches Deutsch und damit für das
Interesse der Schüler an Deutschland.
Der Austausch unseres Gymnasiums mit Schulen in
Großbritannien besteht seit über 20 Jahren. Private Kontakte führten zu einem
Aufbau des Schüleraustausches mit der Neatherd High School in Dereham
(Norfolk). Später kam die Northgate High School, die zweite High School der
Stadt, hinzu. Es spricht für die Qualität des Austausches, dass sich die
Städtepartnerschaft zwischen Rüthen und Dereham daraus entwickelt hat.
Die Fahrt nach England und der Gegenbesuch finden jährlich
innerhalb eines Schuljahres statt und werden von den drei Schulen gemeinsam
organisiert. Die Zahlen der teilnehmenden Schüler richten sich jeweils nach
dem Angebot der Partnerschulen. Durchschnittlich nehmen 30 Schüler für einen
Zeitraum von ca. 9 Tagen am Austausch teil. Ein wichtiges Kriterium ist, dass
die englischenSchüler Deutsch als
Fremdsprache gewählt haben, damit der Austausch auch für sie vorrangig dem
Erlernen der Zielsprache dient. Da es sich bei den englischen Schülern um ihre
zweite Fremdsprache handelt, die inzwischen eine andere Relevanz hat, ergeben
sich jedoch zunehmend Schwierigkeiten bei der Einhaltung dieses Prinzips. Trotz
dieser Veränderung wird sehr darauf geachtet, dass die Elemente eines
fremdsprachenorientierten Schüleraustausches erhalten bleiben und typisch
touristische Elemente vermieden werden. Das Angebot richtet sich vorrangig an
Schüler der Jahrgangsstufen 9 bzw. 8. Die Kenntnisse der Fremdsprache sind zu
diesem Zeitpunkt so umfassend, dass der Aufenthalt in Familien eine ideale
Möglichkeit der Umsetzung und Erweiterung der Fähigkeiten darstellt. Dabei stehen
Themen zur Bewältigung des Alltags im Mittelpunkt. Besonders relevant für das
Erlernen einer Fremdsprache ist das Verstehen der verschiedenen Sprecher, deren
Sprache sich in unserer Situation besonders durch den regionalen Dialekt, aber
auch durch den Sozio- bzw. Idiolekt häufig stark vom in der Schule vermittelten
’Standard English’ unterscheidet, das spontane und sachgerechte Reagieren in
den entsprechenden Situationen in der Zielsprache und das Artikulieren eigener
Bedürfnisse und Wünsche in den entsprechenden Rollen eines Gastschülers. Diese
Situationen stellen hohe Anforderungen an die Schüler. Das individuell
unterschiedliche Erschließen der wesentlichen Informationen in einem sehr
komplexen Zusammenhang entspricht den auf konstruktivistischen Erkenntnissen
basierenden didaktischen Forderungen. Es ist für die Schüler ein
entscheidendes Erfolgserlebnis zu erfahren, wie diese Probleme bewältigt werden
können.
Oft handelt es sich um den ersten Auslandsaufenthalt in
einem nicht deutschsprachigen Land und um den ersten Aufenthalt ohne Eltern.
Zunehmende Selbstständigkeit ist somit ein implizites Lernziel, das durch die
begleitenden Lehrer und die Gasteltern entsprechend gefördert und unterstützt
wird.
Um das Schulsystem kennen zu lernen, wird außer der
Teilnahme an Unterrichtsstunden, an ’Assemblies’, an ’Lunch Hours’ etc. Wert
darauf gelegt, die Austauschschüler in einigen Phasen allein zu unterrichten,
z.B. in den Fächern ’Drama’ und ’Home Economics’. Damit werden auch die
entsprechenden Fachlehrer in den Austausch einbezogen.
Das intensive Kennenlernen der Partnerstadt Dereham ist im
Rahmen der außerschulischen Aktivitäten ein zentrales Anliegen. Ausflüge zur
Küste, nach Norwich, Cambridge und London ergänzen das Programm, das mit der
Erweiterung der landeskundlichen Kenntnisse verbunden ist.
Als eine der effektiven Möglichkeiten, relevantes Vokabular,
wichtige Informationen und individuelle Erfahrungen im Rahmen der Vorbereitung,
Durchführung und Nachbereitung der Fahrt zu fixieren, hat sich das Führen eines
’Scrapbook’ erwiesen.
Während des Aufenthaltes der englischen Schüler in
Deutschland lernen die deutschen Schüler, ihre Gastgeberrolle verantwortungsvoll
auszuüben.
Ähnlich wie beim USA-Austausch hoffen wir, dass die
Bereitschaft der englischen Kollegen, die das Fach Deutsch unterrichten, auch
in den kommenden Jahren bestehen bleibt, sodass der Schüleraustausch gesichert
ist.
Seit 1995 besteht ein Kontakt zur “Zemgales vidusskola
Slampe“, „Oberschule Semgallen“ in Slampe. Diese Schule besuchen etwa 400
Schüler(innen) der Jahrgangsstufen 1 bis 12. Abschlüsse sind nach dem 9. und
12. Schuljahr – Abitur – möglich.
Zu Deutschland gibt es in Lettland mannigfaltige
Beziehungen. Im 2. Weltkrieg war Lettland Kriegsschauplatz, in dem nicht nur
deutsche und russische Einheiten gegeneinander kämpften, sondern auch (oft
zwangsrekrutierte) Letten auf beiden Seiten. Seit dem 1. Mai 2004 ist Lettland
Mitglied der EU und hat mit Deutschland seinen wichtigsten Handelspartner.
