Klaus Kordon  
zweifellos einer der bedeutendsten Autoren der Gegenwart

Klaus Kordon wurde 1943 in Berlin geboren. Er übte verschiedene Berufe aus, bevor er auf der Abendschule das Abitur  machte und anschließend per Fernstudium  Volkswirtschaft studierte. 10 Jahre lang war er danach als Exportkaufmann tätig, machte Reisen  in Europa, aber auch in Asien und Afrika. 
1972 übersiedelte Klaus Kordon nach einjähriger  Haft als politischer Gefangener aus der DDR in die BRD. Seit 1980 ist er als freiberuflicher Schriftsteller tätig. 
Er veröffentlichte Erzählungen, Lyrik, Kinder- und Jugendbücher, zahlreiche dieser Publikationen wurden in verschiedene Sprachen übersetzt und mit namhaften nationalen und internationalen Preisen bedacht.

Sein Projekt einer Geschichtsschreibung in Romanen begann er mit der "Trilogie der Wendepunkte":  
Die roten Matrosen 
Mit dem Rücken zur Wand
 
Der erste Frühling

In seinem drei Bücher mit je 500 Seiten umfassenden Werk erzählt er die Geschichte der Familie Gebhardt in Berlin zu drei entscheidenden Zeiten. Aus der Sicht des dreizehnjährigen Helle beschreibt Kordon im ersten Band "Die roten Matrosen, oder ein vergessener Winter " das Ende des Ersten Weltkrieges. Im zweiten Band "Mit dem Rücken zur Wand"  erlebt Hans, der jüngere Bruder von Helle, die Machtübernahme Hitlers 1932/33 mit. Helles Tochter Änne berichtet im dritten Band "Der erste Frühling" vom Ende des Zweiten Weltkrieges im Frühjahr 1945.

Kurz bevor das 20. Jahrhundert zu Ende geht, schreibt die Studentin Eva Seemann einen langen Brief an ihre Ururgrossmutter. Eva weiß von dieser Hermine kaum mehr, als dass sie seit über fünfzig Jahren tot ist; es gibt nicht einmal mehr ein Grab. Aber Eva besitzt ein Foto von ihr, und der jungen Frau darauf fühlt sie sich merkwürdig nahe.
"Liebes Minchen", beginnt Eva ihren Brief und erzählt vom letzten Sommer: wie sie und Grigorij sich ineinander verliebt haben, wie sie zum ersten Mal ihren Großvater Robert, Minchens Enkel, in Berlin besuchte und was sie in der wiedervereinigten Stadt über ihre Familiengeschichte herausgefunden hat.
Großvater Robert, einst ein gefeierter DDR-Schriftsteller, lebt noch im selben Haus, in dem vor hundert Jahren das Dienstmädchen Hermine Seemann arbeitete und wohnte. Nun soll die Torstraße 127 abgerissen werden. Eva und Robert versuchen das Haus zu retten. Denn die Torstraße 127 ist mehr als ein hinfälliges Gemäuer. Sie ist eines von vielen Häusern der Geschichte.
Klaus Kordons neuer Roman schlägt einen Bogen vom Kaiserreich bis ins wiedervereinigte Deutschland. Aus der Geschichte einer Familie und eines Hauses entsteht ein ebenso anschauliches wie ergreifendes Bild unseres bewegten Jahrhunderts.
Quelle: Beltz & Gelberg  

Für die Kästner-Biographie Die Zeit ist kaputt erhielt Klaus Kordon den deutschen Jugendliteraturpreis.  Für sein Gesamtwerk wurde der Autor von der Akademie der Künste in Berlin 1998 mit dem Alex-Wedding-Preis ausgezeichnet.

Über seinen igerade erschienenen, in viele Elemente autobiographischen Roman Krokodil im Nacken 
schreibt der Verlag:
"Die bewegende Lebensgeschichte des Manfred Lenz, der nach einem missglückten Fluchtversuch aus der DDR ein Jahr in Stasi - Gefängnissen verbringt. Er erinnert sich an seine Kindheit und Jugend in Ostberlin und an die Verzweiflung, die ihn eines Tages zur Flucht in den Westen zwingt." 
und resümiert:

" Ein Zeitpanorama, wie es authentischer und packender nicht sein könnte."
Das Jugendbuch - Magazin schreibt über Klaus Kordon:
"Kordon versteht sich als ein Autor, der zuallererst eine Geschichte erzählen möchte. Diese Geschichte gestaltet er poetisch, spannend, aktuell. Sie soll dem Leser Spaß machen. Dies gelingt ihm vor allem wegen seiner feinen Beobachtungsgabe, verbunden mit einem ganz natürlichen Verhältnis zu den von ihm dargestellten, denkenden, fühlenden und handelnden Personen. Er lebt mit ihnen, spricht ihre Sprache, gräbt sie als Außenseiter, als Freunde, als Hilfsbedürftige oder als Helfer, als Leidende, die nicht ohne Hoffnung leben, in das Gedächtnis seiner Leser ein..."

Zusammenstellung: F.J.R.