4. März 2005 So stand es in der Zeitung:


 

Schülern lustigstes Lustspiel auf den Leib geschrieben 

"The Understudies" feiern Jubiläum. Im April führt die englischsprachige Theatergruppe des Friedrich-Spee-Gymnasiums eine Shakespeare-Adaption auf. 

 

Dominik Schümmer (vorne) und Richard Löper proben für 'The Dream': in den Rollen der 'Actors' Nick Bottom und Obadiah Snout.
Foto: Motog
 

RÜTHEN. Der Spielkreis schließt sich: "The Understudies" bestehen seit zehn Jahren - und als Jubiläumsinszenierung führt die englischsprachige Theatergruppe des Friedrich-Spee-Gymnasiums wie schon bei der Premiere in 1995 eine Adaption des lustigsten aller Lustspiele auf: Shakespeares "A Midsummer Night's Dream" (Sommernachtstraum).

War es damals unter dem Titel "A play there is, my lord" nur das Stück im Stück, das Regisseurin und Autorin Dale Komander ihren Spielern auf den Leib schrieb, ist es diesmal der ganze Traum: "The Dream" hat am Freitag, 8. April Premiere. Weitere Vorstellungen folgen am Montag, 11. April und am Dienstag, 12. April. Beginn ist jeweils um 19.30 Uhr in der Alten Aula des Gymnasiums. 

Wie immer bei den Understudies-Inszenierungen werden schmissige Dialoge gesprochen, denen auch Leute mit lückenhaften Englischkenntnissen gut folgen können. In "The Dream" geht es turbulent und zauberhaft zu: Zur Hochzeit des Herzogs Theseus und seiner Braut Königin Hippolyta wird ein Wettbewerb für ein Theaterstück ausgeschrieben, das von einem Athener Dichter verfasst werden soll. Eine kleine Gruppe von Laienspielern sieht ihre Chance, den Wettbewerb zu gewinnen, und geht in den verzauberten Wald, um dort zu proben.

Dort kommen die Akteure dem Elfenkönig in die Quere, der mit ihrer unfreiwilligen Hilfe sich an seiner Königin rächt. Zur gleichen Zeit befinden sich zwei junge Männer und zwei junge Frauen im Wald, die mithilfe der Elfen zueinander finden und mit Theseus und Hippolyta Hochzeit feiern. Die glücklichen Paare bilden das Publikum, das die Uraufführung des Stückes der Laienspielschar "Die schreckliche Tragödie von Pyramus und Thisbe" genießen darf.

13 Schülerinnen und - früher mangelte es den Understudies oft an männlichen Darstellern - immerhin acht Schüler spielen in dem rund anderthalbstündigen Stück mit. Fast die Hälfte von ihnen - mit zwei Ausnahmen sind alle Oberstufenschüler - hat schon im letzten Jahr bei "Kidnap Dad!" mitgespielt.

Elf Stücke hat Dale Komander bislang für The Understudies geschrieben bzw. adaptiert. Ihre Komödien haben nicht selten einen ziemlich ernsthaften Hintergrund: Man erinnere sich an die Arbeitslosen in "Kidnap Dad!" (2004) oder Armut und Strafvollzug in "The Life and Death of Martha Black" (1997). Der spanische Dichte Federico Garcia Lorca war der Überzeugung, dass "ein verlumptes Theater... eine ganze Nation verplumpen und einschläfern" könne. Bei den Understudies dagegen kann sich das Publikum seit zehn Jahren wach lachen.

Ausführliche Informationen über die Understudies, ihre aktuelle Inszenierung und auch zu den früheren Stücken gibt es im Internet. 

-mot

 

 


 
Von der AG zum Literatur-Kurs

Dale Komander kam 1969 ans Friedrich-Spee-Gymnasium. Theaterkurse leitete die gebürtige Britin bereits in den 70ern und 80ern, damals waren die Stücke aber noch alle deutschsprachig. "Irgendwer hat dann irgendwann gesagtes wäre doch eine nette Idee, englischsprachiges Theater an der Schule zu machen" erzählt die Pädagogin. Mit Unterstützung des damaligen Direktors Alfons Schäfers wurde das Projekt 1995 endlich in die Tat umgesetzt. Zur Premiere kamen 40 Zuschauer. Keine große Zahl, aber in den Folgejahren wurden die Understudies schnell zu einem Publikumsmagneten im Rüthener Kulturleben. Anfangs lief das Projekt „Understudies" noch als freiwillige Arbeitsgemeinschaft. Nach zähen Verhandlungen wurde später ein Literaturkurs Englisch daraus, in dem die Mitwirkenden für ihre Leistungen auch benotet werden.

 


Seite: jue