Aus den anfänglichen brieflichen Kontakten entwickelte sich
über gegenseitige Besuche ein etablierter und besonders herzlicher Austausch.
Starkes Interesse an dieser Partnerschaft besteht von beiden Seiten, zum Teil
mit leichter Akzentverschiebung.
Von lettischer Seite ist neben dem Interesse, die deutsche
Sprache authentisch zu lernen und zu erleben, vor allem der Wunsch, unsere
Kultur und Lebensweise näher kennen zu lernen, Motor der Partnerschaft.
Unsere Schüler(innen) haben großen Gewinn, wenn sie die
ökonomischen und kulturellen Unterschiede erleben, dabei ihre eigenen Werte und
Normen einerseits relativieren und andererseits weiter tragen. Nebenbei
erfahren die Schüler(innen) auch die universelle Nutzbarkeit der englischen Sprache,
denn ein großer Teil der Kommunikationspartner beherrscht kein Deutsch, kann
sich aber gut im Englischen verständigen.
Zur Optimierung des Austausches bemühen wir uns, das
Besuchsprogramm projektorientiert mit unterrichtlichen Prozessen vor und
während des Austausches zu verknüpfen. Geschichtliche und gesellschaftliche
Prozesse werden dabei im Vergleich besonders deutlich. Aktivitäten aus dem
künstlerischen, musikalischen und sportlichen Bereich haben sich in besonderer
Weise bewährt, weil sie einerseits eine nonverbale Kommunikation (und damit
Verständnis unabhängig von der jeweiligen Landessprache) ermöglichen und
andererseits wieder Gesprächsanregungen für den Gedankenaustausch in einer
Fremdsprache bieten. Der musische Akzent wird durch die lettische Kultur nahe
gelegt und von den Lehrer(inne)n der Zemgales vidusskola Slampe ausdrücklich
gewünscht.
Zur Verbesserung der
Sprachkompetenz und um ein intensives Kennenlernen anderer Kulturen zu
ermöglichen, fördern wir Auslandsaufenthalte unserer Schüler(innen) besonders
in der Jahrgangsstufe 11. Finanziell eher leistbar und psychisch eher
vertretbar sind halbjährige Besuche höherer Bildungseinrichtungen im
englischsprachigen Ausland. Nur bei Einhaltung vorgegebener Leistungsnachweise
kann der dortige Unterricht als gleichwertig angesehen werden und die
Versetzung in die Jahrgangsstufe 12 erfolgen.
Die Verkehrserziehung ist seit 1972, also seit mehr als drei
Jahrzehnten, integraler Bestandteil des Unterrichts auch an Gymnasien. Das
bedeutet, dass es zwar kein Fach „Verkehrserziehung“ mit einem eigenen
Stundendeputat gibt, wohl aber ist der Schule/den Lehrern die Aufgabe im
Rahmen ihres Erziehungsauftrages auferlegt worden, verkehrserzieherisch in den
einzelnen Fächern themenbezogen tätig zu sein.
Der Lebensraum Verkehr ist ein dynamisches und komplexes
System und ein wichtiger Bestandteil der Lebenswirklichkeit. Deshalb sollen
auch in diesem Lernbereich dem Schüler Hilfen gegeben werden, sich in einem
derart differenzierten System zurechtzufinden und in diesem System unter
Beachtung der sozialen Verantwortung aktiv teilzunehmen. Besonders in der Oberstufe
reichen die Ziele noch weiter, indem der Schüler den Lebensraum Verkehr kritisch
reflektieren und ihn konstruktiv mitgestalten soll.
Somit kann man eine eher eindimensionale Verkehrserziehung,
in der Vorschriften und Regeln eingeübt bzw. vermittelt und wünschenswertes
Verhalten erarbeitet werden sollen, trennen von der mehrdimensionalen
Verkehrserziehung, bei der das Erkennen von Zusammenhängen politischer,
wirtschaftlicher, technischer und psychologischer Komponenten im Lebensbereich
Verkehr bis hin zur verantwortungsbewussten Anwendung im Vordergrund stehen.
Verkehrserziehung umfasst somit instrumentelle, kognitive
und affektive Lernziele. Letzteres zu erreichen, ist wie in jeder anderen
Lerngrundsituation stets ein eher schwieriges Unterfangen, da das Erwerben
sachnotwendiger Einstellungen zumeist als zeitlich nicht eng begrenzbarer
Prozess zu verstehen ist.
Die Aktivitäten zur Verkehrserziehung an unserem Gymnasium
umfassen vier größere Bereiche:
Verkehrserzieherische
Aspekte zum neuen Schulweg (zu Fuß/Bus) in der Klasse 5
Verkehrserzieherische
Aspekte für die Unter- und Mittelstrufe in den einzelnen Fächern und in
Vertretungsstunden
Durchführung
von Mofakursen in Theorie und Praxis zur Erlangung der „Prüfbescheinigung
Mofa 25“ auf freiwilliger Basis (Diese Ausbildung dürfen nur die Schulen
vornehmen, die hierfür eigens ausgebildete Lehrer aufweisen und einen
entsprechenden Antrag gestellt haben.)
Verkehrserzieherische
Aspekte in der Oberstufe (z. B.
