|
Mal tragisch, mal komisch - aber immer
spektakulär
|
Theatergruppe "Spectaculum" des
Friedrich-Spee-Gymnasiums feiert ihr 25-jähriges Bestehen. Große
Chronik liegt vor. Zum Jubiläum wird "Emilia Galotti"
gespielt
|
RÜTHEN. Von
der klassischen Antigone-Tragödie bis zur pechschwarzen Komödie
Arsen und Spitzenhäubchen: So weit reicht die Spanne der 37
Projekte und Inszenierungen, die Spectaculum im vergangenen
Vierteljahrhundert auf die Bühne gebracht hat. Ihr 25-jähriges
Bestehen feiert die Theater-Gruppe des Friedrich-Spee-Gymnasiums
mit einer Jubiläums-Inszenierung: Gespielt wird Lessings bürgerliches
Trauerspiel der Aufklärungsepoche "Emilia Galotti".
Rechtzeitig vor der Premiere am kommenden Samstag, 19. Februar ist
jetzt auch die umfassende Chronik "25 Jahre Theaterspiel
Spectaculum" erschienen, die die Inszenierungsarbeit von
zweieinhalb Jahrzehnten in beeindruckenden Bildern und Texten
widerspiegelt. Die in einer Auflage von 1 100 Stück erschienene
Festschrift kann ab sofort im Sekretariat des Gymnasiums erworben
werden (Tel. 02952 /1583).
Undenkbar wäre die Existenz von "Spectaculum" ohne
seinen Regisseur Hermann Bertling: Der Pädagoge trommelte im Jahr
1980 erstmals Schüler für eine Theatergruppe zusammen. "Ich
bin schon mit der Idee in den Schuldienst gegangen, Theater zu
spielen", blickt er zurück. Wie sehr Schulleiter Dr. Hans-Günther
Bracht das Engagement seines Kollegen für die Bühne schätzt,
machen seine Worte im Chronik-Vorwort deutlich: "Hermann
Bertling hat durch die gezielte Auswahl von Stücken und die
darauf sorgfältig abgestimmte Besetzung von Rollen immer wieder
ein beeindruckendes Engagement der Teilnehmerinnen und Teilnehmer
im Literaturkurs entfaltet. Die begeisternden Aufführungen, denen
monatelange intensive Probenarbeit vorangingen, waren und sind für
die Zuschauer ein nachhaltig anregendes Erlebnis und für die
Akteure ein wesentlicher Beitrag zu ihrer Persönlichkeitsbildung."
In diesem Sinne sehen auch viele Eltern den Theaterschwerpunkt als
große Bereicherung für die Entwicklung ihrer Kinder.
Eine große Bühnentradition hat die Schule aber nicht erst seit
Spectaculum: Denn schon seit ihrer Gründung als Aufbaugymnasium
in den 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts wird an der Schule
regelmäßig Theater gespielt - im Jahr 1931 zum Beispiel wurden
"Der Bär" und "Der Heiratsantrag" von Anton
Tschechow inszeniert. Und 1965 spielte ein Unterprimaner namens
Hans-Günther Bracht in der Aufführung von Hildesheimers
"Balkanexpress" mit, erinnert sich der
Oberstudiendirektor lächelnd.
Die besondere Vorrangstellung von Deutsch, Kunst, Literatur und
Musik zieht sich wie ein roter Faden durch die fast 80-jährige
Geschichte der Schule. Und die Verbindung zwischen Deutsch und
Theater war schon immer da. Aber: "Durch die Arbeit von
Hermann Bertling bekam alles einen professionellen
Charakter", so Dr. Bracht. Schließlich gelingt es nur an den
wenigsten Gymnasien, jedes Jahr eine große Inszenierung
hinzulegen.
Übrigens wird am Friedrich-Spee-Gymnasium bald noch ein weiteres
Bühnenjubiläum gefeiert: Die von Dale Komander geleitete
englischsprachige Theatergruppe "The Understudies"
besteht seit zehn Jahren.
|
mot www.spectaculum-ruethen.de |
|
|