April 2005 So stand es in der Zeitung:

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Kulturen kennen lernen und Freundschaften schließen

Schüler des FSG für eine Woche in lettischen Gastfamilien. Teilnahme am 9. Freundschaftstreffen mit Letten, Russen und Litauern in Slampe

Rüthen/ Slampe. Seine Kultur ehren, sie anderen vermitteln, Freundschaften schließen und die Kulturen vermischen, ohne seine eigene zu verlieren, so könnte man das Ziel des Austauschs zwischen Rüthen und den Letten aus Slampe definieren. Vom 18.-25. April durften 10 Schüler und Schülerinnen der Jahrgangsstufe 10 und 11 und als Begleitpersonen Herr Dr.Goy und Britta Heybrock des Friedrich-Spee-Gymnasiums die großzügige und gleichzeitig bescheidene Mentalität der Letten, untergebracht in Gastfamilien, hautnah erleben.

Die wohl herausragendsten Ereignisse in diesen Tagen spielten sich im Rahmen eines Freundschaftstreffen, das am vergangenen Wochenende in Slampe stattfand, ab. Zu Spielen, kulturellen Tänzen und Gesängen, gemeinsamen Speisen, Wettkämpfen und kurzen Theaterstücken trafen sich Jugendliche aus Russland, Litauen und zwei lettischen Schulen, um sich gegenseitig kennen zu lernen. Zum ersten Mal in dieser Tradition nahm auch unsere deutsche Jugend daran teil und konnte sich von den Talenten und dem Ehrgeiz der anderen Kulturen überzeugen. Aber auch sie trugen etwas zur Modernisierung des Festivals bei und zeigten sich von ihrer spontanen und lustigen Seite mit einem Theaterstück über die Probleme im Leben eines Steinzeitmenschen, welches verdeutlicht wie froh wir über unsere heutigen Kommunikationsmöglichkeiten sein können. Doch in der heutigen Zeit gab es noch kleinere Verständigungsschwierigkeiten und so mussten sich die Jugendlichen des öfteren als humorvolle und gute Verlierer bei nicht verstandenen Wettkämpfen zeigen.

Um die Kultur besser zu verstehen und so diesen Schwierigkeiten entgegnen zu können, lernten die Schüler/innen die fantastische Landschaft Lettlands in Form von mehreren Schloss- und Burgbesichtigungen und anhand einer Führung durch das kilometerweite Moor des Nationalparks "Kemeri" kennen.

Außerdem stand ein Tagesausflug nach Riga auf dem Programm, bei dem sowohl die Hauptstadt als solche als auch das dort ansässige Okkupationsmuseum besichtigt wurden. Dort konnte man deutlich die Auswirkungen der Unterdrückung in der Vergangenheit der Menschen in Lettland spüren. Die wechselnde Besetzung durch die Sowjetunion und Nazi-Deutschland setzte dem Land kräftig zu.

Sightseeing in Riga: Britta Heybrock (1.v.l.), Dr. Ottmar Goy (1.v.r.), die Schüler und Schülerinnen des FSG lassen sich von der lettischen Deutschlehrerin Daina Krastina(untere Reihe, m.) führen. Hier vor den berühmten "drei Brüdern", die die lettische Architektur aus dem Mittelalter wiederspiegeln. Neben den beiden zu sehenden Häusern steht der grüne "Bruder".


Durch das späte Ende der Unterdrückung 1989 lässt sich das hohe nationale und kulturelle Bewusstsein des relativ kleinen Staates erklären. Erstaunlicherweise wirkt dies sich jedoch keineswegs auf die Gastfreundschaft und die Anpassung an die Industrieländer aus. Bei den Menschen ist sogar kein Unterschied mehr zu spüren: Man traf auf äußerst modebewusste Jugendliche, alle mit einem Handy ausgestattet, offen für neues und fast immer mit einem Lächeln auf dem Gesicht. Dieselbe Musik, die unter den jungen Deutschen Begeisterung findet, oftmals sogar deutsche, war in den Radios zu hören. Ebenso war in so gut wie jedem Haushalt ein Fernseher und ein Internetanschluss vertreten.

Auf den Fahrten zu den Ausflugszielen fielen vor allem die riesigen Waldgebiete auf. Überhaupt schien Holz eine nicht unentscheidende Rolle im Leben der Letten zu spielen; viele Häuser waren nahezu ausschließlich mit Holz verkleidet und ausgestattet. 

Bei allen Erlebnissen begleitete, führte und lehrte die Jugendlichen die lettische Deutschlehrerin Daina Krastina und stand ihnen als Ansprechpartner bei allen Problemen und Fragen jederzeit zur Seite. 

Die Beteiligten freuen sich schon, sie, den ebenfalls immer am Austausch beteiligten Geschichtslehrer Guntis Skuja und ihre Schüler im Herbst hier begrüßen und an unserem Leben teilhaben lassen zu können, um die oft bewiesene Freundschaft zwischen unseren Schulen, Städten und Ländern aufrecht zu erhalten. 

 

 

 


Weitere Bilder finden Sie auch auf der Seite unserer Partnerschule in Lettland:

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