Verkehrssicherheitsveranstaltungen)
Ein neuerliches Aufleben der fachimmanenten
Verkehrserziehungsthemen und -aufgabenbereiche und eine Ausweitung der
Verkehrserziehung in den Jahrgängen der Oberstufe stellen ein Ziel für die
nächsten Jahre dar, um dem gesamterzieherischen Auftrag noch stärker nachzugehen.
Damit wollen wir auch der gesellschaftlichen Tendenz „Führerschein mit 17“
sowie „Führerschein auf Probe“ Rechnung tragen, um das Gefährdungspotential der
Jugendlichen zu reduzieren.
Für die Schülerinnen und Schülern der Jahrgangstufen 10 bis
13 besteht das Angebot, kostenlos an einem Erste-Hilfe-Lehrgang teilzunehmen,
den sie für die Führerscheinprüfung benötigen. Wir versprechen uns von diesem
Lehrgang, dass die Schüler(innen) sich auch bei alltäglichen Unfällen (Sport,
Haushalt, Freizeit usw.) sachgerecht verhalten können. Pro Halbjahr wird ein
Kurs angeboten. Es besteht für alle Schüler die Möglichkeit, an den Kursen zu
Übungszwecken wiederholt teilzunehmen.
Seit 10 Jahren haben Schüler(innen) der Oberstufe einmal im
Schuljahr die Gelegenheit zum Blutspenden für das Deutsche Rote Kreuz. Zwischen
30 und 40 Schüler(innen) zeigen hierbei jedes Mal ihr soziales Engagement.
Viele der Erstspender werden auf diese Weise zu lebenslangen Blutspendern und
ermutigen durch ihr Vorbild die nachfolgenden Jahrgänge.
Klassen- bzw. Studienfahrten dienen - wie an allen Schulen -
dem
gegenseitigen Kennenlernen und dem besseren Verständnis zwischen den
Schülern einer Klasse bzw. Jahrgangsstufe und zwischen Schüler(inne)n und
Lehrer(inne)n,
nach
Alter der Schüler zunehmend der Ergänzung des Unterrichtes durch Veranschaulichung
von Gelerntem, durch Ergänzung in Form neuer und andersartiger Unterrichtsgegenstände
(vor allem aus den Bereichen Kunst, Natur und Technik).
Die 2001 eingesetzte Arbeitsgruppe, die ein Fahrtenkonzept
mit pädagogischen und geografischen Zielsetzungen unter Beachtung eines begrenzten
Kostenrahmens entwickeln sollte, hat 2003 der Schulkonferenz ein
Fahrtenprogramm vorgelegt, das einmütig beschlossen wurde und das aufgrund der
Erfahrungen (und evtl. notwendigen Revisionen) aus 2004 und 2005 im Jahre 2006
überprüft werden soll.
Der Beschluss sieht vor:
Die
Studienfahrt in der Jgst. 13 führt immer zu demselben Ziel, in eine
Gegend, die landschaftlich reizvoll ist, ein reichhaltiges kulturelles
Angebot hat und geographische / naturwissenschaftliche Exkursionen
ermöglicht: Garda-See (Nord-Italien). Auch soll so die Attraktivität der
Italienisch-AG noch mehr gesteigert werden.
Für
die Fahrt in der Jgst. 10 werden zwei inhaltliche und finanzielle
Alternativen angeboten: Ski-Kurs in Österreich/Italien einerseits oder
Stadtfahrt Berlin andererseits. Der siebentägige Skikurs (mit einem
Snowboardangebot) beinhaltet die Anknüpfung an die Zielsetzungen der
Bewegungsfelder der Sport-Richtlinien sowie an spezifische Sicherheitsstandards
und ökologische Fragen zum Naturraum. Die preiswertere fünftägige
Berlin-Fahrt steht unter (kultur-)geschichtlichen und politischen
Fragestellungen.
Die
„Inselwoche“ auf Borkum in der
Jgst. 6 (s. 3.3.3)
Die
Kennenlerntage in der Jgst. 5 - eine Übernachtung in einer ortsnahen
Jugendherberge - sollen vorrangig dem sozialen Austausch der
Schüler(innen) aus den verschiedenen Grundschulen über ein kulturkundliches
Programm und über Gemeinschaftsveranstaltungen dienen. Zugleich eröffnen
sie dem Klassenlehrer sowie dessen Stellvertreter neue Erkenntnisse über
die Schüler(innen).
Schneetag
in Willingen
Als gemeinsamer ganztägiger Wandertag ist dieses Großereignis (14 Busse)
aller Schüler(innen) und Lehrer(innen) konzipiert, wenn die
Wetterverhältnisse es im Januar/Februar zulassen. Vor Ort ist für die
Jgst. 5 Schlittschuhlaufen vorgesehen, während alle anderen Schüler(innen)
zwischen Skilaufen, Langlauf, Snowboard oder Schlitten fahren wählen
können. Anfänger-Kurse werden angeboten.
Ausweislich erster Überprüfungen bei Schülern und Eltern
wurde die reduzierte Mitbestimmung bei den Zielfestlegungen nicht
problematisiert, sondern es wurden die Vorteile, die sich die Schulkonferenz
mit ihrer Festlegung versprochen hatte, bestätigt. Der Planungsaufwand wurde
deutlich reduziert, knappe Abstimmungsergebnisse und die damit manchmal
einhergehenden Unzufriedenheiten entfielen, eine Optimierung der Aktivitäten
vor Ort ist aufgrund der Schüler- und Lehrererfahrungen schnell realisierbar
(bei der Studienfahrt führte dies schon zu einem Wechsel der Unterkunft), eine
Verknüpfung mit dem Fachunterricht ist deutlich erleichtert.
