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In der Begleitung von Herrn Haarhoff, Herrn Risse und Frau Winkler, ging
es, nachdem wir unser Gepäck in die zwei Busse verteilt hatten, pünktlich
um 8 Uhr los in Richtung Augsburg.
Unsere
Abschlussfahrt sollte uns alle tatsächlich ins „Ausland“ Bayern führen.
Nach 7 Stunden Fahrt
blieb nicht viel Zeit zum Ausruhen. Nach einem kurzen Fußmarsch zur
Jugendherberge, den vor allem einige Mädchen mit schwerem Marschgepäck
zurücklegen mussten, wurden die Zimmer inspiziert. Kaum hatte man den
Kampf mit den Bettbezügen gewonnen, hieß es auch schon losmarschieren in
Richtung Stadt. Nach dem Erkunden der wesentlichen Einkaufsquellen in der
Fußgängerzone führten uns einige Mitschülern sachkundig zu den
Hauptsehenswürdigkeiten der Stadt und taten ihr Bestes, um uns mit
unserem frisch im Unterricht erarbeiten Wissen zu erfreuen. Auf diese Art
und Weise bekamen wir nicht nur sehr alte und schöne Gebäude zu sehen,
sondern gleichzeitig eine gehörige Portion Geschichtsunterricht über
diese Ehrwürdige Fuggerstadt mitgeliefert.
Der
nächste Tag begann für uns erneut mit einer Busfahrt, bei der einige den
verpassten Schlaf der vergangenen Nacht gut nachholen konnten. Nach einer
Stunde hatten wir München erreicht und bekamen auch hier wieder eine
Stadtführung. Unser Bus schlängelte sich durch die überfüllten Straßen
Münchens, während uns ein Führer durch die Fenster die wichtigsten Gebäude
der Stadt zeigte und sein Bestes gab, unsere Köpfe weiter mit geballtem
Wissen zu füllen.
Nach
so viel Sightseeing hatten wir dann die Gelegenheit zu einem kleinen
Imbiss und uns auf dem bekannten Viktualienmarkt umzusehen, bevor es
weiter ins Deutsche Museum ging. Hier war das Angebot an Ausstellungen so
vielfältig, dass sich jeder seinen Lieblingsbereich aussuchen konnte.
Viele Schüler nutzen das Planetarium in der Kuppel, um den Sternenhimmel
über München einmal zu sehen, obwohl draußen noch hellichter Tag war.
Einer
der Höhepunkte am nächsten Tag war der Besuch der KZ-Gedenkstätte in
Dachau. Ein Film, der uns in die Nazizeit zurückversetzte, zeigte uns
schreckliche Bilder aus dem früheren Konzentrationslager. Bei dem
Betreten der Gaskammern, ausgeschildert mit „Brausebad“, in der wohl
schon Hunderte von Menschen auf grausame Art und Weise umgebracht wurden,
konnte sich niemand mehr eines beklemmenden Gefühls und einer inneren
Betroffenheit erwehren. Leider blieb zu einer tiefer gehenden Beschäftigung
keine Zeit, der Bus wartete!
Der Nachmittag war
einer Rundreise durchs Alpenvorland gewidmet. Zwischen schönen Bergen
konnten wir das Kloster Ettal bewundern und das Jagdschloss Linderhof kurz
besichtigen, das stark an die Sissi Filme erinnerte. Nach so viel Sitzen
fanden es unsere Lehrer angebracht, für etwas Bewegung zu sorgen. Also
mussten wir den Bus, an den wir uns schon so gewöhnt hatten, verlassen
und den 5 km langen Waldweg zum Kloster und Brauhaus Andechs zu Fuß hochkämpfen, was einigen die Laune verdarb. Die Geschlossenheit der Gruppe
litt unter diesen gemeinschaftlichen Anstrengungen. Doch am Ende kamen
alle, wenn auch teilweise mit einiger Verspätung, im Kloster an. Unsere müden
und schmerzenden Füße fanden schließlich Erholung in einem netten
Biergarten. Der erneuten Aufforderung „zurück zum Bus“ konnte nicht
so leicht Folge geleistet werden, da niemand so genau wusste wo er uns
erwartete: Parkplatz eins, zwei oder drei? Die richtige Spürnase hatte in
diesem Fall Frau Winkler. Dankbar nahmen wir in dem uns nun schon heimisch
gewordenen Bus wieder Platz und einige Mitschüler ließen es sich nicht
nehmen, uns mit ihren Liedern zu unterhalten, wobei die schiefen Töne großzügig
überhört wurden.
Highlight
des vorletzten Tages unserer Fahrt, war der Besuch in den Bavaria
Filmstudios, wo wir zuerst mit der Bimmelbahn zu den Kulissen des
Marienhofs gefahren wurden. Dort wurde uns klar, dass die schönen Häuser
und Fassaden, die wir aus dem Fernsehen kennen, eigentlich nur aus
Holzbrettern bestehen. Schon ein paar Meter weiter konnten wir dann die
Wesen aus dem Film - Fantasieland begutachten und in der nächsten Halle
standen wir schon in der Arena, in der Asterix und Obelix mit wilden
Tieren gekämpft haben. Auf den Spuren der Darsteller vom Wolfgang
Petersen Film „Das Boot“ konnten wir feststellen, dass man in einem
U-Boot schnell Platzangst bekommt und aufpassen sollte, sich nicht den
Kopf zu stoßen.
Auch
am letzten Tag hieß die Divise wieder: Alles einsteigen, der Bus fährt
gleich ab. Müde, aber zufrieden döste so mancher Teilnehmer vor sich
hin. Aber auch auf der Rückfahrt wurde der Bildungsaspekt nicht vernachlässigt.
Ein Zwischenstop in Rothenburg ob der Tauber ließ uns noch einmal in eine
mittelalterliche Welt eintauchen, wobei sich die weniger Bildungsempfänglichen
zunächst bei einer allgemein bekannten Imbisskette stärken mussten, um
Kraft für die weitere Heimreise zu tanken. Da es sich mit vollem Magen
schlecht laufen lässt, kamen sie auch vorzeitig am Bus wieder an, um dort
ihr Schläfchen fortzusetzen.
Überhaupt
der Bus! Was wäre unser zeitweiliges Heim ohne unseren Fahrer gewesen! Er
informierte uns ausdauernd und gewissenhaft über Deutschlands Städte und
Straßen und wo er schon überall gewesen war, nicht vergessend uns immer
wieder über seinen aktuellen Gesundheitszustand
zu informieren.
Last
not least bedanken wir uns bei unseren Lehrern für eine rundherum
harmonische Fahrt, an die wir uns gern zurückerinnern werden.
Kathrin
Leneke
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