Seit Jahren führen wir - betreut von den Fachschaften -
schulintern mit Vor- und Endrunde in der Klasse 6 einen Lesewettbewerb und für
die Klassen 5-7 und nun erweitert bis Klasse 10 im Fach Mathematik jeweils
einen Wettbewerb mit algebraischen und geometrischen Aufgaben durch.
Jedes Jahr nehmen Schüler(innen) der Mittelstufe am
Börsenspiel der Sparkassen teil, gelegentlich auch am Wettbewerb
„Wirtschaftswissen“ der IHK Arnsberg. Schüler(innen) der Kurse Sozialwissenschaft
in der Oberstufe engagieren sich seit 1997 erfolgreich beim Planspiel des
Bundesverbandes deutscher Banken.
Das 2001 formulierte Ziel, auch andere Fachschaften in
Wettbewerbe einzubeziehen, wurde erreicht. Die Fachschaft Kunst stellt sich mit
Schülerarbeiten dem regionalen Vergleich - immer wieder sehr erfolgreich. Das
internationale und fächerübergreifende Comenius-Projekt „Leben im Krieg“,
dasbesonders von den Fachschaften
Geschichte, Kunst und Englisch getragen wird, findet 2006 mit dem Thema „Propaganda
im Krieg“ und dem FSG als organisierender Schule eine erste Fortsetzung. Dies
Projekt bietet den beteiligten Schüler(inne)n neben inhaltlichen Erkenntnissen
auch kooperative Erfahrungen und damit einen Vergleich mit Jugendlichen aus
England, Frankreich, Lettland und Polen.
Entsprechend dem Leistungsvermögen nehmen mehrere Fußball-
und Volleyballmannschaften der Jungen und Mädchen an Wettkämpfen auf Kreis-
und Bezirksebene teil.
Viele Schüler(innen) können freiwillig die Fächer Russisch,
Italienisch und/oder Spanisch im Hinblick auf Erscheinungsformen der Gegenwartskultur,
aber ebenso zur Erweiterung ihrer fremdsprachlichen Kompetenz für das
angestrebte Studium und ihren künftigen Beruf zusätzlich wählen.
Im zusammenwachsenden Europa tragen Fremdsprachenkenntnisse
zu einer größeren privaten und beruflichen Mobilität bei. Sie schaffen die
Grundlage für eine Ausbildung in anderen europäischen Ländern oder für
berufliche Tätigkeiten in Produktion, Handel, Verwaltung und Forschung, die
Kenntnisse der jeweiligen Sprache voraussetzen. Angesichts der verstärkten
Zusammenarbeit in einem Europa ohne Grenzen ist die Bedeutung der
Fremdsprachen gestiegen. (Vgl. Richtlinien „Italienisch“ für die Sek. I,
Frechen 1993, S. 34.)
Diesen Anforderungen wollen wir durch entsprechende
Lernangebote in Form von Sprach-Arbeitsgemeinschaften Rechnung tragen, die
auch als Voraussetzung für einen Schüleraustausch anzusehen sind. Darüber
hinaus besteht die Möglichkeit, sich sportlich zu betätigen (s. 4.1.2.), unsere
Internet-Möglichkeiten zu nutzen oder an der neu gegründeten Schach-AG
teilzunehmen.
Das Unterrichtsfach „Russisch“ hat an unserem Gymnasium eine
jahrzehntelange Tradition, die an die schulische Ausbildung von Aussiedler(inne)n
gebunden war und im Schuljahr 2000/2001 endete. Seit 1999 bieten wir eine
Russisch-AG für Schüler(innen) an, die eine dritte oder vierte Fremdsprache in
ihren Grundlagen kennen lernen möchten. Das Interesse, eine andere Sprache auch
mittels einer anderen Schrift - nämlich der kyrillischen - zu erlernen, ist
groß und bereitet grundsätzlich keine Schwierigkeiten. Der Unterricht
orientiert sich an alltäglichen, authentischen Situationen, ist stark
kulturkundlich ausgerichtet und wird durch einen muttersprachlichen
Russischlehrer besonders authentisch vermittelt. So werden Brieffreundschaften
schnell möglich und Kontakte zu den häufig russisch sprechenden Schüler(inne)n
der Partnerschule in Lettland erleichtert. Am Ende des Schulhalbjahres wird
dem Schüler die Teilnahme und die Leistung bescheinigt.
Seit Februar 2000 gibt es am FSG eine Arbeitsgemeinschaft
„Italienisch“, die generell einmal pro Woche jahrgangsstufenübergreifend von
allen Schüler(innen) besucht werden kann. Empfehlenswert ist die Teilnahme für
Schüler(innen) der 7. Klasse, die bereits ein Jahr Latein oder Französisch
gelernt haben. So können sie die italienische Sprache nicht nur in Bezug zu
ihrer eigenen, sondern auch zu anderen Fremdsprachen setzen. Beim Aufbau des
italienischen Wortschatzes helfen die vorher erlernten Fremdsprachen.
Die Auswahl des Lehrbuchs (Paola Frattola/Roberta
Costantino: Italienisch in 30 Tagen, München 1997) ermöglicht, dass der
Unterricht gezielte Hinweise zur Aussprache und Betonung der italienischen
Wörter gibt und Redemittel für Situationen liefert. Die Schüler können diese
Kenntnisse bei einer Italienreise einsetzen, z.B. Einholen von Auskünften,
Einkaufen, Begrüßen etc.. Auch landeskundliche Informationen sollen auf die
Begegnung mit Italien vorbereiten. Der Schwerpunkt der AG liegt auf der
mündlichen Kommunikation; dabei wird auf Schülerinteressen eingegangen. Da die
Arbeitsgemeinschaft inzwischen sowohl von Anfängern als auch von Fortgeschrittenen
besucht wird, wird häufig binnendifferenziert in Gruppen gearbeitet. Am Ende
des Schulhalbjahres werden die Teilnahme und die Leistungen des Schülers bescheinigt.
Die Italienischkenntnisse können im Rahmen der Studienfahrt
nach Italien (Gardasee) praktisch angewendet werden. Auch italienische Lieder
und die italienische Küche haben ihren Platz im Italienischunterricht.
Letzteres kann dankenswerterweise in der Lehrküche der benachbarten
Hauptschule stattfinden. Alle ein bis zwei Jahre veranstaltet die
Italienisch-AG einen „Italienischen Abend“, an dem sie etwas von der
italienischen Kultur und Sprache im FSG präsentiert. Alle Schüler(innen),
Eltern und Lehrer(innen) sind dazu herzlich eingeladen.
Neben einer Italienisch-AG könnte evtl. bei ausreichendem
Interesse und einer weiteren Lehrkraft mit entsprechender Fakultas ein
Grundkurs Italienisch ab Jahrgangsstufe 11 als weitere Fremdsprache angeboten
werden. Dieses Angebot wäre besonders für Neuzugänge von der Realschule
interessant.
Seit 2002 bieten wir eine Spanisch-AG am FSG an. Hieran
dürfen generell alle Schüler(innen) teilnehmen, die an den Grundlagen einer
weiteren Fremdsprache interessiert sind. Empfehlenswert ist die Teilnahme ab
Klasse 8, da dann die spanische Sprache auch in Bezug zum Englischen,
Lateinischen, Französischen und Italienischen gesetzt werden kann und viele Vokabeln
schneller erschlossen werden können. Auf die Methode des Sprachenvergleichs
wird großes Gewicht gelegt. Die Schüler(innen) erhalten konkrete Hinweise zur
Aussprache und Betonung spanischer Wörter und Redewendungen, mit denen sie sich
in Alltagssituationen im spanischsprachigen Ausland zurecht finden können. Bei
der Gestaltung und Terminierung des Unterrichts wird weitgehend auf
Schülerinteressen eingegangen, zumal der Unterricht mehrere Jahrgangsstufen
anspricht. Das große Interesse machte bisher eine Einteilung in eine Anfänger-Gruppe
und eine Fortgeschrittenen-Gruppe notwendig, die sich jeweils einmal pro Woche
treffen.
Am Ende des Schulhalbjahres werden die Teilnahme und die
Leistungen auf dem Zeugnis bescheinigt.
Alle Schüler(innen) haben außerhalb des Unterrichts am
Mittwoch in der 7. Std. Zugang zu beiden Computerräumen; eine Betreuung ist
gewährleistet. (Darüber hinaus sind Nutzungen nach Absprache mit den Fachlehrer(inne)n
möglich.)
Oberstufenschüler(innen) können das Internet-Cafe während
der täglichen Springstunden und bei Bedarf auch nachmittags nutzen, Unter- und
Mittelstufenschüler(innen) haben außer am Mittwoch jeden Tag nur in der 6.
Stunde Zutritt, wenn ihr Stundenplan dies erlaubt.
Grundsätzlich wird erwartet, dass bei der kostenlosen
Internetnutzung die Belange des Unterrichts im Vordergrund stehen.
Die neu gegründete Schach-AG befindet sich im Aufbau und
trifft sich bisher einmal wöchentlich. Über Mittel, die der Förderverein bereit
stellt, werden derzeit Spiel- und Demonstrationsbretter, Uhren etc. angeschafft
und zugleich bemühen wir uns um die Ausgestaltung eines Übungsraumes.
Im Bezugserlass 12-21 Nr. 4 (Beratungstätigkeit von
Lehrerinnen und Lehrern in der Schule (GABL. NW. 1 1998, S. 3) wird für das
Land NRW ausgeführt:
Beratungstätigkeit
in der Schule ist grundsätzlich ebenso wie Unterrichten, Erziehen und
Beurteilen Aufgabe aller Lehrer(innen).
In
Schulen, in denen die Schulkonferenz Bedarf für eine Ergänzung und
Intensivierung der Beratungstätigkeit der Lehrer(innen) feststellt, kann
die Schulleiterin oder der Schulleiter im Benehmen mit der Lehrerkonferenz
Beratungslehrer(innen) beauftragen. Voraussetzung für die Auswahl ist in
der Regel eine nachgewiesene Beratungskompetenz. Beratungslehrer(innen)
arbeiten vor allem in den Bereichen
Beratung
von Schüler(inne)n und Erziehungsberechtigten über präventive und fördernde
Maßnahmen beispielsweise im Hinblick auf die Lösung von Lern- und Verhaltensproblemen
und die Förderung besonderer Begabungen,
Beratung
bei der Vorbereitung des Übergangs in weiterführende Bildungsgänge sowie
ins Berufsleben,
Beratung
von Lehrer(inne)n zur Vorbereitung und Unterstützung schulischer Maßnahmen
zur Förderung von Interessen und Begabungen der Schüler(innen),
Beratung
von Lehrer(inne)n zur Vorbeugung und Bewältigung von Lern- und Verhaltensproblemen
sowie darin begründeten Konflikten in der Schule,
Herstellen
von Kontakten zu außerschulischen Einrichtungen.
In einer konstituierenden Arbeitssitzung mit Anwesenheit von
Klassenlehrer(inne)n, Oberstufenprojektleitung und Vertretern der SV wurde
folgendes Rahmenkonzept erarbeitet:
Zur
Umsetzung der genannten Punkte und um entsprechenden Interventionen
ergreifen zu können, wurde eine schulinterne Sprechstunde (Mo. 6./7.
Stunde) eingerichtet, dort können alle Probleme/Fälle direkt ohne
Zwischenvermittlung durch Klassenlehrer(innen) artikuliert und für
notwendig erachtete Maßnahmen initiiert werden. Eine Terminabsprache
sollte über das Sekretariat der Schule erfolgen.
Als
Ansprechpartner für alle den Beratungsbereich betreffende Informationen
stehen Eltern und Schüler(inne)n zunächst die Klassenlehrer(innen) zur
Verfügung.
Die
Klassenlehrer(innen) können sich in allen Fragen vertrauensvoll an die
schulinterne Beratung kooperativ wenden.
Eltern
und Schüler(innen) haben bei allen Fragen und Problembereichen die Möglichkeit,
sich auch direkt an die schulinterne Beratung zu wenden.
Zur Umsetzung des Rahmenkonzepts soll ein spezieller
(getrennt zugänglicher) Beratungsraum eingerichtet werden, entsprechend der
Forderung:
„Wenn wir wollen, dass das Gesamtbild, das der Klient als
Eindruck aus der Therapie mitnimmt, durch Begriffe wie „Kompetenz“,
„Professionalität“, oder „Vertrauen“ geprägt ist, so müssen wir auch mit dem
äußeren Rahmen diesen Eindruck unterstützen. Zu achten ist auf eine freundliche,
aber gleichzeitig auch sachliche Atmosphäre, die Lernvorgänge erleichtert.“
(Senf, W. und Broda, M.: Praxis der Psychotherapie, Stuttgart 1996, S. 202).
Dieser Raum sollte auch für vertrauliche Gespräche mit
Eltern und Schüler(inne)n von Kollegen(innen) in entsprechender Atmosphäre
mitgenutzt werden können.
Alle Informationen zum Umfang der Beratungsmöglichkeiten
bzw. zur Beratungskompetenz der hiermit beauftragten Person können im Internet
unter www.fsg-ruethen.de auf der Homepage unserer Schule abgerufen werden. Dort
die Rubrik „Unsere Schule“, Unterrubrik „Schulprogramm“, „Beratung“
anwählen.
Die Eltern am Friedrich-Spee-Gymnasium verstehen sich als
Partner, Berater und Helfer der Lehrerschaft, wenn es darum geht, für die
Kinder das Schulleben noch attraktiver und den Unterricht noch besser zu
gestalten: Besonders bringen sie ihre Erfahrungen und Sachkenntnisse aus dem
Berufsleben sowie Vorstellungen zu Erziehungszielen ein. Die Mitarbeit der
Eltern findet zur Zeit (eher) schwerpunktmäßig statt. Abhängig ist ihre Einbeziehung
vor allem von dem Engagement der Klassenpflegschaftsmitglieder, der Klassenlehrer(innen)
und der Elternvertreter in der Schulkonferenz.
Die Zusammenarbeit der drei Gremien Eltern, Schüler und
Lehrer (Schulkonferenz) hat sich z.B. bei der Planung und Durchführung der
Projekttage als sehr gewinnbringend herausgestellt. So wurden bestimmte
Projekte von Eltern oder Oberstufenschülern bzw. ehemaligen Schülern geleitet.
Das gemeinsame Sommerfest wird von Vertretern aus der Elternschaft vorbereitet.
Die Durchführung des Schüleraustausches mit den
verschiedenen Schulen im Ausland ist nur mit Hilfe der betroffenen Eltern
denkbar. Am Beispiel des USA-Austausches wird deutlich, dass die äußerst positive
Resonanz der amerikanischen Gastschüler während des Deutschlandaufenthaltes
ganz besonders auf den Einsatz der Eltern zurückzuführen ist, die sich nicht
nur als Gastgeber, sondern auch als Organisatoren für Gruppenaktivitäten
verantwortlich fühlen.
Die Gestaltung der Klassenpflegschaftssitzungen, der
’Elternstammtische’, der Freizeiten mit Eltern und Schülern (vorrangig
Wanderungen, Kanufahrten) und die Mitarbeit bei Elternabenden, die hauptsächlich
von den Klassen vorbereitet werden, sind weitere Bereiche, in denen die Eltern
aktiv sind.
Auch bei der Realisierung bestimmter Projekte, z.B. bei der
Erstellung unserer Schulbroschüre, bei der Anschaffung von Schließfächern oder
bei Fahrten, an denen die ganze Schule teilnimmt (Schneetag etc.), erweist sich
die Elternarbeit als wertvoll.
Die Fachschaften legen großen Wert auf die Teilnahme
interessierter Eltern an Fachschaftssitzungen, da gerade an dieser Stelle das
entsprechende Fach mit seinen Anliegen präsentiert und transparent gemacht
werden kann, sodass sich eine sinnvolle Diskussion um Unterrichtsziele
ergibt. (Dasselbe gilt für interessierte Schüler.)
Wie wichtig der Einsatz der Eltern ist, zeigt sich auch im
Rahmen des Praktikums. Die elterlichen Kontakte mit Arbeitsstellen (direkt und
indirekt) ermöglichen den Schülern Erfahrungen in interessanten Berufsfeldern.
Mindestens einmal im Jahr
treffen
sich Eltern aus der Schulkonferenz mit der Schülervertretung.
treffen
sich Elternvertreter, um über die Schulentwicklung zu diskutieren und
anschließend ihre Vorstellungen gegenüber der Schulleitung vorzubringen,
trifft
sich die Schulleitung mit den Klassenpflegschaftsvorsitzenden und den
Stellvertretern, um ein Thema aus Schul- bzw. Unterrichtsentwicklung zu
bearbeiten.
Dem derzeitigen Vorsitzenden der Schulpflegschaft, Herrn v.
Bonin, ist es zusammen mit der Stellvertreterin, Frau v. Meißner, ein
besonderes Anliegen, das soziale Miteinander an unserer Schule zu fördern und
zu stärken: „Es macht mehr Sinn, mit den Lehrern im gemeinsamen Gespräch
Probleme zu besprechen als über die Lehrer zu reden. Ebenso suchen wir den
Kontakt und das Gespräch mit der Schülermitverwaltung, um sie bei ihren
Projekten zu unterstützen. Das offene und lebendige Miteinander von Eltern,
Lehrern und Schülern machen unsere Schule zu einem Ort, an dem neben fachlichen
auch soziale Kompetenzen vermittelt werden.“
Was wäre eine Schule ohne Schüler(innen) und ihre Mitarbeit?
Mehr als die Hälfte des Tages verbringen sie in der Schule,
und in dieser Zeit nehmen sie nicht nur am Unterricht teil, sondern leisten
auch auf anderen Gebieten Beachtliches.
Darunter fallen nicht nur größere Aktionen wie die
Mitorganisation bei der Durchführung von Projekttagenund die Gestaltung des alle zwei Jahre stattfindenden
Weihnachtsbasars sowie des jährlichen Sommerfestes, sondern auch die kleinen
Dinge im alltäglichen Schulleben wie das regelmäßige Säubern der Schulhöfe, die
Gestaltung der Flure und Klassenräume durch Bilder, Projektarbeiten etc.
Oftmals wirken sich auch außerschulische Aktivitäten wie z.
B die Reportertätigkeit bei einer Zeitung bereichernd im Unterrichtsgeschehen
aus. Ein anderes Engagement kann ebenfalls den Schulalltag prägen: Bis vor
einigen Jahren betreuten Schüler(innen) der Jahrgangsstufe 9 als Klassenpaten
die Schulneulinge in der Erprobungsstufe, die damit noch einen weiteren Ansprechpartner
außer ihrem Klassenlehrer bei Problemen in der neuen Schule, bei der Organisation
von Klassenfesten u. Ä. haben – sicher eine sinnvolle Einrichtung, über deren
Wiederbelebung es sich lohnt nachzudenken.
Fast schon zum Alltagsleben gehören auch Traditionen wie das
Waffel- und Kuchenbacken zum Elternsprechtag oder zum „Tag der offenen Tür“ für
die Viertklässler aus den Grundschulen. Der Erlös dieser Aktionen kommt
regelmäßig einem guten Zweck wie dem Eine-Welt-Projekt der Franziskaner in Arco
Verde (Nordost-Brasilien) zugute. Dieses Projekt, in dem mehrere unserer
Ehemaligen mitgearbeitet haben, ermöglicht bedürftigen Kindern durch
vielfältige Unterstützung eine Schulausbildung.
Dieses selbstverständliche soziale Engagement wird z.B. auch
immer wieder im Zusammenleben mit ausländischen Mitschülern sichtbar, die im
Rahmen eines Austausches oder aus anderen Gründen unsere Schule besuchen und
sich ihren eigenen Aussagen nach gut aufgenommen und integriert fühlen. Dies Engagement
entfaltet sich auch bei Aktionen gegen Gewalt und Fremdenfeindlichkeit.
Dass unsere Schüler sich insgesamt wohl fühlen und ein
durchweg positives Verhältnis zu ihrer Schule haben, zeigt sich nicht erst bei
den verschiedenen Abschiedsaktivitäten wie dem in Eigenregie veranstalteten,
für seine hohe Qualität bekannten musikalischen Abschlussabend, den Abifeten
und dem Abidenkmal der Abiturienten, sondern oft auch in den letzten Tagen vor
den Ferien/Zeugnissen, wenn in den einzelnen Klassen kleinere Abschlussfeierlichkeiten
(z.B. „Wichteln“ vor Weihnachten) vorbereitet werden oder ältere Schüler
„Zeugniszelten“ veranstalten.
Ihr Zusammengehörigkeitsgefühl dokumentieren viele Schüler
außer durch das Tragen eines Freddy-Spee-Shirts speziell in Abschlussklassen
auch durch ein klassenspezifisches T-Shirt.
Diesen Zusammenhalt bewies die Schülerschaft besonders auch
im letzten Jahr, als mit einer Versammlung unter Beteiligung der Elternschaft
vor Unterrichtsbeginn gegen unvertretbare Missstände im Zusammenhang mit der
Erstellung unseres Neubaus (Wassereinbruch etc.) protestiert wurde.
Um dieses gute Schulklima auch weiterhin zu erhalten und zu
fördern, hofft die Schülerschaft nicht nur auf eigene Ideen, sondern ist
natürlich auch für jede Art von Zusammenarbeit mit Eltern und Lehrern bereit.
Seit 1980 erscheinen die Rüthener Hefte wieder jährlich –
inzwischen regelmäßig nach den Sommerferien. In den Heften erfolgt ein Rückblick
auf das vergangene Schuljahr, indem wichtige Ereignisse aus dem Unterricht und
dem Schulleben, aber auch Personalia auf 128 Seiten dokumentiert werden:
Abitur, Theater, Musical, Unterrichtsprojekte, Tagungen, Austausch, Fahrten,
Sport, Veränderungen in Schülerschaft und Kollegium, Wiedersehensfeiern von
Ehemaligen, Vereinsnachrichten etc. Die zahlreichen Beiträge werden von
Lehrer(inne)n, Ehemaligen und Schüler(inne)n zur Verfügung gestellt. Dieses
Heft dient auch der Identifikation mit der Schule und erstellt eine Brücke zu
den Ehemaligen. Die Auflage von 2500 Exemplaren – der Vertrieb erfolgt über den
Verein der Eltern, Ehemaligen und Freunde des Friedrich-Spee-Gymnasiums e.V.
(s. 6.) – zeigt, dass das Heft einen wichtigen akzeptierten Baustein im Schulleben
einnimmt.
Wie die Rüthener Hefte begleitet die Homepage das Schuljahr
und ist ein wichtiges Bindeglied zwischen den am Schulleben direkt Beteiligten
und Außenstehenden. Durch die Technik bedingt dient sie der schnellen Information
und Kommunikation. So enthält sie v.a. aktuelle Hinweise, Termine und Berichte,
die den Schulalltag begleiten. Ebenso erlaubt sie direkte Rückmeldungen von
Schülern, Eltern und Ehemaligen (Gästebuch, E-Mail). Vor allem viele jüngere
Ehemalige, die nicht im Verein der Eltern, Ehemaligen und Freunde des FSG
Mitglied sind, schätzen sie als Kontaktmöglichkeit.
Die Homepage soll auch Projekte vorstellen, die über die
Schulgemeinde hinaus auf Interesse stoßen. Ziel muss es hier sein, noch mehr
Schüler und Lehrer zu finden, die aktiv zu einem breiteren Angebot auf der
Homepage beitragen und eine kontinuierliche Präsentation im Internet
ermöglichen. Die Voraussetzungen dafür sind zu Beginn des Schuljahres 2005/06
geschaffen worden mit der Umstellung auf ein Content-Management-System (Typo
3), das jederzeit und überall den Zugang auf die zentrale Datenbank erlaubt.
Der „Verein der Eltern, Ehemaligen und Freunde des
Friedrich-Spee-Gymnasiums e.V.“ - derzeit über 750 Mitglieder mit seit Jahren
wachsender Tendenz und geleitet von N. Becker - gestaltet durch seine
Unterstützungsmaßnahmen seit seiner Gründung 1992 das Schulleben wesentlich
mit. Autorenlesungen und Theaterveranstaltungen werden gefördert, Buchpreise
für Wettbewerbssieger und Abiturleistungen ausgelobt, Lehrmaterialien
angeschafft, Bibliotheksausstattungen und Ausstellungsmaterialien gekauft,
Fahrten zu Hochschulen, Theatern etc. unterstützt und zunehmend werden
Zuschüsse für Klassenfahrten an finanziell bedürftige Schüler vergeben. Auch
die Kosten für die Drucklegung und den Versand der Rüthener Hefte als
Zeitschrift für die Mitglieder trägt der Verein. Mit Ausgaben derzeit von
jährlich ca. 14.000 Euro ist der Verein aus dem Schulleben nicht mehr weg zu
denken.
Der Kontakt zu den Ehemaligen erfolgt besonders über die
Rüthener Hefte, die an über 2.000 Ehemalige verschickt bzw. von Schüler(inne)n
in der Region verteilt werden.
Darüber hinaus finden jährlich durchschnittlich vier
Jubiläumstreffen von Abiturjahrgängen in der Schule statt - mit Schulführungen
und intensiven Gesprächen zur Schulentwicklung. Zu Jubiläen der Schule werden
alle Ehemaligen eingeladen - zuletzt zum 75-jährigen Bestehen 2001.
Auf dem jährlichen Nikolaus-Turnier im Volleyball - seit 1982
- treffen sich ca. 15 - 20 Mannschaften, gebildet überwiegend aus
Ehemaligenjahrgängen, zu einer 1 1/2-tägigen Veranstaltung, bei der der Sport
der Mannschaften im Mittelpunkt steht, aber die geselligen Kontakte nicht zu
kurz kommen. Die Organisation liegt beim Lehrerkollegium, die weitere Betreuung
erfolgt durch Ehemalige und Eltern.